Ein Fuchs, ein Maestro und zig Millionen

Von Haruka Gruber
Königsblauer Himmel für die Königsblauen: Wer verstärkt noch den FC Schalke 04?
© Getty
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Das defensive Mittelfeld

Aktuell: Ivan Rakitic, Peer Kluge, Christoph Moritz, Jermaine Jones, Vassilios Pliatsikas

Perspektivspieler: Danny Latza

Magath verfügt dank Rakitic und dessen erfolgreicher Transformation vom offensiven zum defensiven Mittelfeldspieler über einen spielstarken, aber mittlerweile auch bissigen Sechser, der nicht zufällig neben Neuer und Metzelder als Kandidat für die Kapitänsbinde gilt.

Aber: Die Alternativen sind für die Champions League zu durchschnittlich (Kluge), zu jung (Moritz) oder haben sich schwer verletzt (Jones, Pliatsikas), weswegen offen ist, in welchem Zustand sie zurückkehren.

Was sollte sich tun?

Die Kernfrage: In welcher taktischen Formation läuft Schalke zukünftig auf? Für das von Magath präferierte 4-4-2 in der Raute bewerben sich Rakitic, Kluge, Jones und wie letztes Jahr Matip um den Posten als alleiniger Sechser, auf den Halbpositionen jedoch sehen sie sich weniger. Rakitic beispielsweise bringt alle Voraussetzungen für eine 7 oder 8 mit, will sich aber auf das zentral-defensive Mittelfeld konzentrieren.

In einem 4-2-3-1 oder in einer flachen 4-4-2 könnten immerhin zwei Sechser zum Einsatz kommen - wobei in diesem Fall der ideale Partner zu Rakitic fehlt. Kluge ist solide, aber doch etwas bieder für höhere Ansprüche, Moritz sowie Matip sind unerfahren und über Jones verbietert sich angesichts seiner 13-monatigen Pause ein endgültiges Urteil.

Verpflichtet Magath daher einen weiteren Mittelfeldspieler, der zentral-defensiv und auf den Halbpositionen gleichermaßen einsetzbar ist? Ein Szenario: Im Zuge der Gehaltskostensenkung wird auch Top-Verdiener Jones abgegeben, die eingesparten Millionen werden in einen weniger talentierten, dafür aber fitten und günstigeren Neuzugang investiert.

Kandidat

Aleksandar Ignjovski: 19-jähriges Talent von Zweitligist 1860 München - und mit einer Ablöse von ein bis zwei Millionen Euro außerdem noch preiswert. Nicht unbedingt der Fein-Techniker, aber ein geborener Leader mit Kämpferherz. Gab nach Lovins Kreuzbandriss den Chef im Mittelfeld und zeigte in 30 Einsätzen meist ordentliche bis gute Leistungen. Wäre im 4-4-2 mit Raute auch eine Option für die Halbpositionen. Neben Schalke sollen jedoch Florenz und Napoli Interesse am serbischen Junioren-Nationalspieler haben.

Das offensive Mittelfeld

Aktuell: Alexander Baumjohann, Junmin Hao, Levan Kenia, Albert Streit, Carlos Grossmüller

Perspektivspieler: Predrag Stefanovic

Für Magath die Schlüsselposition, die es zu besetzen gilt. Immer wieder betonte er in den letzten Monaten, dass ihm nur das Fehlen eines hochkarätigen Spielmachers davon abhielt, dauerhaft auf das 4-4-2 mit Raute umzustellen. Baumjohann sollte sich zu einem solchen entwickeln, aber offensichtlich fehlt nach einem höhepunktlosen ersten Halbjahr auch Magath das Zutrauen in den Ex-Bayern.

Eine zumindest mittelfristig perfekte Besetzung wäre der 19-jährige Kenia, der bereits viele Voraussetzungen für einen Weltklasse-Maestro erfüllt, dem aber andererseits die körperliche Robustheit fehlt. Der Chinese Hao ist ein Mann für die Außen, die jungen Holtby und Moravek wurden zwecks Kader-Entschlackung verliehen. Die aussortierten Millionen-Gräber Streit und Grossmüller sitzen nur noch ihren Vertrag ab.

Was sollte sich tun?

Simpel: Einen neuen Zehner verpflichten. Magath jedoch gibt trotz der zur Verfügung stehenden Millionen zu bedenken: "Es gibt ja nicht mehr viele Spielmacher in dieser Qualität. Einen Top-Mann für diese Position zu verpflichten, ist eine Frage des Preises."

Kandidaten

Zvjezdan Misimovic: Erst unter Magath wandelte sich der schon immer begnadete Misimovic zu einem der besten und vor allem konstantesten Spielmacher Europas. Der Bosnier jedoch liebäugelt angeblich mehr mit Florenz, außerdem wurde er zuletzt von Wolfsburgs Manager Dieter Hoeneß als unverkäuflich deklariert. Oder alles nur Geschacher? Mögliche Ablöse: zwischen zehn und zwölf Millionen Euro.

Ibrahim Afellay: Sollte in Eindhoven ähnlich wie Rakitic zum defensiven Mittelfeldspieler umgeschult werden, seine Stärken liegen aber eindeutig in der Offensive, ob nun hinter den Spitzen oder auf dem linken Flügel. Der 24-Jährige, der Hamburg abgesagt hat, kostet rund zehn Millionen Euro.

Das Tor: Neuer, Schober und ein Newcomer

Die Abwehr: Schalkes Zwillings-Sorgenkinder

Das Mittelfeld: Wer wird der neue Maestro?

Der Sturm: Gesucht - ein Brecher für Raul