HSV: Der blockierte Neuanfang

Von SPOX
Der Neue: Armin Veh während seines erstenTrainings mit dem Hamburger SV
© Getty
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Innenverteidigung

Aktuell: Joris Mathijsen, David Rozehnal

Perspektivspieler: Miroslav Stepanek

Jerome Boateng ist weg, David Rozehnal enttäuschte in seinem ersten Jahr in Hamburg und gilt nach wie vor als Streichkandidat der Verantwortlichen. Auch Mathijsen spielte eine eher schwache Saison, ist als Abwehrchef aber wohl dennoch gesetzt.

Nachwuchsmann Miroslav Stepanek dagegen ist der absolute Pechvogel der Hamburger. Der tschechische U-21-Nationalspieler zog sich Ende Mai einen Kreuzbandriss zu. Schon im vergangenen Sommer verpasste er die Vorbereitung aufgrund einer Kreuzbandverletzung. Die Suche nach einem Innenverteidiger hat oberste Priorität, mit Arne Friedrich und Stefan Reinartz haben zwei Kandidaten allerdings schon abgesagt. Auch um Benedikt Höwedes und Heiko Westermann ist es ruhig geworden, Schalke will angeblich zu viel Geld.

Was sollte sich tun? Streng genommen hat der HSV mit Mathijsen nur einen Innenverteidiger, der das angestrebte Niveau schon unter Beweis gestellt hat. Ein Top-Abwehrspieler wird dringend noch gebraucht - dazu mindestens ein guter Backup.

Kandidaten:

Serdar Tasci: Jung, deutsch, modern - einer der absoluten Wunschkandidaten. Der 23-Jährige passt sportlich und in der Außendarstellung optimal ins Anforderungsprofil, Armin Veh förderte ihn bereits beim VfB. Und der Stuttgarter macht keinen Hehl daraus, den nächsten Karriere-Schritt machen zu wollen. Ob der HSV ohne internationales Geschäft dafür die richtige Adresse ist, hängt vor allem von den weiteren Interessenten ab. Angeblich ist unter anderem der FC Arsenal dran.

Madjid Bougherra: Während der 27-Jährige bei der WM mit Algerien sang- und klanglos ausschied, traf sich Bernd Hoffmann mit seinen Beratern. Bislang noch ohne Ergebnis. Sein größter Vorteil: Der schnelle und kopfballstarke 1,89-Meter-Mann könnte zentral und rechts verteidigen. Die Glasgow Rangers wollen für Algeriens Fußballer des Jahres angeblich rund 7,5 Millionen Euro.

Jean-Alain Boumsong: Der 30-Jährige Franzose hat in der abgelaufenen Saison seinen Stammplatz bei Olympique Lyon verloren, beide Seiten könnten sich angeblich mit einer Trennung im Sommer anfreunden. Der kantige und beidfüssige Ex-Nationalspieler wäre deshalb wohl günstig zu haben. Fraglich nur, ob er wirklich in die Kategorie "Top-Mann" gehört. Aufgrund seiner Erfahrung aber auf jeden Fall eine Verstärkung in der Breite.

Außenverteidigung

Aktuell: Dennis Aogo (links), Collin Benjamin (links und rechts), Guy Demel (rechts)

Perspektivspieler: Lennard Sowah (links)

Bastian Reinhardt sieht es wohl mindestens mit einem lachenden Auge, dass sich Dennis Aogo in Südafrika nicht in den Fokus spielt. Der Sportchef "will gerne verlängern",  Juventus und der AC Milan sind aber angeblich auch interessiert.

Bei Rechtsverteidiger Guy Demel gab es einen Sinneswandel. Eigentlich wollten ihm die Verantwortlichen bei einem guten Angebot keine Steine in den Weg legen, jetzt heißt es aber: "Ich habe mit Demel im WM-Urlaub gesprochen und ihm gesagt, dass wir ihn gerne behalten möchten. Wir haben das intern mehrfach diskutiert. Ich glaube, dass er mehr Potenzial hat, als er vergangene Saison gezeigt hat", sagt Reinhardt.

Collin Benjamin bereichert den Kader mit seiner Erfahrung, muss nach langer Verletzungspause aber erst wieder beweisen, dass er fit ist. Ein solider Ersatzmann auf beiden Seiten.

Am Dienstag hat mit Lennard Sowah ein 17-jähriger Persepktivspieler für die linke Seite unterschrieben: Der gebürtige Hamburger wechselte als 15-Jähriger nach England und debütierte im April für den FC Portsmouth in der Premier League. Nun kehrt er zum HSV zurück.

Was sollte sich tun? Links ist der HSV erstklassig besetzt, zumal Marcell Jansen auch problemlos aus dem Mittelfeld in die Viererkette zurückrücken kann.

Kandidat:

Rafinha: Der Brasilianer sollte der Königstransfer der Hamburger werden, ein guter Teil der 15 Millionen Euro von Investor Michael Kühne nach Schalke gehen. Noch aber verzögert sich der Deal, angeblich auch deshalb, weil der 24-Jährige zum wiederholten Male auf Schalke zu spät zum Training erschienen ist - kein gutes Argument für die große Charakterdiskussion, die der HSV derzeit führt. Außerdem: Wenn Demel bleibt, kommt wohl auch Rafinha nicht.

 

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