Frontzeck spielt in Gladbach auf Bewährung

SID
Michael Frontzeck ist seit 2009 Trainer bei Borussia Mönchengladbach
© Getty

Nach dem Sturz ans Tabellenende gerät Trainer Michael Frontzeck bei Borussia Mönchengladbach immer mehr unter Druck. Noch halten die Bosse zu ihm, doch allein beim Blick auf das Programm der kommenden Wochen muss dem Coach Angst und Bange werden.

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Den Montag nutzte Michael Frontzeck zum Durchschnaufen. Der Trainer von Borussia Mönchengladbach gab seinen Profis trotz der prekären Lage an Allerheiligen trainingsfrei und hatte etwas Zeit, sich nach dem 0:3 beim 1. FC Kaiserslautern und dem Sturz ans Tabellenende für schwere Zeiten zu wappnen.

Denn Frontzeck spielt in den kommenden Wochen auf Bewährung, und das Programm ist knüppelhart.

Noch stehen die Bosse zu dem Coach. Nach Sportdirektor Max Eberl bekannte sich auch Vizepräsident Rainer Bonhof zu Frontzeck, ließ sich aber ein Hintertürchen offen.

"Solange ich das Gefühl habe, dass wir einen Trainer haben, der die Mannschaft erreicht, gibt es bei uns keine Zweifel. Dann bleibt alles so wie es ist", sagte der Weltmeister von 1974 und suchte die Schuld lieber bei anderen: "Die Spieler machen die Fehler, nicht der Trainer."

Marx: "Unruhige Zeiten kommen auf uns zu"

Wie lange die Verantwortlichen noch die Nerven behalten, ist angesichts von 6 Punkten aus 10 Spielen mit 30 Gegentoren - die Bremer Abwehr als zweitschlechteste der Liga kassierte neun Treffer weniger - und mit Blick auf das anstehende Programm fraglich.

Am Samstag kommt Rekordmeister Bayern München in den Borussia-Park, es folgt das Auswärtsspiel beim wiedererstarkten Erzrivalen 1. FC Köln sowie die Partien gegen die Spitzenteams FSV Mainz 05 und Borussia Dortmund.

"Uns ist klar, dass unruhige Zeiten auf uns zukommen", sagte Thorben Marx, der in Kaiserslautern seine fünfte Gelbe Karte kassiert hatte und damit die Personalnot von Frontzeck noch vergrößerte.

Neben dem erfahrenen Mittelfeldspieler werden auch Juan Arango (Rotsperre), Roel Brouwers (Knie), Dante (Reha nach Fuß-OP) und Karim Matmour (Achillessehne) gegen die Bayern definitiv fehlen.

Frontzeck lässt alle Optionen offen

Viele Auswahlmöglichkeiten bleiben Frontzeck nicht mehr, abgesehen von der Torwartposition. Der 46-Jährige ließ offen, ob Christofer Heimeroth eine erneute Einsatzchance bekommt oder doch wieder Logan Bailly ins Tor zurückkehrt. Frontzeck will sich alle Optionen offen lassen.

Neu ist, dass sich der Trainer auch mit der angespannten Personalsituation rechtfertigt. "Die Stabilität fehlt, und das hat einen elementaren Grund: Permanent fehlen zwischen sechs und neun Spieler", sagte Frontzeck im "Sport1-Doppelpass".

Er gibt sich aber längst keinen Illusionen mehr hin, dass ihm dieses Argument auf lange Sicht weiterhelfen wird: "Ich bin nicht blauäugig und glaube nicht, dass ich im März immer noch Trainer bin, wenn wir sechs Punkte haben."

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