Zeugnis für die Lückenbüßer

Von Daniel Börlein
Die Backups der Stars: Sven Bender, Sebastian Prödl, Edson Braafheid, Georg Niedermeier (v.l.)
© Getty
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1. FC Nürnberg

Stammkraft: Albert Bunjaku (Knorpelschaden im Knie; letzter Einsatz: 3. Spieltag)

Ersatz: Mike Frantz

Situation: Im letzten Jahr war Bunjaku einer der Newcomer der Saison. Zu Beginn dieser Spielzeit präsentierte sich der Schweizer allerdings schwach und verletzte sich schließlich auch noch am Knie. Die Chance für Frantz, der diese - anders als Konkurrent Christian Eigler - bislang auch nutzt. Dank seiner Schnelligkeit setzt Frantz immer wieder Akzente aus der zweiten Reihe und war zuletzt auch zweimal Torschütze. In der aktuellen Form wird's Bunjaku schwer haben, an ihm vorbeizukommen.

VfL Wolfsburg

Stammkraft: Arne Friedrich (Bandscheiben-OP; letzter Einsatz: Juli 2010)

Ersatz: Andrea Barzagli

Situation: Noch hat Friedrich keine Minute für den VfL gespielt. Nach einer starken WM galt der Ex-Herthaner in der Innenverteidigung neben Simon Kjaer als gesetzt. Dort spielt nun seit Saisonbeginn Barzagli. Der Italiener konnte allerdings bislang ebenso wenig überzeugen wie Kjaer. Mit Ausnahme des 2:0-Sieges gegen Hannover kassierte der VfL bislang in jeder Partie einen Gegentreffer. Barzaglis Manko: Vor allem gegen antrittsstarke Stürmer sieht er häufig schlecht aus. Ist Friedrich fit, spielt er. Barzagli muss dann auf die Bank. Oder Kjaer.

VfB Stuttgart

Stammkraft: Johan Audel (Fuß-Operation; letzter Einsatz: 1. Spieltag)

Ersatz: Christian Gentner

Situation: Audel kam als Nummer eins für die linke Mittelfeldseite, konnte bis auf je einen Kurzeinsatz in Liga und Pokal allerdings noch nicht sein Können zeigen. Mangels Alternativen muss mittlerweile Gentner auf der linken Außenbahn ran. Der Ex-Wolfsburger liefert bislang zwar solide Leistungen ab, ist im zentralen oder halblinken Mittelfeld aber deutlich besser aufgehoben. Noch ist Gentner ohne Tor und Vorarbeit. Kehrt Audel ins Team zurück, könnte es eng für den Nationalspieler werden, da zentral Kuzmanovic und Träsch erste Wahl sind.

Stammkraft: Matthieu Delpierre (erst Knieverletzung, aktuell Rotsperre; letzter Einsatz: 7. Spieltag)

Ersatz: Georg Niedermeier

Situation: Zum Saisonstart fiel Delpierre aus, hatte anschließend Probleme in Tritt zu kommen und kassierte schließlich eine Rote Karte. Mit Khalid Boulahrouz, Serdar Tasci und Georg Niedermeier hat der VfB allerdings noch drei starke Innenverteidiger. Eigentlich. Denn alle drei präsentierten sich in den ersten Saisonwochen völlig neben der Spur. So langsam findet das Trio allerdings zurück zu alter Form, allen voran Niedermeier, der gegen St. Pauli bereits seinen zweiten Saisontreffer erzielte. Dennoch: Ist Delpierre wieder einsatzbereit, ist er als Kapitän auch gesetzt. Niedermeier muss sich dann an Tasci messen.

FC Schalke 04

Stammkraft: Tim Hoogland (erst Knieverletzung, aktuell Bauchspeicheldrüsen-Entzündung; letzter Einsatz: Juli 2010)

Ersatz: Atsuto Uchida

Situation: Rafinha weg, Hoogland verletzt - die rechte Seite ist bislang die wohl größte Baustelle im Schalker Kader. Probiert hat Felix Magath schon sehr vieles: Metzelder, Höwedes, Moritz und Sarpei. Zuletzt durfte zweimal in Folge Uchida ran. Eine Dauerlösung kann jedoch auch der Japaner nicht sein. Im Spiel nach vorne ohne Durchschlagskraft, in der Defensive mit Schwächen im Zweikampf - heißt: Wenn Hoogland in Kürze fit ist, ist Uchida raus.

Borussia Mönchengladbach

Stammkraft: Dante (Bruch des Fußwurzelknochens; letzter Einsatz: 4. Spieltag)

Ersatz: Anderson

Situation: Schon seit Saisonbeginn ist Gladbachs Abwehr in katastrophaler Verfassung, daran konnte auch Anderson nichts ändern. Gekommen als Mann mit Perspektive, deutete der Brasilianer sein Potenzial zwar durchaus an, leistete sich allerdings auch schon zwei Totalausfälle gegen Stuttgart und Werder. Wenn der gesperrte Roel Brouwers und Dante zurückkehren, muss Anderson wieder auf die Bank.

1. FC Köln

Stammkraft: Adel Chihi (Achillessehnenriss; erster Kurzeinsatz am 8. Spieltag)

Ersatz: Christian Clemens

Situation: Wenn es bei Zvonimir Soldo einen Gewinner gab, war es der junge Clemens. Der Youngster stieg unter dem Kroaten zum Profi auf. Clemens übernahm den Part auf der linken Seite, wo Chihi seit April schmerzlich vermisst wurde. Chihi ist wieder gesund, was aber nicht heißen muss, dass Clemens wieder auf der Bank landet. Der 19-Jährige ist vielseitig einsetzbar. Nur auf rechts wie zuletzt gegen Hannover ist er nicht zu gebrauchen.

Teil 1: Wetklo bis Derdiyok

Teil 2: Jansen bis Altintop

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