Khedira-Wechsel zu Real Madrid perfekt

SID
Nationalspieler Sami Khedira wechselt zu Real Madrid
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Der Wechsel von Nationalspieler Sami Khedira vom VfB Stuttgart zu Real Madrid ist perfekt. Als Ablösesumme kassiert der Bundesligist zwischen 13 und 14 Millionen Euro.

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Der große Traum von Sami Khedira ist Wirklichkeit geworden. Der Nationalspieler wechselt vom VfB Stuttgart zu Real Madrid und tritt bei den Königlichen als siebter Deutscher in die Fußstapfen von Günter Netzer, Paul Breitner, Bernd Schuster oder zuletzt Christoph Metzelder.

Nachdem Fredi Bobic am Dienstag das Amt des Managers bei den Schwaben übernommen hatte, konnte er am Freitag die Einigung mit dem spanischen Rekordmeister bekannt geben: Der VfB soll für Khedira, der in Stuttgart einen Vertrag bis 2011 besaß, eine Ablösesumme von knapp 14 Millionen Euro erhalten.

Der Luxuskader von Real Madrid

"Einen absoluten Führungsspieler und eine Identifikationsfigur wie Sami Khedira lässt man natürlich nur äußerst ungern ziehen. Aber auf der anderen Seite können wir den Wunsch von Sami nachvollziehen, bei Real an seiner weiteren Karriere zu arbeiten", sagte Bobic nach Abschluss der Verhandlungen.

Der 23 Jahre alte Khedira, den der neue Real-Trainer Jose Mourinho persönlich umworben hatte, erhält bei den Königlichen angeblich einen Vertrag bis 2015, sein Jahresverdienst soll bei 2,5 Millionen Euro netto liegen. Er ist der zweite deutsche WM-Teilnehmer nach Jerome Boateng (Manchester City), der ins Ausland wechselt.

WM-Auftritte haben Interesse geweckt

Nicht zuletzt die Leistungen von Khedira bei der WM hatten das Interesse des spanischen Rekordmeisters an dem Sohn einer Deutschen und eines Tunesiers geweckt.

Nach dem Ausfall von Michael Ballack im Vorfeld des Turniers spielte Khedira in Südafrika als Sechser neben dem Münchner Bastian Schweinsteiger überzeugend, unmittelbar nach seiner Rückkehr traf er sich in Madrid mit dem neuen Real-Trainer - und war hin und weg. "Herr Mourinho hat sehr eindrucksvoll deutlich gemacht, dass er Sami haben will", berichtete Berater Jörg Neubauer.

Der Wechsel ist für Khedira ein bemerkenswerter Sprung in seiner noch ziemlich kurzen Profikarriere. Der 189 Zentimeter große Mittelfeldspieler, der seit 1995 das Trikot des VfB Stuttgart trug, absolvierte bislang 98 Spiele in der Bundesliga.

Dabei erzielte er 14 Treffer, unter anderem jenen, der die Schwaben 2007 zum Meister machte. In der Nationalmannschaft brachte es Khedira inklusive der sieben WM-Spiele bislang auf zwölf Einsätze - dabei gelang ihm der Siegtreffer im Spiel um Platz drei gegen Uruguay (3:2).

In einer Mannschaft mit Ronaldo und Kaka

Beim spanischen Rekordmeister wird Khedira künftig in einer Mannschaft mit Superstars wie Cristiano Ronaldo und Kaka stehen, er löst zudem Christoph Metzelder ab, der ab der kommenden Saison bei Schalke 04 spielen wird - ebenso wie die Real-Ikone Raul.

Erster Deutscher bei Real war 1973 Günter Netzer gewesen, ihm folgten Paul Breitner, Ulli Stielike, der dort in 215 Spielen 41 Tore erzielte, sowie Bernd Schuster, Torhüter Bodo Illgner und zuletzt der in drei Jahren kaum eingesetzte Metzelder.

Wer füllt Khediras Position aus?

Beim VfB hinterlässt Khedira eine Lücke, "vom Sportlichen her", glaubt Manager Bobic freilich, "können wir den Verlust einigermaßen auffangen". Die Nationalspieler Zdravko Kuzmanovic, Christian Träsch und Christian Gentner können die Sechser-Position ausfüllen.

Der vom VfL Wolfsburg zurückgekehrte Gentner wurde allerdings im ersten Pflichtspiel der neuen Saison anderweitig verwendet. Beim 3:2 (1:0) im Hinspiel der 3. Qualifikationsrunde zur Europa League bei Molde FK aus Norwegen musste er als Innenverteidiger aushelfen.

Der VfB Stuttgart muss neben dem Rückspiel gegen Molde am kommenden Donnerstag noch Hin- und Rückspiel einer Playoff-Runde erfolgreich absolvieren, um schließlich die Gruppenphase der Europa League zu erreichen.

Bobic wird ab sofort zusehen, dass er das Geld für Khedira in neue Spieler investiert. Auf dem Wunschzettel stehen Ghanas WM-Teilnehmer Andre Ayew (Olympique Marseille) sowie Ibrahima Traore (FC Augsburg) für die Offensive, dazu Abwehrspieler Philipp Degen (FC Liverpool).

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