Bremen in der Krise - jetzt reagiert Allofs

Von SPOX
Der Vertrag von Werder-Kapitän Torsten Frings (l.) läuft im Sommer 2011 aus
© Getty

Sportliche Misere, die nicht aufhören wollenden Querelen mit Marko Arnautovic, zahlreiche Verletzte: Werder Bremen gibt derzeit kein glückliches Bild ab. Jetzt reagiert Geschäftsführer Klaus Allofs mit dem Abbruch aller Vertragsgespräche.

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Platz elf in der Liga, Aus im DFB-Pokal, Letzter in der Champions-League-Gruppe A. Bremen steckt weiterhin im Treibsand fest und droht den Anschluss zu verlieren. Im Vorstand zieht man jetzt erste Konsequenzen.

Klaus Allofs kündigt in der "Bild" an, die derzeit laufenden Vertragsverhandlungen erst einmal auf Eis zu legen: "In unserer jetzigen Situation ist es nicht der richtige Zeitpunkt, über Verträge zu reden. Wir werden das erst wieder tun, wenn wir besser und erfolgreich sind."

Mertesackers Abschied wahrscheinlich

Von dieser Maßnahme betroffen sind Torsten Frings, Tim Wiese, Hugo Almeida, Sebastian Boenisch und Per Mertesacker. Gerade Letztgenannter dürfte sich ob der sportlichen Talfahrt intensiver mit einem Wechsel beschäftigen. Mertesackers Vertrag läuft 2012 aus, den Traum vom Ausland betonte der 26-Jährige in der Vergangenheit bereits zuhauf.

Sollte sich Werder nicht fürs internationale Geschäft qualifizieren, ist ein weiterer Verbleib des Innenverteidigers an der Weser über 2011 hinaus kaum realistisch, berichtet der "Kicker", zumal Bremen die ausbleibenden Einnahmen aus dem europäischen Topf mit einer Ablösesumme im zweistelligen Millionenbereich zumindest teilweise kompensieren könnte.

Werder intern zerrüttet

Ganz andere Sorgen hat derweil Thomas Schaaf. Die verbalen Scharmützel seiner Schützlinge, allen voran Marko Arnautovic, machen die zunehmende Unzufriedenheit der Spieler deutlich. Innerhalb der Mannschaft stimmt es derzeit nicht.

Bezeichnend die Aussage Marko Marins gegenüber dem "Kicker". Angesprochen auf den Teamgeist der Grün-Weißen gab der Nationalspieler unmissverständlich zu verstehen: "Dazu möchte ich lieber nichts sagen." Öffentlicher Zusammenhalt sieht anders aus.

Ebenfalls im "Kicker" meldet sich einer zu Wort, der es wissen muss. Andreas Herzog spielte zwischen 1992 und 2001 zweimal für Werder und kennt den Verein aus dem Effeff. Im Interview kritisiert er die mangelhafte Abstimmung zwischen Offensive und Defensive.

Herzog mahnt die Jungen

Zu den internen Differenzen hat der Österreicher eine klare Meinung: "Die Jungen müssen spuren und ruhig sein. Wer dies nicht akzeptiert, ist fehl am Platze. Es muss eine Hierarchie erkennbar sein." Derzeit ist von einer klaren Hackordnung jedoch kaum etwas zu sehen, die erfahrenen Spieler rund um Kapitän Frings sind mehr denn je gefordert.

Zu guter Letzt musste Claudio Pizarro am Mittwoch das Training abbrechen. Diagnose: Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel. Das Verletzungspech ist Werder weiter treu. Möglicherweise besteht darin aber auch eine Chance, endlich als Team zusammenzuwachsen. Die nächste Gelegenheit dazu hat Werder am Samstag gegen Frankfurt.

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