Studie: Bundesliga die weltweit profitabelste

SID
Bayern schlägt Manchester United und die Bundesliga schlägt die Premier League auch wirtschaftlich
© Getty

Die Bundesliga ist Profitabilitäts-Weltmeister, wie eine neue Finanzstudie zeigt. Obwohl die Premier League ihren Umsatz steigert, sinkt der Gewinn dramatisch.

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Die Bundesliga ist die weltweit profitabelste Liga und hat die englische Premier League hinsichtlich ihrer wirtschaftlichen Rentabilität überholt.

Zu diesem Schluss kommt der "Annual Review of Football Finance" der renommierten Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte.

Danach betrug der operative Gewinn der Bundesliga in der Spielzeit 2008/09 rund 172 Millionen Euro. Die Premier League erwirtschaftete dagegen im gleichen Zeitraum nur einen Überschuss von 93 Millionen nach 234 Millionen Euro in der Vorsaison.

Premier-League-Problem? Hohe Spielergagen

Dabei verzeichnete die Premier League in der abgelaufenen Spielzeit mit gut 2,3 Milliarden Euro einen Rekordumsatz. Als Grund für die sinkende Profitabilität der Klubs in der höchsten englischen Spielklasse machte die Unternehmensberatung insbesondere die hohen Spielergagen sowie die steigenden Ablösezahlungen bei Spielertransfers verantwortlich.

So stiegen die Ausgaben für die Gehälter auf knapp 1,6 Milliarden Euro, was den Gesamterlösen der Bundesliga entspricht.

Nach Aussage von Deloitte hat der europäische Fußball die weltweite Wirtschaftskrise nicht nur insgesamt bemerkenswert gut verkraftet, sondern mit einem Gesamtumsatz von 15,7 Milliarden Euro einen Rekord aufgestellt. Haupttreiber waren die "Big 5"-Ligen in England, Deutschland, Spanien, Italien und Frankreich.

Bundesliga untermauert Ausnahmestellung

Die positive Entwicklung der Bundesligisten resultiert größtenteils aus Sponsoring- (+16 Prozent) und Spieltagerlösen (+7). Darüber hinaus konnte die Liga in der abgelaufenen Saison 09/10 mit durchschnittlich 42.500 Zuschauern pro Spieltag zum siebten Mal in Folge einen Zuschaueranstieg verzeichnen - was ihre Ausnahmestellung in Europa untermauert.

"Die umsichtige Finanzplanung der Bundesliga sowie die jüngsten Erfolge auf europäischer Ebene geben den Klubs die Möglichkeit, in den kommenden Jahren weitere internationale Stars in die Bundesliga zu locken", so Stefan Ludwig, Leiter der Sport Business Gruppe von Deloitte Deutschland, "dennoch ist zu beachten, dass lediglich elf der 18 Bundesliga-Klubs in der Saison 08/09 einen operativen Gewinn erwirtschaften konnten."

In Europa stehe man im Hinblick auf die Reduzierung der hohen Spielergehälter und die Beschränkung von Transfersummen zukünftig vor einer großen Herausforderung. Der europäische Fußball-Verband UEFA hat sich der Thematik bereits gewidmet.

Einführung von Fair-Play-Regeln

Mit der Einführung von finanziellen Fair-Play-Regeln will UEFA-Präsident Michel Platini innerhalb von drei Jahren für entsprechende Rahmenbedingungen sorgen.

Die groben Strukturen sind vorgegeben: Die Ausgaben für Gehälter und Transfers sollen auf 60 bis 70 Prozent der Einnahmen beschränkt werden, innerhalb von drei Jahren sollen die Budgets ausgeglichen sein.

"Das kürzlich beschlossene Financial Fairplay der UEFA wird in Anbetracht der unterschiedlichen wirtschaftlichen Situationen in den europäischen Top-Ligen zu mehr Gerechtigkeit führen, sodass nachhaltig geführte Klubs langfristig belohnt werden. Die Bundesligisten verfügen hier aufgrund ihrer soliden Geschäftstätigkeit im internationalen Vergleich über einen wichtigen mittel- bis langfristigen Wettbewerbsvorteil", resümiert Christian P. Schneider, Fußball-Experte von Deloitte.

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