Hoffmann: "Übernehme die Verantwortung"

SID
Ein klares Statement: Die Meinung der HSV-Fans ist eindeutig
© Getty

Nach einer Saison ohne Titel und dem Verpassen des internationalen Geschäfts spricht HSV-Vorstandschef Bernd Hoffmann über Fehler, Konsequenzen und die Suche nach einem Trainer.

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Nach der völlig missglückten Saison in Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League übernimmt Bernd Hoffmann die Verantwortung für das schlechte Abschneiden des Hamburger SV. Im Interview spricht er über die hohe Trainerfluktuation bei den Hanseaten und den Stand bei der Suche nach einem neuen Coach.

Frage: "Herr Hoffmann, der HSV hat trotz einer teuren Mannschaft und großen Ambitionen wieder einmal enttäuscht und verpasst wahrscheinlich sogar erstmals nach fünf Jahren wieder die Teilnahme am Europacup. Welche Konsequenzen ziehen Sie daraus?"

Bernd Hoffmann: "Wir werden die sportliche Situation und die kommenden Anforderungen bei uns nach dem letzten Spiel analysieren. Wir werden am 10. Mai vor dem Aufsichtsrat eine Aufarbeitung der Saison haben. Dabei fließt natürlich auch der Verlauf der Bundesligasaison in die Betrachtung mit ein."

Frage: "In ihrer Amtszeit hat der HSV sechs Trainer in sieben Jahren beschäftigt, zur neuen Saison kommt der siebte. Wie verträgt sich dieser andauernde Wechsel mit Ihrem Wunsch nach Kontinuität?"

Hoffmann: "Leider ist die Fluktuation auf der Trainerbank in der Bundesliga kein Einzelfall, das passiert auch bei anderen Klubs. Jeder strebt nach einer Kontinuität wie bei Werder Bremen, leider haben wir es noch nicht geschafft, unseren Thomas Schaaf zu finden. Bruno Labbadia hat hier vom ersten bis zum letzten Tag sehr engagierte Arbeit abgeliefert. Leider stimmten die Ergebnisse nicht."

Frage: "DFB-Chefscout Urs Siegenthaler wird beim HSV nach der WM als sportlicher Leiter einsteigen. Inwieweit ist er bereits jetzt bei der Zukunftsplanung mit engagiert?"

Hoffmann: "Urs Siegenthaler ist in die Analyse und Trainersuche natürlich mit eingebunden."

Frage: "Sie mussten sich in der Partie gegen Nürnberg zahlreiche "Hoffmann-raus"-Rufe anhören."

Hoffmann: "Die Emotionen der Fans sind nachvollziehbar, der Frust über eine völlig missglückte Bundesliga-Saison verbunden mit dem Frust über das Ausscheiden in der Europa League gegen Fulham brach sich halt Bahn. Ich trage nun mal die Verantwortung für Entscheidungen, die der eine oder andere vielleicht nicht nachvollziehen kann."

Frage: "Meinen Sie auch die Trennung von Sportchef Dietmar Beiersdorfer vor der Saison?"

Hoffmann: "Im Fall Beiersdorfer hatte ich nicht zu entscheiden."

Frage: "Berührt es Sie eigentlich, wenn viele Fans ihren Rücktritt fordern, haben Sie darüber einmal nachgedacht?"

Hoffmann: "Natürlich tun die Rufe mir weh. Wir haben eine verkorkste Rückrunde und in Fulham das Aus 16 Minuten vor der Erfüllung eines Traumes und es gibt ohnehin eine Gruppe, die meiner Person kritisch gegenübersteht. Ich habe aber auch die anderen Reaktionen wahrgenommen und kann sagen, dass mir der Job beim HSV weiterhin viel Spaß macht."

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