Senkrechterstarter und Rohrkrepierer

Von SPOX
Bayerns Anatolij Tymoschtschuk (r.) im Zweikampf mit Hamburgs Paolo Guerrero
© Getty
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VfL Wolfsburg


TOP Tolga Cigerci: Den deutschen U-19-Nationalspieler kannte vor der Saison kaum jemand. McClaren warf jedoch früh ein Auge auf den Deutsch-Türken, der sowohl auf der Sechs als auch auf der Halbposition im Mittelfeld spielen kann, und zog ihn zu den Profis hoch. Der Lohn: Seit dem 14. Spieltag steht Tolga Cigerci in der Startelf - und Wolfsburg wirkt insgesamt stabiler. "Ich hätte nicht gedacht, dass ich so schnell den Sprung schaffe", sagt Cigerci bescheiden. McClaren ist indes voll des Lobes für seinen Newcomer: "Dieser Junge hat eine große Zukunft, er reißt sogar schon das Spiel an sich."

FLOP Mario Mandzukic: Der Kroate kam im Sommer für sieben Millionen Euro und mit jeder Menge Vorschusslorbeeren von Dinamo Zagreb. Nach einer halben Saison sieht sein Leistungsnachweis ernüchternd aus: Zwölf Einsätze (fünf Mal Startelf), null Tore, null Vorlagen - Mario Manzukic, der in der Jugend im selben Verein wie Olic spielte, ist noch nicht in der Bundesliga angekommen. Jedenfalls war das bislang viel zu wenig für den 24-Jährigen, dessen Flexibilität (kann auch außen spielen) ihn zu einer gefährlichen Alternative zu Dzeko/Grafite machen sollte.

 

Werder Bremen

 

TOP Wesley: Stand nach dem letzten großen, aber eben auch völlig verpatzten Brasilien-Transfer von Carlos Alberto unter besonderer Beobachtung, strafte aber alle Pessimisten schnell ab. Der erst 23-Jährige wirkt schon ungemein abgeklärt, spielte so gut wie jede Position in Mittelfeld und Abwehr ohne Murren und vor allem Qualitätsverlust. Als Wesley zum Ende der Vorrunde lange ausfiel, versank Werder nicht von ungefähr im Leistungsloch. Ein sehr guter Griff von Klaus Allofs, mit gehörigem Steigerungspotenzial.

FLOP Sandro Wagner: Bremens Verletzungsprobleme sind mittlerweile schon legendär, vor allem im Angriff drückte in der Vorrunde zu oft der Schuh. Marko Arnautovic ist immer noch nicht perfekt integriert, dazu war er auch verletzt. Claudio Pizarro plagten drei Muskelverletzungen, Hugo Almeida war der einzige Knipser, fehlte aber auch das eine oder andere Mal (Verletzung, Rotsperre): Eigentlich die Chance für Sandro Wagner - genutzt hat er sie aber in keinem seiner 15 Pflichtspieleinsätze. Es stehen immer noch null Saisontore.

 

 

FC St. Pauli


TOP Matthias Lehmann: Laufstarker Antreiber, aggressiver Zweikämpfer, umsichtiger Organisator. Auch wenn Matthias Lehmann sich im Lauf der Saison auch die eine oder andere kurze Auszeit gönnte, war er auf Bundesliga-Niveau zusammen mit Bastian Oczipka der konstanteste Feldspieler der Hamburger. Das zeigt auch seine astreine Bilanz: Der 27-Jährige verpasste als einziger Spieler keine einzige Spielminute in der Hinrunde.

FLOP Deniz Naki und Charles Takyi: Fast die komplette Offensive von St. Pauli spielte eine eher durchwachsene Saison, neben dem fleißigen, aber glücklosen Marius Ebbers blieb vor allem auch Gerald Asamoah hinter den Erwartungen zurück. Die größte Enttäuschung ist aber wohl das Duo Deniz Naki / Charles Takyi, das im letzten Jahr noch die 2. Liga aufmischte. Den Sprung in die Bundesliga haben beide bislang noch nicht geschafft. Zuletzt flogen sie nach einer Party-Tour auch noch komplett aus dem Kader.

 

1. FC Köln


TOP Christian Clemens: Das 19-jährige FC-Eigengewächs schaffte in dieser Saison den Durchbruch. Elfmal stand der Flügelspieler in der Bundesliga in der Startelf und erzielte mit seinem ersten Bundesligatreffer das entscheidende Tor beim wichtigen 1:0-Sieg gegen Frankfurt. Christian Clemens machte unter den FC-Youngstern den größten Schritt.

FLOP Taner Yalcin: Es hätte die Saison des Taner Yalcin werden sollen. Ex-Coach Zvonimir Soldo plante vor der Saison mit einem 4-3-1-2-System, der 20-Jährige sollte den Spielmacher hinter den Spitzen geben. Nach zwei Toren zu Saisonbeginn sah es gut aus, doch seit dem fünften Spieltag kam der Deutsch-Türke nur noch zu vier Kurzeinsätzen und konnte weder Soldo, noch Frank Schaefer überzeugen. Nun steht Taner Yalcin vor einem Wechsel auf Leihbasis im Winter.

 

VfB Stuttgart


TOP Martin Harnik: Kam mit sehr kleiner Lobby und für vergleichsweise läppische 300.000 Euro aus der 2. Liga zum VfB. Lange spielte der Österreicher in der Bundesliga gar nicht, machte aber schnell durch sehr wichtige Tore in allen Pokalwettbewerben auf sich aufmerksam. Martin Harnik ist nicht der Überflieger, aber im Vergleich zu den restlichen Zugängen mit Abstand noch der beste Griff.

FLOP Mauro Camoranesi: Kam mit vielen negativen Vorurteilen beladen nach Stuttgart und bestätigte bisher leider fast alle. Sieben Bundesligaspiele, die meisten davon zur Teilzeit, und eine Rote Karte stehen zu Buche. Zu oft vermittelt der Italiener eine fragwürdige Berufseinstellung, wirkt bei seinen wenigen Einsätzen bisweilen lustlos. Dabei ist Mauro Camoranesi der erfahrenste und einer der technisch stärksten Spieler im Kader...

 

Borussia Mönchengladbach


TOP Marco Reus: Steht für Einsatz, Energie und Willen. Auch wenn er in der Hinrunde nicht ganz so stark aufgetreten ist wie noch in der vergangenen Saison, so setzte der 21-Jährige diese drei Tugenden auf dem Platz jedoch immer um. Im Gegensatz zu vielen seiner Teamkollegen. Fünf Tore und sechs Vorlagen sorgen dafür, dass sein Marktwert stabil und Marco Reus auch im Falle eines Gladbacher Abstiegs für andere Bundesligaklubs interessant bleibt.

FLOP Raul Bobadilla: Er ist vieles: stark im Zweikampf, an guten Tagen kaum aufzuhalten, aber auch extrem unberechenbar, was seine Nerven angeht. Schon in seiner Bundesliga-Debütsaison fiel der Argentinier durch wenig Disziplin auf. Mit seinem Ausraster gegen Hannover 96 und der Roten Karte, die ihm fünf Spiele Sperre kostete, erwies Raul Bobadilla seiner Mannschaft einen Bärendienst. 4,2 Millionen Euro ließ sich Gladbach Bobadilla vor anderthalb Jahren kosten. Nicht einmal im Ansatz ist er bislang sein Geld wert.

 

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