Neue Dimensionen beim Dauerkarten-Absatz

SID
Die Dortmunder Südtribüne bietet fast 25.000 Zuschauern Platz
© Getty

Die Wirtschaftskrise ist überwunden, die Bundesliga boomt: Zwölf von 18 Klubs mussten den Dauerkarten-Verkauf frühzeitig stoppen. Insgesamt wurde knapp 460.000 Karten verkauft.

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Boomland Bundesliga: Zwei Wochen vor dem Start der neuen Spielzeit hat der Dauerkarten-Absatz in der Bundesliga neue Dimensionen erreicht. Zwölf der 18 Klubs mussten den Verkauf frühzeitig einstellen.

Insgesamt wurden knapp 460.000 Tickets verkauft und die Marke aus dem Vorjahr (knapp 450.000) vorzeitig übertroffen. Für den Fußball gilt: die Wirtschaftskrise scheint überwunden.

Zuschauer-Magnet Nummer eins ist weiterhin Borussia Dortmund. Die Westfalen erhöhten das Dauerkarten-Kontingent für dieses Jahr um 1000 auf 52.000 Tickets und steuern einem historischen Spitzenwert entgegen.

Noch nie hat im deutschen Fußball ein Klub so viele Jahreskarten verkauft. Zwar sind noch nicht alle Tickets vergeben, doch das scheint im Fußball-verrückten Dortmund nur noch eine Frage von Stunden zu sein.

Schalke ebenfalls ausverkauft

Erzrivale Schalke 04 vermeldet ebenfalls: ausverkauft. Unabhängig vom Einkauf des schillernden Neuzugangs Raul hätte der Altmeister wieder noch viele tausend Tickets mehr ausgeben können. Doch bei 43.190 war Schluss.

Auch bei Meister Bayern München ging frühzeitig nichts mehr. 37.600 Tickets sind samt Logenkarten vergeben. "Die Nachfrage war weiterhin groß, doch wir wollten den Fans noch Chancen auf Einzeltickts geben", sagte Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

Auch im Norden der Republik ist der Ansturm auf die Tickets ungebrochen. Der Hamburger SV (32.000), Werder Bremen (25.000) und Aufsteiger St. Pauli (16.000) geben keine Tickets mehr aus.

In Bremen lassen sich die Fans selbst von der Dauerbaustelle im Stadion nicht abschrecken. Das Fassungsvermögen liegt nach offiziellen Angaben bei 42.100 Plätzen, allerdings sind durch die Baumaßnahmen von Spiel zu Spiel Schwankungen möglich.

Auch Pauli ist "seit Jahren ausverkauft"

Für Aufsteiger St. Pauli ist die große Nachfrage nicht an die Bundesliga gebunden. "Wir sind seit Jahren ausverkauft", sagt Sprecher Christian Böning.

Durch den Neubau der Haupttribüne kommen in diesem Jahr 39 Logen dazu, von denen bis auf vier alle gebucht wurden. Das Fassungsvermögen liegt bei 25.500 Besuchern.

Das Ziel noch nicht ganz erreicht hat Hannover 96 mit bislang 16.000 verkauften Tickets. Die Niedersachsen wollen die 20.000-er Marke knacken. Dafür schaltete der Klub kostenlose Radiowerbung beim Medienpartner "NDR 2".

"Wir haben schon mehr Karten verkauft als zum gleichen Zeitraum des Vorjahres", sagte Klub-Sprecher Andreas Kuhnt. Die hohe Nachfrage beruhe auf der großen Emotionalisierung der Fans im Abstiegskampf der vergangenen Saison.

Interesse bei 1899 Hoffenheim ungebrochen

Auch bei 1899 Hoffenheim ist das Interesse trotz der sportlichen Ernüchterung in der vergangenen Saison mit Rang elf ungebrochen. Der Verein setzte 20.000 Dauerkarten ab und beließ es dabei, um noch Einzelkarten anbieten zu können. "Es ist zum dritten Mal in Folge ein Dauerkarten-Ergebnis, das uns stolz macht", sagte Geschäftsführer Jochen Rotthaus.

In Leverkusen hat wohl die spektakuläre Verpflichtung von Nationalmannschaftskapitän Michael Ballack die letzten Zweifler überzeugt. Mit 19.000 Tickets ist das Kontingent erschöpft. Auch die Konkurrenten aus der Nachbarschaft wie Borussia Mönchengladbach (25.500) und der 1. FC Köln (25.000) haben wieder ihre Obergrenzen erreicht.

In kleineren Dimensionen kalkuliert man beim FSV Mainz 05 (15.000) und beim SC Freiburg (12.500). Beide Teams liegen am Schlusslicht des Rankings und wollen noch nachlegen.

Das gilt auch für den 1. FC Kaiserslautern, der trotz der Euphorie um den Aufstieg das Wunschergebnis noch nicht erreicht hat. Bislang brachten die Roten Teufel 24.000 Dauerkarten an den Fan.

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