Veh greift durch: Trifft es van Nistelrooy?

Von SPOX
Ruud van Nistelrooy (M.) droht gegen Gladbach ein Platz auf der Bank
© Imago

Beim Hamburger SV zieht Trainer Armin Veh Konsequenzen aus der Misere und macht dabei auch vor großen Namen keinen Halt. Auf Schalke hat sich ein Mitläufer zum Schlüsselspieler entwickelt. Bremen setzt auf Talente, während zwei kroatische Juwele nicht in die Gänge kommen.

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Hamburger SV: Beim HSV läuft es derzeit alles andere als rund. Nach der Heimpleite gegen Leverkusen versammelte Veh am Sonntag seine Mannschaft zur Aussprache, die offen geführt wurde und deshalb fruchtbar gewesen sein soll, heißt es. Dennoch weiß Veh, dass es nach wie vor "einige Probleme" gibt. Vor allem von den erfahrenen Profis, die er vor dem Leverkusen-Spiel persönlich in die Pflicht nahm, ist der HSV-Coach enttäuscht. Die Konsequenz: Veh will künftig keine "halb-fitten" Spieler mehr bringen. Heißt: Van Nistelrooy (Veh: Ist nach seinem Muskelfaserriss noch nicht bei 100 Prozent) sitzt am Wochenende wohl nur auf der Bank, Ze Roberto (Erkältung) steht gar nicht im Kader. Stand jetzt, stürmt gegen Gladbach Guerrero als einzige Spitze vor Elia, Torun und Pitroipa.

FSV Mainz 05: Sieben Spieltage lang war Mainz das Maß der Dinge in der Bundesliga. Die 05er überraschten jedes Wochenende aufs Neue - und Trainer Tuchel damit, dass er sein Team trotz Siegen Woche für Woche kräftig umkrempelte. Christian Fuchs hatte als einer von wenigen seinen Stammplatz sicher. Mittlerweile läuft jedoch nicht mehr alles nach Wunsch. Weder bei Mainz noch bei Fuchs. Zuletzt musste der Österreicher im ungeliebten linken Mittelfeld ran und enttäuschte dabei. Gegen Schalke durfte er wieder hinten links ran - und enttäuschte erneut. Fuchs agierte übermotiviert, mit wenig Übersicht und leistete sich den einen oder anderen Stellungsfehler. In der Form muss der bislang unantastbare Fuchs aufpassen, dass er von Konkurrent Fathi nicht überholt wird.

VfB Stuttgart: Dass mit Sami Khedira, Jens Lehmann und Alex Hleb drei Führungs- und Stammspieler den Verein verlassen haben, ist bekannt. Wie wenig die Zugänge bisher aber den Weggang der drei kompensieren konnten, wird durch die schwere Verletzung von Johan Audel noch augenscheinlicher: Der Franzose spielte bisher lediglich 77 Minuten in der Bundesliga, Philipp Degen kommt nach überstandenem Pfeifferschen Drüsenfieber auf 323 Minuten. Mauro Camoranesi auf 240 und Mamadou Bah auf 151 Minuten. Einzig Martin Harnik bekam bei 630 Minuten immer wieder seine Einsatzzeit - allerdings ist auch der Österreicher bei nur drei Spielen über die volle Distanz und elf Einwechslungen alles andere als eine Stammkraft.

FC Schalke 04: Fast ein Jahr ist Peer Kluge nun auf Schalke. Beim Großteil seiner Einsätze stand der Mittelfeldspieler in der Startelf. Wirklich aufmerksam machte Kluge aber nur selten auf sich. Meist war er nicht mehr als ein Mitläufer. In den letzten Wochen hat sich der 30-Jährige allerdings zum Schlüsselspieler in Schalkes Mittelfeld aufgeschwungen. Jones wurde ausgemustert, Moritz ist verletzt, Matip und Papadopoulos kommen nur unregelmäßig zum Einsatz, auch Rakitic steht mittlerweile im Schatten von Kluge. An dem führt derzeit im defensiven Mittelfeld kein Weg vorbei. Weil er sowohl bei flacher Vier als auch in der Raute den Sechser mimen kann. Weil er auf den Halbpositionen einsetzbar ist und immer wieder auch offensive Akzente setzt. Und weil er absolut verlässlich ist. Wenngleich Kluge wohl nicht mehr zum internationalen Top-Mann reift und Schalke auf seiner Position nachbessern muss, verkörpert er derzeit genau das, was Schalke momentan braucht.

SC Freiburg: Im Sommer schaute sich Bayer Leverkusen intensiv auf dem kroatischen Markt um - und wurde dabei gleich zweimal fündig. Für insgesamt rund drei Millionen Euro verpflichtete der Werksklub die beiden Juwele Domagoj Vida und Zvonko Pamic. Für Aufsehen haben beide bislang allerdings noch nicht gesorgt. Während Vida bei Bayer nicht an der hochkarätigen Konkurrenz im Defensivbereich vorbei kommt, ist Pamic in Freiburg nur zweite Wahl. Leverkusen lieh den 19-Jährigen im Sommer in den Breisgau aus. Das Ziel: Spielpraxis sammeln. Die Realität: Pamic kommt bislang lediglich auf 23 Einsatzminuten. 13 davon absolvierte der Mittelfeldspieler am letzten Wochenende gegen Gladbach. Es geht also immerhin aufwärts. Aber nur ganz langsam.

Werder Bremen: Aktuell schreibt Werder nur wenige positive Schlagzeilen. Egal wie das anstehende Spiel gegen Kaiserslautern endet, die Norddeutschen schließen die Hinrunde so schlecht ab, wie seit zehn Jahren nicht mehr. Allerdings scheint die aktuelle Situation Trainer Schaaf erfinderisch zu machen. Mit Dominik Schmidt zog der Werder-Coach einen Youngster nach oben, der seine Sache als Außenverteidiger zuletzt sehr ordentlich machte. In Dortmund feierte mit Lennart Thy nun ein weiteres Talent aus dem Werder-Nachwuchs sein Bundesliga-Debüt. Mit 18 Jahren und 289 Tagen ist Thy nun der sechstjüngste Bremer Bundesligas­pieler aller Zeiten. Nach Bargfrede im letzten Jahr scheint Werder gewillt, weiteren Eigengewächsen den Weg nach oben zu ermöglichen, statt auf Spieler wie Silvestre oder Jensen zu setzen, die ohnehin kaum noch (Silvestre) oder keine (Jensen) Perspektive mehr in Bremen haben.

FC St. Pauli: In der letzten Saison waren Ralph Gunesch und Fabio Morena maßgeblich an St. Paulis Aufstieg beteiligt, in dieser Spielzeit waren die beiden Innenverteidiger lange außen vor. Seit zwei Spieltagen bilden Gunesch und Morena nun allerdings das Abwehrzentrum der Stanislawski-Elf - und das durchaus ordentlich. Während sich die Konkurrenten Zambrano (suspendiert) und Thorandt (gesperrt) nicht präsentieren können, sammeln Gunesch und Morena fleißig Pluspunkte für einen Stammplatz zum Rückrundenauftakt. Anfangs außen vor - mittlerweile in der Startelf, das gilt auch für Moritz Volz. Der Zugang war zu Saisonbeginn nur die Nummer drei auf der Rechtsverteidigerposition, zuletzt startete Volz zweimal in Folge von Beginn an auf links und verdrängte dadurch den bislang völlig konkurrenzlosen Oczipka auf die Bank bzw. ins linke Mittelfeld.

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