Die heißeste Saison aller Zeiten

Von SPOX
Bayern München und Schalke 04 sind die beiden verbliebenen Titelanwärter der Bundesliga
© Getty
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Der Kampf gegen den Abstieg

1. FC Nürnberg (14., 28 Punkte, -22 Tore)

Das spricht für Nürnberg: In der Rückrunde ist die Mannschaft deutlich gefestigter. Die Niederlage in Freiburg war im Prinzip der einzige Ausreißer nach unten. Coach Dieter Hecking hat das Spiel auf Ballkontrolle umgestellt und fährt mit dieser Vorgabe - auch dank ballsicherer Spieler wie Gündogan und Ottl - recht gut. Dazu kommt eine relativ stabile Defensive und mit Schäfer ein starker Keeper. Auch ein großes Plus: Im und um den Verein ist Ruhe, Hecking verrichtet seinen Job sachlich und unaufgeregt.

Das spricht gegen Nürnberg: In seiner starken Phase Mitte der Rückrunde hat es der Club nicht geschafft, sich das nötige Punktepolster zu verschaffen und wird nun dafür bestraft. Die Mannschaft wirkt zwar geschlossener als in der Vorrunde - was aber nichts an der Tatsache ändert, dass die halbe erste Elf noch völlig unerfahren im Abstiegskampf ist. Zudem fehlt unter den Feldspieler ein echter Leader, der das Team in brenzligen Situationen auch mal mitreißen kann. Keeper Schäfer, Wolf und mit Abstrichen Pinola sind die einzigen Wortführer.

Mögliche Sperren: Pinola (9 Gelbe), Bunjaku, Schäfer (je 4 Gelbe)

Restprogramm: Dortmund (H), HSV (A), Köln (H)

VfL Bochum (15., 28 Punkte, -24 Tore)

Das spricht für Bochum: Der VfL hat von allen Mannschaften im Keller die meiste Erfahrung im Abstiegskampf. Coach Herrlich hat gestandene Bundesligaspieler in seinen Reihen. In der heiklen Schlussphase der Saison wird auch eine gewisse Nervenstärke gefragt sein - Bochum hat die zweifellos.

Das spricht gegen Bochum: Der VfL steckt in einem bedrohlichen Abwärtstrend. Seit Mitte Februar blieb Bochum in neun Spielen ohne Sieg. Das Team wirkte zuletzt oft leblos, Trainer Herrlich auch ein wenig ratlos. Zudem treffen die Stürmer nicht, allen voran Sestak (erst sechs Saisontore). Das Restprogramm hat es auch wahrlich in sich und die beiden Heimspiele müssen nicht unbedingt ein Vorteil sein: Der VfL ist nach Berlin das zweitschlechteste Heimteam mit nur zwei Siegen aus 15 Spielen.

Mögliche Sperren: keiner

Restprogramm: Stuttgart (H), Bayern (A), Hannover (H)

SC Freiburg (16., 28 Punkte, -27 Tore)

Das spricht für Freiburg: Der SCF hat seine Schwächephase offenbar überwunden, nur in Bremen war die Mannschaft zuletzt chancenlos. Ansonsten gab es aus den letzten fünf Spielen immerhin acht Punkte. Freiburg ist sicherlich der Klub, der auf Grund seiner Vereinsstruktur und Erwartungshaltung im Umfeld einen Abstieg am ehesten wegstecken könnte. Das Team hat sich nach dem bitteren 1:2 gegen Hannover zusammengerauft, Dutts Einfallsreichtum und Variationen im Hinblick auf Taktik und Spielausrichtung macht Freiburg zudem zu einem richtig unangenehmen Gegner.

Das spricht gegen Freiburg: Die Offensive ist zu schwach. Für einen Sieg müssen meistens ein oder zwei Tore reichen. Da aber auch die Defensive nicht sattelfest ist (schon 56 Gegentore), wird jedes Spiel zur Zitterpartie. Das Restprogramm ist eher durchwachsen.

Mögliche Sperren: Bechmann, Schuster (je 4 Gelbe)

Restprogramm: Wolfsburg (H), Köln (A), Dortmund (H)

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Hannover 96 (17., 27 Punkte, -29 Tore)

Das spricht für Hannover: 96 hat es trotz des vorletzten Tabellenplatzes selbst in der Hand, zumindest den Relegationsplatz noch zu erreichen. Der Kader hat das Potenzial dafür allemal, das Restprogramm erscheint machbar. Vielleicht erzeugt die Schmach von München eine Trotzreaktion im Team.

Das spricht gegen Hannover: Das Team ist total wankelmütig: Einer tollen Leistung (4:2 gegen Schalke) folgt zu oft wieder ein völlig unerklärlicher Auftritt (0:7 bei Bayern). Coach Slomka ist auch nach einem halben Jahr noch auf der Suche nach den Ursachen für die Unberechenbarkeit seiner Mannschaft. Die Defensivarbeit (63 Gegentore) und das mittlerweile auch schlechteste Torverhältnis sind ein weiteres großes Problem. Die Ausfälle von Elson und Kone in der Endphase der Saison schmerzen sehr.

Mögliche Sperren: Elson, Ya Konan (je 4 Gelbe)

Restprogramm: Leverkusen (A), Gladbach (H), Bochum (A)

Hertha BSC (18., 23 Punkte, -19 Tore)

Das spricht für Berlin: Die Hertha hat im Vergleich zum ganzen Rest der Konkurrenz so etwas wie einen Lauf. 17 Punkte holte Berlin bereits in der Rückrunde. Die Mannschaft funktioniert, Trainer Funkel hat zuerst die Defensive und seit einigen Wochen auch die Offensive auf Trab gebracht. Die Hertha holt auf und hat bewiesen, dass sie auch schwere Nackenschläge wegstecken kann.

Das spricht gegen Berlin: Es gehen die Spieltage aus. Dass noch zwei Heimspiele bleiben, ist eher Fluch als Segen. Seit dem ersten Spieltag gab es keinen Sieg mehr im Olympiastadion, sondern Enttäuschungen und Rückschläge en masse. Das Restprogramm ist schlicht ein Hammer.

Mögliche Sperren: Raffael (9 Gelbe), Cicero, Kobiaschwili (je 4 Gelbe)

Restprogramm: Schalke (H), Leverkusen (A), Bayern (H)

Der Kampf um den Titel

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