Affäre Amerell: Neue Anschuldigungen

SID
Manfred Amerell hat in seiner Karriere als Schiedsrichter 66 Bundesliga-Partien geleitet
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Michael Kempter beschuldigt Manfred Amerell weiterhin im Schiedsrichter-Skandal. Amerell hätte eine mögliche Befangenheit Kempters durch die Bayern-Mail umgehend melden müssen.

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Im Schiedsrichter-Skandal hat Michael Kempter den von ihm beschuldigten Manfred Amerell erneut attackiert. Dem Nachrichtenmagazin "Focus" sagte Kempter, wenn seine zuletzt vieldiskutierte Bayern-Mail ("Hoffentlich fliegen sie gleich raus") nach Amerells Verständnis auf Befangenheit hingedeutet habe, "dann hätte er sie eigentlich sofort nach Erhalt melden müssen".

Er selbst hebe Mails nicht auf und könne deshalb nicht klären, ob er diese Mail tatsächlich verschickt habe. Amerell sagte im Gespräch mit dem Focus, auch er habe die Mail nach dem Lesen gelöscht und erst zuletzt wieder herstellen lassen.

Amerell: Kempter brauchte "Schützenhilfe"

Derweil berichteten die drei Schiedsrichter, die im Rahmen der Ermittlungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) unter Zusicherung von Anonymität ebenfalls gegen Amerell ausgesagt hatten, dem Nachrichtenmagazin "Spiegel" von angeblich systematisch geplanten Übergriffen im Zeitraum von 2005 bis 2010. Amerell bestreitet sämtliche Vorwürfe.

Amerell sagte dem Spiegel, die drei Schiedsrichter, deren Namen ihm seit der außergerichtlichen Einigung mit dem DFB bekannt sind, seien von Michael Kempter instrumentalisiert worden.

Kempter habe "Schützenhilfe" gebraucht, um seine Aussagen zu untermauern. "Ich habe sie weder belästigt noch bedrängt. Das ist für mich entscheidend", sagte Amerell.

DFB leitet Akten an Staatsanwaltschaft weiter