Neue finanzielle Sorgen bei Schalke 04

SID
Der Vertrag von Peter Peters wird aller Voraussicht nach in den nächsten Tagen verlängert
© Getty

Schalke 04 plagen weiterhin finanzielle Sorgen: Im Geschäftsjahr 2009 gab es einen Verlust von 16,8 Millionen Euro. Das gab der Bundesligist auf der Jahreshauptversammlung bekannt.

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Abschiedsstimmung, neue finanzielle Sorgen und ein nicht sonderlich willkommener Hoffnungsträger: Die Jahreshauptversammlung beim Bundesligisten FC Schalke 04 war die traditionell emotionale Angelegenheit.

Während die 2000 anwesenden Mitglieder dem in Richtung Dynamo Moskau scheidenden Kevin Kuranyi in der Schalker Arena "Lebewohl" sagten, hatte Finanzvorstand Peter Peters die wirklich schlechten Nachrichten parat.

Kein Sparkurs

Laut Peters machte der Traditionsklub im Geschäftsjahr 2009 einen Verlust von 16,8 Millionen Euro und musste einen Umsatzrückgang von 20 Millionen auf 119 Millionen Euro hinnehmen.

Die Verbindlichkeiten des eingetragenen Vereins betrugen zum 31. Dezember 2009 135,2 Millionen Euro, des Gesamtkonzerns Schalke 04 mit seinen insgesamt 13 Tochtergesellschaften sogar 248,6 Millionen Euro.

Einen Sparkurs will der Klub indes nicht einschlagen: "Um weiter wettbewerbsfähig zu sein, müssen wir uns nicht nur entschulden, sondern uns auch sportlich weiterentwickeln", forderte Trainer Felix Magath.

Hoogland, Jendrisek und Metzelder

Der Coach hat in Rückkehrer Tim Hoogland von Mainz 05 und Stürmer Erik Jendrisek vom Bundesliga-Aufsteiger Kaiserslautern sowie Vizeweltmeister Christoph Metzelder von Real Madrid bereits drei Neuzugänge an Land ziehen können.

Die Verpflichtung des früheren Dortmunders stößt bei den Schalker Fans allerdings nach wie vor auf Ablehnung. "Ich bin froh, dass wir ihn verpflichten konnten", sagte hingegen Magath, der seinen zu großen Spielerkader in den kommenden Wochen verschlanken will, um Platz für weitere Zugänge zu schaffen.

Abscheid von Schnusenberg

Stürmer Kuranyi, dem Aufsichtsratsmitglied Clemens Tönnies "für fünf wirklich gute Jahre" dankte, war nicht der einzige prominente Schalker, der verabschiedet wurde. Der Vorsitzende Josef Schnusenberg, der als bisheriger Finanzvorstand für die problematische wirtschaftliche Situation des Klubs verantwortlich zeichnen muss, scheidet nach 16 Jahren im Schalker Vorstand zum 30. Juni aus seinem Amt aus.

Einen Nachfolger als Präsidenten wird es nicht geben. Künftig wird Schalke von einer Zweierspitze geführt.

Magath ist für den gesamten sportlichen Bereich sowie fürs Marketing zuständig, Peters, dessen auslaufender Vertrag in den nächsten Tagen um voraussichtlich drei Jahre verlängert wird, leitet die Bereiche Organisation, Personal und Finanzen.

Der Steckbrief von Schalke 04