Kind glaubt an den Klassenerhalt

SID
Martin Kind ist ein vehementer Gegner der in der Bundesliga geltenden 50+1-Regel
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Trotz der schlechten Tabellensituation hat Hannovers Klub-Boss Martin Kind die Hoffnung auf den Klassenerhalt noch nicht aufgegeben. "Wir haben alle Optionen", so Kind.

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Die Situation für Hannover 96 spitzt sich im Abstiegskampf zwar immer mehr zu, aber Klub-Boss Martin Kind versprühte vor den bevorstehenden beiden Abstiegs-Endspielen Optimismus.

"Es hat sich für uns nichts geändert. Die Mannschaft hat heute Charakter und Ideen gezeigt. Allerdings muss sie eine Schippe drauflegen, wenn wir drinbleiben wollen. Wir haben aber alle Optionen", sagte Kind nach dem 0:3 (0:1) der Niedersachsen bei Bayer Leverkusen, womit die Gäste auf einem Abstiegsplatz verbleiben.

Immerhin hatten sich die 96er nicht abschlachten lassen wie noch eine Woche zuvor beim 0:7-Debakel in München. Das letzte Aufgebot der ohne neun Spieler angetretenen Hannoveraner verkaufte sich in der BayArena durchaus ordentlich. Allerdings fehlte die letzte Entschlossenheit vor dem Tor.

"Mit ein bisschen mehr Biss, wäre mehr drin gewesen", sagte Kapitän Steven Cherundolo.

Nur zwei Siege helfen

Sicher ist, dass Hannover nur zwei Siege am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach und eine Woche später beim VfL Bochum zum Klassenerhalt verhelfen. Ein Punkt lag gegen insgesamt schwache Leverkusener sogar im Bereich des Möglichen.

Als Knackpunkt erwies sich dabei wohl die Szene in der 37. Minute, als Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer (Herne) ein Handspiel von Leverkusens Manuel Friedrich im Strafraum übersah. Den Gästen wurde damit die große Chance verwehrt, zum 1:1 auszugleichen.

Und auch in der zweiten Hälfte hatte die Kicker von der Leine ihre Chancen. Aber Hanno Balitsch (54.), Arnold Bruggink (73.) und Mike Hanke (82.) vergaben die besten Gelegenheiten der 96er, die seit 377 Minuten auf eine Auswärtstor warten.

"Bei der Szene hat man das fehlende Selbstvertrauen bei mir aufgrund der fehlenden Spielpraxis gesehen", sagte Angreifer Mike Hanke, der nach langer Abstinenz angesichts der Hannoveraner Personalnot (ohne neun) über 90 Minuten eine Bewährungschance erhielt.

Slomka sieht "deutliche Reaktion"

Trainer Mirko Slomka hatte trotz der Personalmisere eine "deutliche Reaktion der Mannschaft gegenüber letzter Woche" festgestellt.

Den Referee, der im Übrigen das DFB-Pokalfinale am 15. Mai in Berlin zwischen Bayern München und Werder Bremen pfeift, wollte er aber nicht für die neuerliche Pleite der Hannoveraner verantwortlich machen, auch wenn dieser in der Handelfmeterszene komplett falsch lag. Kritik wurde auch an der Vorteilsauslegung bei einem Foul von Sami Hyypiä an Balitsch (30.) laut.

Slomka, der seit seinem Amtsantritt in Hannover noch keine Bäume mit seiner Truppe ausreißen konnte, hatte indes "ein besonnenes und mutiges Spiel" seiner Mannschaft gesehen. Wie Balsam auf die Wunden der Gäste wirkten außerdem die Worte von Leverkusens Cheftrainer Jupp Heynckes.

"Die Hannoveraner Mannschaft hat eine positive Reaktion nach dem Bayern-Spiel gezeigt, darauf kann man aufbauen. Man muss nur daran glauben, die letzten Spiele zu gewinnen. Dann kann man auch das Abstiegsgespenst verjagen." Zu Hause wurde immerhin zuletzt der Tabellenzweite Schalke 04 (4:2) von den Niedersachsen entzaubert.

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