Studie: Die halbe Bundesliga schreibt rote Zahlen

SID
Knapp die Hälfte aller Bundesligavereine ist betroffen
© Getty

Die Wirtschaftskrise hat auch Auswirkungen auf die Bundesliga. Laut einer Studie hat knapp die Hälfte der 18 Vereine in der vergangenen Saison rote Zahlen geschrieben.

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Die weltweite Wirtschaftskrise hat auch die Bundesliga getroffen. Knapp die Hälfte der Klubs hat in der vergangenen Saison rote Zahlen geschrieben. Das ist das Ergebnis einer Studie ("Bälle, Tore und Finanzen VII") der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst und Young, die dafür 34 Erst- und Zweitligisten befragt hat.

Die Studie belegt, dass die Finanzprobleme des deutschen Profifußballs in den vergangenen Jahren stark zugenommen haben. So hat in der vergangenen Spielzeit nur jeder dritte Verein (33 Prozent) Gewinn gemacht.

Im Vorjahr lag der Anteil noch bei 38 Prozent, 2008 sogar bei 63 Prozent. Der Anteil der Klubs, die rote Zahlen schreiben, stieg gleichzeitig im Vergleich zu 2009 von 35 auf 44 Prozent. Der Anteil der Vereine mit einem hohen Verlusten stieg von 3 auf 12 Prozent.

Die gegenwärtige Situation der Fußballbranche beurteilt jeder vierte Bundesligamanager (24 Prozent) negativ - im Vorjahr lag der Anteil nur bei 9 Prozent. Nur 29 Prozent der Befragten bezeichnen die aktuelle Lage als gut, weitere 47 Prozent äußern sich eingeschränkt positiv.

Manager erwarten Verbesserung

Immerhin erwarten die Manager eine Verbesserung der wirtschaftlichen Lage. 24 Prozent gehen davon aus, dass sich die Situation in der kommenden Saison deutlich verbessern wird, weitere 52 Prozent sehen eine leichte Verbesserung. Insgesamt geht fast jeder zweite Befragte (47 Prozent) von einem Anstieg der Gesamteinnahmen in der kommenden Saison aus. Lediglich 24 Prozent erwarten einen Rückgang.

Dazu passt, dass 38 Prozent der Befragten mit steigenden Einnahmen aus dem Sponsoring (Banden- und Trikotwerbung, usw.) rechnen. Nur 18 Prozent prognostizieren in diesem Bereich einen Rückgang der Einnahmen.

Trotz der problematischen Lage des Pay-TV-Senders Sky gehen die Finanzexperten der Klubs zudem davon aus, dass die Einnahmen aus Medienrechten steigen werden. Damit rechnet die Hälfte der Vereine, nur 26 Prozent gehen von einem Rückgang aus.

Premier League könnte Auswirkungen zu spüren bekommen

Nach Auffassung der deutschen Klubmanager bekommt vor allem die englische Premier League die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zu spüren.

71 Prozent der Befragten sehen negative Auswirkungen auf Englands Top-Liga, 27 Prozent sogar erhebliche.

Ebenfalls stark betroffen werden nach Meinung der Befragten die italienische Serie A und die spanische Primer Division sein.

Auch die 2. Bundesliga wird nach Ansicht der Branche stark in Mitleidenschaft gezogen. 91 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass sich die Wirtschaftskrise negativ auf die finanzielle Situation der Zweitliga-Klubs auswirkt.

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