Funkel wohl neuer Trainer beim VfL Bochum

SID
Friedhelm Funkel wechselte 2009 von Eintracht Frankfurt nach Berlin
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Friedhelm Funkel übernimmt das Traineramt beim Absteiger VfL Bochum. "Es reizt mich sehr, zum sechsten Mal einen Klub in die Bundesliga zu führen", so Funkel gegenüber der "Bild".

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Am Donnerstag leitete Friedhelm Funkel zum letzten Mal das Training bei Hertha BSC Berlin, ab Samstag übernimmt der 56-Jährige das Ruder beim anderen VfL Bochum.

"Wir haben alles Wichtige geklärt. Es reizt mich sehr, zum sechsten Mal einen Klub in die Bundesliga zu führen", sagte Aufstiegs-Experte Funkel der "Bild". Auch die Bochumer streben die sechste direkte Rückkehr in die Bundesliga an.

Die Zeit der Experimente in Bochum ist vorüber. Nach dem gescheiterten Versuch mit dem unerfahrenen Heiko Herrlich setzt der VfL nun wieder auf Erfahrung. Für Funkel ist es nach dem KFC Uerdingen (1991 bis 1996), dem MSV Duisburg (1996 bis 2000), Hansa Rostock (2000 bis 2001), dem 1. FC Köln (2001 bis 2002), Eintracht Frankfurt (2004 bis 2009) und Hertha (2009 bis 2010) bereits die siebte Trainer-Station.

In Bochum hatte Ex-Profi Dariusz Wosz als Trainer in den letzten zwei Spielen vergeblich versucht, den VfL noch zum Klassenerhalt zu führen.

Pressekonferenz am Samstag

Werner Altegoer, Aufsichtsratsvorsitzender des Absteigers, wollte die Verpflichtung am Freitag weder bestätigen noch dementieren und verwies auf Anfrage auf eine Pressekonferenz am Samstagmorgen (11.00 Uhr). Funkels auslaufender Vertrag in der Hauptstadt war nicht verlängert worden.

Funkel galt neben Ex-Nationalspieler Franco Foda, der derzeit Sturm Graz in Österreich trainiert, als Kandidat Nummer eins bei den Westfalen. Der ehemalige Karlsruher Edmund Becker soll dem VfL angeblich abgesagt haben.

Funkels Stelle bei der Hertha, die ebenso wie die Bochumer den direkten Wiederaufstieg anstrebt, hat Markus Babbel übernommen.

Mit Funkel soll wieder Kontinuität einziehen

Funkel soll in Bochum wieder für die zuletzt vermisste Kontinuität sorgen. Seit der Entlassung des Schweizer Trainers Marcel Koller im vergangenen September kehrte an der Castroper Straße keine Ruhe mehr ein.

Zunächst übernahmen bis zur Winterpause Frank Heinemann und Dariusz Wosz. Dann kam Herrlich, mit dem es nach einer kurzen, erfolgreichen Phase stetig bergab ging.

Nach nur 184 Tagen folgte vor dem vorletzten Spieltag der abgelaufenen Saison die Trennung, nachdem sich der Ex-Nationalstürmer mit zahlreichen Spielern überworfen hatte.

Unter Wosz stieg der VfL dann sang- und klanglos nach Niederlagen beim späteren deutschen Meister Bayern München (1:3) und gegen Hannover 96 (0:3) ab - nach zwölf Spielen in Folge ohne Sieg.

Schwere Aufgaben für Funkel

Auf Funkel wartet nun eine schwere Aufgabe, auch weil die Zusammensetzung des Kaders unklar ist.

Stürmer Diego Klimowicz hat seine Karriere beendet, Leihspieler Lewis Holtby (Schalke 04) wird den VfL ebenso verlassen wie Vahid Hashemian und Joel Epalle, deren Verträge auslaufen und aller Voraussicht nach nicht verlängert werden.

Abwehrspieler Anthar Yahia liegt angeblich ein Angebot aus der Türkei vor, der slowakische Torjäger Stanislav Sestak will sich bei der WM für höhere Aufgaben empfehlen.

Nach den zuletzt seelenlosen Auftritten in der ersten Liga hatte Manager Thomas Ernst bereits angedeutet, worauf der Klub nun vor allem wieder achten will: "Bei der Auswahl der Spieler wird für uns sehr wichtig sein, wer sich zu 100 Prozent mit dem Verein identifiziert."

Medien: Markus Babbel neuer Hertha-Trainer