Verloren im Nirgendwo

Von SPOX
Schalkes Spieler nach dem enttäuschenden 0:1 zum Rückrundenauftakt gegen den Hamburger SV
© Getty

Schalke erlebt einen Rückfall in längst vergessen geglaubte Zeiten. Bayer Leverkusen hat einen tollen Kader, doch es mangelt an der richtigen Komposition. Der VfB Stuttgart lernt zu kämpfen und der 1. FC Nürnberg kopiert den BVB. SPOX liefert Antworten auf die Fragen der Winterpause.

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BVB: Kann die Mannschaft ihre Form konservieren?

Die Frage der Fragen in der Liga und wohl auch die einzige Hoffnungsquelle für die Konkurrenz. Vor allem die ersten 60 Minuten in Leverkusen zeigten aber: Der BVB macht genau da weiter, wo er im Dezember aufgehört hat. Aggressiv, ungeheuer laufstark, spielerisch leicht und ohne böse Gedanken oder falschen Übermut.

In Dortmund scheint immer noch niemand Angst vor der eigenen Courage zu bekommen. Auch die (Teil-)Ausfälle von Kagawa und Barrios wurden ohne Qualitätsverlust kompensiert. Keine guten Nachrichten für den Rest der Liga.

 

Hannover 96: Was passiert mit Mirko Slomka?

Am Freitag platzte das Gerücht wie eine Bombe in die Spielvorbereitung: Angeblich habe Trainer Mirko Slomka um die sofortige Freigabe gebeten. Ebenfalls angeblich habe Slomka Angebote anderer Vereine. "Es hat gewisse Signale in diese Richtung gegeben", sagte Klub-Boss Martin Kind.

Schon vor dem Spiel bei Eintracht Frankfurt relativierte Slomka die Gerüchte. "Wir sind in sehr guten Gesprächen", ließ er eine vorzeitige Vertragsverlängerung durchblicken. Die Mannschaft dankte es mit einem blitzsauberen 3:0. Bessere Argumente kann man kaum liefern.

 

FSV Mainz: Zieht Tuchel seine Linie weiter durch?

Auch wenn der Coach, der in der Hinrunde das Wort "Matchplan" im Fußball-Duden etablierte, zum Rückrundenauftakt gegen Stuttgart sein Team diesmal nur auf einer Position (Risse für Szalai) veränderte, wird Tuchel auch in den restlichen 16 Spielen seiner Linie treu bleiben. Und die fußt wie schon in der Hinrunde auf einem ausgewogenen Rotationsprinzip, das die gesamte Kaderbreite umfasst.

Die vielzitierten Bruchweg-Boys um Andre Schürrle, Lewis Holtby und Adam Szalai bilden zwar die offensiven Korsettstangen der 05er, werden sich aber, wie nun im Falle Szalai bereits geschehen, je nach Gegner und Ausrichtung auch auf der Bank wiederfinden.

Auch wenn es beim VfB Anlaufschwierigkeiten und letztlich eine Auftaktniederlage gab, wird Tuchel seine Aufstellung weiterhin am Gegner ausrichten, so dass es für Außenstehende schwer bleiben wird, die voraussichtliche Aufstellung vor Spielbeginn zu erahnen.

 

Bayer Leverkusen: Wann hilft Ballack der Mannschaft?

Bayer hat nach den Bayern den besten Kader, vor allem in der Breite ist Leverkusen top aufgestellt. Gegen Dortmund saßen Arturo Vidal, Tranquillo Barnetta und Eren Derdiyok zuerst nur auf der Bank, Sami Hyypiä und Michael Ballack kamen erst gar nicht mehr zum Einsatz.

Besonders Ballacks Einsatz nach monatelanger Verletzungspause wurde erwartet, beim Stand von 0:3 wollte Trainer Jupp Heynckes seinen Star aber nicht "verbrennen". Unter der Woche wird Ballacks Form gegen Bochum getestet, im günstigsten Fall wird der 34-Jährige am kommenden Wochenende in Mönchengladbach sein Comeback feiern.

 

FCB: Wie reagiert das Team auf Robbens Rückkehr?

Ein halbes Jahr hat der Niederländer kein Spiel mehr absolviert, wurde dann in Wolfsburg nach Riberys Ausfall ins kalte Wasser geworfen - und dominierte gleich schon wieder das Münchener Offensivspiel. Vier Torschüsse gab Robben ab, die meisten aller Spieler. Und alle vier nach dem typischen Robben-Schema: Von rechts nach innen ziehen, Torabschluss mit links.

Das strahlt Torgefahr aus. Ist auf der anderen Seite aber Gift für einen Mittelstürmer wie Mario Gomez. Der war in der Vorrunde der Garant für Bayern-Tore, am Samstag wartete er aber schon wieder vergebens auf Flanken von der rechten Seite.

 

SC Freiburg: Was macht der SC ohne Cisse?

Eine hypothetische Frage, angesichts zahlungskräftiger Interessenten und Cisses Torquote aber wohl schon alsbald aktuell. Gegen St. Pauli wurde erneut augenscheinlich, wie sehr die Mannschaft von Cisse und dessen Toren abhängig ist. 15 von 27 Freiburger Treffern gehen auf das Konto des Senegalesen.

Ein paar Lösungsansätze gibt es schon: Kisho Yano zeigte in Hamburg einige gute Ansätze, bereitete das 1:1 vor. Stefan Reisinger, der derzeit mit einem Kieferbruch ausfällt, ist zwar kein Knipser, spielt bislang aber eine sehr ordentliche Saison. Und dann ist da noch das Thema Erik Jendrisek. Ein Transfer des Slowaken ist noch immer nicht endgültig vom Tisch.

Teil 2: Vom HSV bis Werder Bremen

Teil 3: Von Kaiserslautern bis Mönchengladbach