Breno will's wissen

Von SPOX
Breno (l.) und Martin Demichelis kämpfen um den Anschluss an Bayerns Startelf
© Imago

Der Konkurrenzkampf in der Innenverteidigung des FC Bayern München wird bald noch heißer: Breno kehrt demnächst ins Mannschaftstraining zurück und formuliert erste Ansprüche. Immerhin hat der 20-Jährige vor seiner Kreuzbandverletzung beim 1. FC Nürnberg bewiesen, dass man auf ihn bauen kann. Aber ob das Louis van Gaal reicht?

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Wer erinnert sich noch an den 12. Dezember 2009? An diesem Tag trug Breno bis dato letztmals das Trikot des FC Bayern München in einem Pflichtspiel.

Die Bayern fuhren an diesem düsteren Herbsttag, berauscht durch das 4:1-Fest bei Juventus Turin wenige Tage zuvor, den VfL Bochum auswärts mit 5:1 über den Haufen. Breno wurde beim Stande von 5:0 für Daniel Van Buyten eingewechselt. Eine nette Geste von Louis van Gaal, 26 Minuten dauerte Brenos bis dato letzter Auftritt für den Rekordmeister.

Knapp zehn Monate später wird Breno nun wieder ins Mannschaftstraining der Bayern zurückkehren. Hinter ihm liegen eine Ausleihe nach Nürnberg (inkl. acht BL-Einsätze von Beginn an) und ein Kreuzbandriss, der seinem Engagement beim Club Anfang März ein jähes Ende bereitete.

Breno: "Habe vier Kilo abgenommen"

Nun ist Breno, mittlerweile 20 Jahre alt, auf dem Weg zurück und sieht keinen Grund mehr, im Kampf um die Innenverteidiger-Posten klein bei zu geben. "Ich bin nicht schlechter als die anderen Innenverteidiger", sagte Breno der "Bild" und führte als Beweis an: "Ich habe vier Kilo abgenommen, die Reha läuft optimal und ich bin bereit, endlich zu zeigen, was ich kann."

Lob hat der 12-Millionen-Mann in knapp zwei Jahren Deutschland bereits genug eingeheimst. Bayern-Präsident Uli Hoeneß sah in ihm schon kurz nach dessen Transfer im Januar 2008 von Sao Paulo den Innenverteidiger der Zukunft.

Die Trainer Ottmar Hitzfeld, Jürgen Klinsmann und Jupp Heynckes stießen stets ins selbe Horn. Nur spielen durfte Breno erst in Nürnberg regelmäßig - bis zu seinem Missgeschick gegen Leverkusen am 7. März.

Lob von van Gaal für Breno

Bei Bayern stehen bislang nur acht Bundesliga-Partien (drei von Beginn an), sechs Europacup- und ein Pokal-Einsatz als Arbeitsnachweis. Dazu hatte Breno Pech, bei den zwei gröbsten Abreibungen der Bayern der letzten Dekade auf dem Platz gestanden zu haben: Beim 1:5 in Wolfsburg und dem 0:4 in Barcelona im April 2009.

"Die Bosse schwärmen immer von mir, aber die Trainer gaben mir bisher keine große Chance", meint Breno zu seinem Dilemma und hofft, unter Louis van Gaal demnächst eine Chance zu bekommen. Der Niederländer lobte Breno immerhin bereits: "Ein schneller Spieler, mit dem wir, wenn er gut genug ist für die erste Elf, auch besser von hinten herausspielen könnten."

Sollte Brenos Aufbautraining nach Plan verlaufen, könnte er bereits in zwei Monaten wieder bei hundert Prozent sein. "Er hat das Potenzial zu spielen. Er soll in der Verteidigung in den Konkurrenzkampf eingreifen", sagte Sportdirektor Christian Nerlinger in der vergangenen Woche.

Badstuber und Van Buyten gesetzt

Stellt sich nur die Frage, für wen Breno überhaupt zum Einsatz kommen soll. Van Gaal hat bewiesen, dass er nicht gerade ein Freund der Rotation ist - das bekam Martin Demichelis gerade erst schmerzhaft zu spüren.

Holger Badstuber ist in der Innenverteidigung erstmal gesetzt und hat zudem den Vorteil, das Spiel mit dem linken Fuß eröffnen zu können - ein Umstand, auf den van Gaal sehr viel Wert legt. Neben Badstuber gibt Daniel van Buyten den Abwehrchef - Ablösung unwahrscheinlich.

Breno wird sich also erstmal hinten anstellen müssen, wenn er wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Eine Tatsache dürfte ihm allerdings Mut machen: Van Gaal ist dafür bekannt, streng nach Leistung aufzustellen. Sollte Breno also im Training überzeugen, ist der Bayern-Coach bestimmt nicht abgeneigt, ein junges Talent ins kalte Wasser zu werfen. Beispiele gibt es dafür ja genügend.

Breno: Angriff auf die Bayern-Verteidigung