Aggressiver Hirte und robuster Glasmann

Von Thomas Gaber
Mit dieser Elf lief Bayern München im DFB-Pokalfinale gegen Werder Bremen auf
© Getty
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Die Stürmer

Mario Gomez: Aller Anfang ist schwer, auch für einen 35-Millionen-Euro-Mann. Gomez war zu Saisonbeginn zwar Stammspieler und erzielte auch seine Tore. Wirklich überzeugen konnte er aber nicht. Van Gaal bemängelte sein Spielverständnis und seinen fehlenden Biss.

Nach einer längeren Denkpause kehrte er in die Startelf zurück. Zwischen November und Ende Februar spielte der Gomez, der den VfB Stuttgart Jahr für Jahr ins internationale Geschäft schoss. Eine in Florenz erlittene Verletzung zwang ihn erneut zum Zuschauen. Gomez wurde Opfer von van Gaals taktischer Änderung, fortan nur noch auf einen Stürmer in vorderster Front zu setzen. Ivica Olic lief ihm den Rang ab.

Als Joker funktionierte Gomez nicht: kein Tor in 17 Spielen. Er gibt Probleme mit der Bayerns System zu. Im Verein wirft man ihm fehlende Ellbogenmentalität vor, hält aber an ihm fest. Am kolportierten Tauschgeschäft mit Edin Dzeko ist nichts dran. Die Bosse glauben an Gomez. Er sollte sie nicht enttäuschen.

Miroslav Klose: Extrem unbefriedigende Saison für den 31-Jährigen. Nur sechs Tore in 32 Spielen. Klose hat viel von seiner Dynamik und Torgefährlichkeit eingebüßt. Er ist und bleibt ein Musterprofi, dem öffentliches Gejammer über seine Ersatzrolle völlig fremd ist. Wie es mit ihn weitergeht, wird die WM entscheiden. Er muss in Südafrika zeigen, dass er kein Auslaufmodell ist.

Ivica Olic: Kam zum Nulltarif als Stürmer Nummer vier aus Hamburg. Seine Entwicklung ist so phantastisch wie überraschend. Der Kroate avancierte mit unbändigem Einsatz schnell zum Publikumsliebling. Der Schlachtruf "Ivica, Ivica, Ivica" ist nicht erst seit seinem Hattrick in Lyon modern.

Olic erlebte in München ein persönliches Highlight nach dem anderen. Die Bayern haben ihrem Dauerbrenner viel zu verdanken. Dabei war er zu Saisonbeginn nur als Stürmer Nummer vier vorgesehen. Ein grandioses Jahr für den sympathischen Stürmer.

Thomas Müller: Unter Jürgen Klinsmann deutete das Eigengewächs bereits sein Potential an. Van Gaal hielt von Anfang an große Stücke auf ihn. Müller machte alle 34 Bundesligaspiele und erzielte wettbewerbsübergreifend 19 Tore.

Dank seiner Vielseitigkeit, Spielintelligenz und Abgeklärtheit ist der 20-Jährige der Bayern-Spieler der Saison. Trotz Schweinsteiger, trotz Robben, trotz Olic. Die Krönung einer unglaublichen Saison ist ein WM-Ticket. Hätte er in Madrid doch bloß nicht Julio Cesar angeschossen...

Die Torhüter

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