Gladbach und Club mit Luft nach oben

SID
Der Ex-Freiburger Idrissou (l.) erzielte in der 31. Spielminute den Ausgleich für die Fohlen-Elf
© Getty

Ein Tor gleich im ersten Bundesliga-Spiel beim neuen Klub, doch richtig zufrieden waren weder Mönchengladbachs neuer Angreifer Mohamadou Idrissou noch Nürnbergs Mittelfeldtalent Jens Hegeler.

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"Die Führung hat uns in die Karten gespielt, aber die Mannschaft hat noch Luft nach oben", sagte die Leverkusener Leihgabe Hegeler nach dem 1:1 (1:1) des 1. FC Nürnberg zum Saisonauftakt bei Borussia Mönchengladbach: "Wir müssen über 90 Minuten so konstant spielen, wie wir es hier in den ersten 45 Minuten gemacht haben."

Noch kritischer als Hegeler, der sich mit seinem Team zumindest über einen in der vorigen Saison seltenen Auswärtspunkt freuen durfte, hatte Idrissou seine Heimpremiere im Borussen-Trikot gesehen.

"Alles andere als zufrieden"

"Ehrlich gesagt bin ich trotz meines Tores alles andere als zufrieden, denn ich wäre sehr gerne mit einem Sieg in die Saison gestartet", sagte der Kameruner, der aus Freiburg nach Gladbach gekommen ist und schon in der Vorbereitung und im DFB-Pokal treffsicher war.

In der 31. Minute hatte er dann auch zum Punktspielauftakt getroffen, nachdem er sich gegen drei Nürnberger durchgesetzt hatte. Kein Wunder, dass Trainer Michael Frontzeck lobende Worte fand.

"Mo hat sein sehr gutes Spiel gemacht. Das Tor hat er sehr abgebrüht und clever gemacht", meinte der Borussen-Coach, der angesichts der neuen Qualität im Angriff nicht allzu lange dem verpassten Sieg nachtrauerte. "Wir haben eine Reihe guter Stürmer, wenn bald auch noch Igor de Camargo dazukommt", sagte Frontzeck.

De Camargo arbeitet sich heran

Der Vier-Millionen-Mann aus Lüttich, der sich in dert Vorbereitung verletzt hatte und am Sprunggelenk operiert wurde, arbeitet sich langsam an die Mannschaft heran und wird den Konkurrenzkampf im Sturm weiter erhöhen.

Den nimmt auch Raul Bobadilla an, der ebenfalls verletzt war und gegen Nürnberg eingewechselt wurde. Auf dem Platz war der Argentinier gewohnt eifrig, dabei aber auch noch wie in der letzten Saison oft glücklos.

Das traf auch auf Nürnbergs Julian Schieber zu, der bei einem Konter frei auf Gladbachs Schlussmann Logan Bailly zulief, den möglichen Siegtreffer aber verpasste.

"Den muss ich einfach reinmachen", sagte der aus Stuttgart gekommene Angreifer selbstkritisch. So blieb Hegeler der einzige neue Name in der Liste Nürnberger Bundesliga-Torschützen.

Hegeler: "Hier geht es anders zu"

"Er hat eine super Quote, mal gucken, wie lange er die halten kann", sagte Club-Torhüter Raphael Schäfer über den 22-Jährigen, der für Leverkusen schon drei Bundesliga-Spiele absolviert hatte, zuletzt aber an Zweitligist FC Augsburg ausgeliehen war.

"Hier geht es vom Tempo schon anders zu als in der 2. Liga", sagte Hegeler, der sich freute, "mal 90 Minuten auf dem Platz zu stehen".

Schäfer zeigt Geduld

Schäfer, der nicht zuletzt drei Minuten vor Schluss mit einer Klasse-Parade bei einem Schuss von Patrick Herrmann den Punkte rettete, freute sich über die neue Qualität im Team durch Spieler wie Hegeler, Schieber oder Mehmet Ekici, zeigte aber auch Geduld mit ihnen. "Sie sind jung und werden noch eine Zeit brauchen", sagte Schäfer.

Zu dieser Gruppe der jungen Wilden soll auch weiterhin Ilkay Gündogan gehören, der nach dem Abschied von Carlos Eduardo aus Hoffenheim dort vielleicht wieder ein Thema werden könnte.

"Wir hatten Hoffenheim schriftlich und mündlich mitgeteilt, dass wir kein Interesse daran haben, ihn abzugeben", sagte FCN-Manager Martin Bader: "Und er selbst hat sich gegenüber uns auch klar positioniert. Wir wollen zwei Wochen vor Ende der Transferperiode keine neue Baustelle aufmachen. Der Klassenerhalt steht im Vordergrund, und dafür brauchen wir Ilkay."

Borussia Mönchengladbach - Der Kader im Überblick