Stuttgart hofft weiter auf Ja-Wort von Cacau

SID
Cacau wechselte 2003 vom 1. FC Nürnberg zum VfB Stuttgart
© Getty

Trotz der gescheiterten Vetragsverhandlungen vor dreieinhalb Wochen ist eine Weiterbeschäftigung von Torjäger Cacau beim VfB Stuttgart doch noch nicht vom Tisch.

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Die entfremdeten Partner sind sich in den vergangenen Tagen wieder ein bisschen näher gekommen. Vor rund dreieinhalb Wochen hatte Cacau erklärt, er werde den VfB Stuttgart nach sieben gemeinsamen Jahren am Ende dieser Saison verlassen.

Im Angebot des Bundesligisten für eine weitere Zusammenarbeit sah er mehr oder weniger einen Affront. Der Nationalspieler fühlte sich und seine Leistung nicht ausreichend gewürdigt. Statt der 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt, die der VfB geboten haben soll, hielt er dem Vernehmen nach 3 Millionen für angebracht.

In den folgenden drei Spielen erzielte Cacau drei Treffer, insgesamt elf sind es vor dem Spiel der Schwaben am Freitagabend beim VfL Bochum. Und offenbar stellen beide Partner zunehmend fest, was sie aneinander haben.

"Wenn man auf mich zukommt, dann muss ich überlegen und mit der Familie, meinem Berater und Freunden reden", hat Cacau mittlerweile mitgeteilt. Das klingt, als sei der VfB nun doch wieder ein Thema für den Nationalspieler - vorausgesetzt, der Klub geht bald auf den gebürtigen Brasilianer zu und würdigt seine Leistungen, sprich: erhöht das Angebot.

Vereinsführung würde Cacau gern halten

"Der Trainer und ich haben immer gesagt, dass wir Cacau gerne behalten würden", sagt Sportvorstand Horst Heldt, und es spricht ja auch einiges dafür: Von seinen elf Treffern hat Cacau neun in der famosen Rückrunde des VfB erzielt.

"Man soll nie nie sagen", sagt Trainer Christian Gross, der wohl einen nicht unerheblichen Anteil daran trägt, dass der 29 Jahre alte Angreifer nach einem miserablen Saisonbeginn eine sehr bemerkenswerte Quote aufweist. Vor der Reise nach Bochum war Cacau unter Gross zehnmal in der Bundesliga zum Einsatz gekommen - dabei erzielte er zehn Treffer.

Wie für den VfB, so war auch für Cacau das erste Spiel gegen den VfL Bochum eine Zäsur. Beim und nach dem 1:1 im Hinspiel am 5. Dezember brachen in Stuttgart alle Dämme. Der Anhang revoltierte, einen Tag später war Trainer-Azubi Markus Babbel weg und Gross da.

Seitdem spielte der VfB wie von einem anderen Stern: Nach jenem 15. Spieltag standen die Schwaben mit gerade mal zwölf Punkten auf dem Relegationsplatz, in den folgenden 16 Spielen holten sie 38 Punkte, rückten mit zwölf Siegen, davon zweimal fünf in Serie, sowie zwei Unentschieden bis auf Rang sechs vor.

Europa League als Trumpfkarte?

Auf jeden Fall ist für den VfB am Saisonende die Europa League noch drin. Das würde die Planungen erleichtern - auch im Fall Cacau. In Jens Lehmann und Alexander Hleb stehen zudem zwei Großverdiener als Abgänge schon fest. Vom VfL Wolfsburg kommt Christian Gentner, Georg Niedermeier wurde fest von Bayern München verpflichtet, für 2,5 Millionen Euro Ablöse.

Weitere rund vier Millionen müsste Stuttgart für den Italiener Cristian Molinaro aufbringen, wenn der VfB seine italienische Leihgabe dauerhaft von Juventus Turin holen möchte. Das Ziel Heldts: Personalkosten runter, aber konkurrenzfähig bleiben.

Eine Lösung mit Cacau würde sich da aus Sicht des VfB wohl rechnen: Eine Aufbesserung der Bezüge des Nationalspielers käme die Schwaben wohl günstiger als die Verpflichtung eines neuen Stürmers.

Bochum - Stuttgart: Voraussichtliche Aufstellungen