HSV-Aufsichtsratschef kritisiert Veh & Reinhardt

SID
HSV-Coach Armin Veh und Sportchef Bastian Reinhardt werden von Rieckhoff kritisiert
© Getty

Der Hamburger SV kommt nicht zur Ruhe. Nach den Diskussionen um eine Verpflichtung von Matthias Sammer übt nun Aufsichtsratschef Rieckhoff Kritik am Trainer und Sportchef.

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UPDATEDas Hauen und Stechen beim Hamburger SV geht weiter. Nach der Posse um den geplatzten Wechsel von Matthias Sammer zum Bundesligisten übte der neu gewählte Aufsichtsratschef Ernst-Otto Rieckhoff heftige Kritik an Trainer Armin Veh und Sportchef Bastian Reinhardt. "Wenn die nicht sofort in ein Kämmerlein gehen und sich mal unter Männern aussprechen, dann haben wir ein Problem", sagte er dem NDR.

Rieckhoff reagierte damit auf die Aussage Vehs, Reinhardt sei mit seinen 35 Jahren noch sehr jung und müsse in die Aufgabe als Sportchef beim HSV noch hineinwachsen. "Wir haben eine so positive Entwicklung innerhalb der Mannschaft und mit den Ergebnissen, dass wir solche Baustellen überhaupt nicht gebrauchen können", sagte Rieckhoff.

Rieckhoff: "Nicht schuld an geplatzter Verpflichtung"

Schon zuvor verteidigte sich Rieckhoff nach dem geplatzt Sammer-Transfer selbst: "Ich fühle mich auf keinen Fall als Schuldiger seiner geplatzten Verpflichtung. Ich werde deswegen natürlich keine persönlichen Konsequenzen daraus ziehen", sagte der 59-Jährige der Tageszeitung "Welt" (Montag-Ausgabe). Rieckhoff hatte den Posten erst am vergangenen Dienstag von Horst Becker übernommen.

Sammer hatte dem Chef-Kontrolleur zuvor den Schwarzen Peter zugeschoben und seine Absage für das Amt des Sportdirektors damit begründet, dass er sich von Rieckhoffs öffentlicher Ankündigung einer schnellen Einigung unter Druck gesetzt gefühlt habe.

"Über diesen Schritt war ich schon verwundert. Der HSV-Aufsichtsrat wusste, dass ich unter anderem noch in Ruhe einige persönliche Dinge klären wollte. Es sollte auf keinen Fall zeitlicher Druck entstehen", sagte Sammer der "Bild am Sonntag".

Rieckhoff kontert Aussagen von Sammer

Rieckhoff kontert nun: "Ich suche keine Konfrontation mit Herrn Sammer. Aber ich mache auch sehr deutlich, dass ich mir den Schuh nicht anziehe, den er da als Vorwurf vorgetragen hat." Zu einer Schlammschlacht will er den Nachklapp der Absage aber nicht werden lassen. "Wenn Herr Sammer sagt, dass er sich mit seiner Entscheidung wohlfühlt, dann wünschen wir ihm alles Gute. Die Verhandlungen sind zu jeder Zeit sauber abgelaufen", sagte Rieckhoff im "Doppelpass".

Sammer steht noch bis 2013 als Sportdirektor beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) unter Vertrag, hatte sich zuletzt aber rege mit dem HSV ausgetauscht und den Hamburgern schon ein konkretes Konzept präsentiert. Rieckhoff kündigte daraufhin am Dienstag an, dass er hoffe, die "Sache innerhalb von wenigen Tagen dingfest machen zu können".

"Es bestand eine große Einigkeit"

Rieckhoff rechtfertigte sich für diese Aussage."Wir haben in wochenlangen Gesprächen die Dinge so weit vorangetrieben, dass am Dienstag große Einigkeit zwischen beiden Parteien bestand, also unserem Klub und Herrn Sammer. Dann haben wir mit ihm auch Einigkeit darüber erzielt, dass wir als HSV offensiver mit seiner Peronalie umgehen", sagte der Aufsichtsratsboss:"Warum sollten wir an diesem Dienstag bei dem Stand der Verhandlungen noch rumeiern?"

Zudem habe man auch aus Respekt vor dem DFB mit offenen Karten spielen wollen.

Nach einer Alternative zu Sammer will sich der HSV in der näheren Zukunft nicht umsehen. "Wir gehen jetzt nicht los und suchen Matthias Sammer Nummer zwei.

Zumal ich momentan keine adäquate Alternative sehe", sagte Rieckhoff und sprach dem schwer beschädigten HSV-Sportchef Bastian Reinhardt das Vertrauen aus: "Er ist unser Mann." Ein klares Bekenntnis zu dem Manager bis zu dessen Vertragsende 2012 vermied er allerdings und wollte keine "ultimativen Aussagen" treffen.

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