Verloren im Nirgendwo

Von SPOX
Schalkes Spieler nach dem enttäuschenden 0:1 zum Rückrundenauftakt gegen den Hamburger SV
© Getty
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1. FC Kaiserslautern: Was kommt nach Lakic?

In der Winterpause gab es heiße Gerüchte um den Lauterer Top-Torjäger. Angeblich waren der VfL Wolfsburg und einige Klubs aus dem Ausland am Kroaten interessiert. Lange wird Lakic, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, wohl nicht mehr zu halten sein.

Nach dessen Roter Karte wegen einer (versuchten) Tätlichkeit im Spiel gegen den 1. FC Köln wird Lakic dem FCK wohl drei Wochen fehlen. Also muss Trainer Marco Kurz schon mal den Ernstfall üben. Dabei spielt sich Jan Moravek immer mehr als erste Alternative in den Vordergrund. Adam Nemec ist dagegen fast nur als Wandspieler zu gebrauchen, dem Slowaken fehlt die nötige Spritzigkeit und die Torgefahr.

 

VfL Wolfsburg: Wie steht's um den Teamgeist?

Edin Dzeko wird den Wölfen als Torjäger und Persönlichkeit sicherlich abgehen. Aber zuletzt wurden auch Stimmen aus der Mannschaft laut, die den Verkauf des Bosniers für das Mannschaftsgefüge als durchaus förderlich einstuften. Nicht nur deswegen stand der VfL in der Vorrunde im Verdacht, eine große Ansammlung talentierter Einzelkönner zu sein. Aber keine Mannschaft.

Das Spiel gegen die Bayern bestätigte die Vermutung zunächst. Je länger die Partie allerdings lief, desto geschlossener trat Wolfsburg auf und verdiente sich den einen Punkt dank einer beherzten Vorstellung. Es ist auf jeden Fall Leben in der Mannschaft.

 

FC St. Pauli: Wer soll die Tore schießen?

Mit den wenigsten Toren der Liga ging St. Pauli in die Winterpause. Während sich Medien und Umfeld mit der Frage beschäftigten, wie notwendig ein neuer, treffsicherer Stürmer für das Team wäre, schickte Trainer Stanislawski seine Truppe so früh wie keinen anderen Bundesligisten auf den Trainingsplatz und konzentrierte sich darauf, vor allem aus den Offensivspielern jene Qualität wieder zum Vorschein zu bringen, die sie in der Aufstiegssaison mehrfach unter Beweis stellten.

Für den Augenblick scheint es geholfen zu haben: Mit Ebbers und Asamoah trafen gegen Freiburg immerhin zwei Stürmer, Ebbers wartete seit 846 Minuten auf ein Erfolgserlebnis. Und so kann man davon ausgehen, dass Stanislawski bis zur Schließung des Transferfensters nicht nach neuen Offensivoptionen Ausschau hält, sondern als Hobbypsychologe sein vorhandenes Personal weiterhin stark redet.

 

1. FC Köln: Wie schlagen die Neuen ein?

Köln war auf dem Transfermarkt in der Winterpause der umtriebigste aller Bundesligisten. Inklusive Sportdirektor Volker Finke kamen fünf Neue, um den Abstieg doch noch zu verhindern.

In Kaiserslautern standen drei davon gleich in der Startelf - und zeigten ansprechende bis gute Leistungen. Christian Eichner und Slawomir Peszko bildeten eine vernünftige Achse auf der linken Seite. Eichner machte nach hinten dicht, bekam das Spiel in der zweiten Halbzeit trotz Überzahl aber auch nicht mehr so richtig in den Griff. Peszko zeigte einige gute Ansätze, vor allem die Schnelligkeit des Polen ist beeindruckend. Den besten Einstand feierte aber Michael Rensing. Der hielt dem FC mit einem unglaublichen Reflex kurz vor dem Ende den einen Punkt noch fest.

 

VfB: Klappt's endlich mit dem Abstiegskampf?

Die letzten Partien vor der Winterpause waren ernüchternd und zeigten vor allen Dingen: Die Mannschaft will ihre Probleme noch viel zu oft nur spielerisch lösen. Bruno Labbadias oberste Pflicht war es deshalb, einen neuen Geist zu implantieren - der die nötige Balance zwischen spielerischen Highlights und einer kämpferischen Basis kultiviert.

Gegen Mainz pflügte die Mannschaft quasi durch die Mercedes-Benz Arena, zeigte kaum Fußball, dafür aber jede Menge Einsatz, Kampf und Leidenschaft. Die Arbeit an der Basis scheint offenbar zarte Früchte zu tragen, der dreckige Sieg ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Jedenfalls hatte die Partie den Charakter "Abstiegskampf pur".

 

Mönchengladbach: Wie endet die Torhüterdiskussion?

47 Gegentore hat die Borussia bereits kassiert, die meisten der Liga. Und das auch noch mit zwei Torhütern - erst Bailly, dann Heimeroth. Bailly hat sich seitdem mehr oder weniger selbst ins Abseits gespielt. Zuerst sprach er von einer Rückkehr nach Belgien, bekannte sich anschließend wieder zu den Fohlen und arbeitete zuletzt im Winterurlaub nicht so wie vorgesehen. Frontzeck setzt daher auf Heimeroth, der allerdings kurz vor der Winterpause in Freiburg zweimal übel patzte.

Gegen den Club bedankte sich der 29-Jährige für das Vertrauen mit einer blitzsauberen Leistung und hat damit die Torhüterdiskussion vorerst im Keim erstickt. Sein gehaltener Elfmeter in der 86. Minute besiegelte den Sieg, das erste Zu-Null-Spiel seit dem 12. Spieltag und war zeitgleich sein fünfter gehaltener Strafstoß in Folge. Und Bailly? Der wurde mittlerweile von Marc-Andre ter Stegen verdrängt.

Teil 1: Von Dortmund bis Freiburg

Teil 2: Vom HSV bis Werder Bremen