Hertha gegen Berlin - und Jupp jagt Jupp

Von SPOX
Das rheinische Derby in der Hinrunde gewann Leverkusen mit 1:0 in Köln
© Getty

Hertha BSC winkt doch am 24. Spieltag (Sa., ab 15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) tatsächlich der Abschied von Platz 18. Robin Dutt hat Spaß an der Krise. Thomas Tuchel weiß wie man Bremen schlagen kann, und Leverkusens Trainer will einen gewissen Jupp Heynckes vom Thron stoßen.

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Hertha BSC - 1899 Hoffenheim

Duell des Spiels: Hertha gegen Berlin. Man kann ja nicht viel Gutes über die Saison der Hertha sagen, aber immerhin hat man in den bisherigen sechs Spielen der Rückrunde schon drei Zähler mehr geholt als in den 17 der Hinrunde. Aber zurück zum Negativen: Seit dem Saisonauftakt wartet man in der Hauptstadt auf eine Schlagzeile, in der der Begriff Heimsieg eine Rolle spielt. Lediglich einen gab es da nämlich und denn eben am ersten Spieltag gegen Hannover. Ein bombiges 1:0 war das damals im August 2009. Jetzt kommt Hoffenheim vielleicht gerade recht. Das Team von Ralf Rangnick hat aus den letzten fünf Auswärtsspielen nur einen einen Punkt geholt und nur zwei Tore erzielt. Wenn nicht jetzt, wann dann?

Zahl des Spiels: 18. Diese Ziffer bezeichnet natürlich sehr exakt den Tabellenplatz, der Hertha angesichts von nur 15 Punkten aus 23 Saisonspielen gebührt. Er gibt aber auch an, wie lange die Berliner schon ganz unten sind. Ja, richtig. Seit 18 Spieltagen. Und seit gefühlten Ewigkeiten könnten sie diesen Platz jetzt wieder verlassen. Ein Sieg gegen Hoffenheim und die Hertha könnte sich bis auf den Relegationsplatz hochtanken, sofern Nürnberg und Hannover nicht gewinnen.

Zitat des Spiels: "Wir haben uns eine Ausgangslage erarbeitet, dass wir ein oder zwei Konkurrenten überholen können." (Hertha-Coach Friedhelm Funkel über die sensationelle Aussicht, mit dem vierten Saisonsieg tatsächlich die direkten Abstiegsplätze verlassen zu können)

FSV Mainz 05 - Werder Bremen

Duell des Spiels: Bollwerk Bruchweg gegen Pizarro. Neben den Bayern und Leverkusen ist Mainz die einzige in dieser Saison zuhause noch unbesiegte Mannschaft. Und mit nur sieben Gegentreffern auf heimischem Platz stellt man den Ligabestwert. Nicht schlecht für einen Aufsteiger. Jetzt kommt aber Werder, das nicht nur die letzten fünf Bundesligaspiele gegen Mainz mit insgesamt 17:3 Toren für sich entschieden hat, sondern auch einen Claudio Pizarro mitbringt, der wieder auf dem Weg zu absoluter Bestform ist. Der Peruaner schoss in jedem der letzten vier Bundesligaspiele sein Tor und brachte Werder per Dreierpack ins Achtelfinale der Europa League. Ob ihm die Festung Bruchweg standhalten kann?

Zahl des Spiels: 6. Sechs Mal ließen es die Bremer bei ihrem letzten Besuch am Mainzer Bruchweg klingeln und brockten dem FSV seine bis heute höchste Bundesliga-Pleite ein. Unter den Torschützen waren damals schon Aaron Hunt (2) und Naldo.

Zitat des Spiels: "Gegen solche Kaliber wie Werder Bremen ist es gut, früh mit ein, besser zwei Toren zu starten und dann aggressiv zu verteidigen. Wenn Bremen zur Führung kommt, ist es schwer." (Mainz' Trainer Thomas Tuchel verrät blauäugig den Gameplan fürs Bremen-Spiel)

VfB Stuttgart - Eintracht Frankfurt

Duell des Spiels: Oka Nikolov gegen den Rest der Welt. Wie man den VfB Stuttgart unter Christian Gross schlägt bewies neulich der HSV. Man braucht in erster Linie mal einen sehr guten Torhüter, denn die Schwaben machen unter ihrem neuen Coach ungeheuer Dampf. Soll die Serie von fünf Auswärtsspielen ohne Niederlage halten, sind die Frankfurter sicher auf einen guten Schlussmann angewiesen. Denn: Stuttgart ist 2010 mit 16 Treffern das gefährlichste Team der ganzen Liga.

Zahl des Spiels: 8. Gegen keinen anderen Gegner flogen so viele Frankfurter vom Platz wie gegen VfB Stuttgart. Beim 0:3 in der Hinrunde traf es mit Marco Russ den achten Eintracht-Spieler, der in einem Match gegen die Schwaben vom Platz flog.

Zitat des Spiels: "Es wird für uns schwer beim VfB, denn ich kenne meinen Landsmann Christian Gross, der ein hervorragender Trainer und Motivator ist. Aber es wird auch schwer für Stuttgart, da wir auch etwas entgegenzusetzen haben." (Frankfurts Kapitän Christoph Spycher mit seiner höflichen Einschätzung zum Duell zweier Mannschaften, die richtig gut in Form sind)

Borussia Mönchengladbach - SC Freiburg

Duell des Spiels: Freiburgs "neue" Innenverteidigung gegen Gladbachs Offensivpower. Zwölf Tore hat die Borussia in den letzten vier Heimspielen erzielt und vor allem Roberto Colautti hat einen starken Lauf. Dagegen setzt der Aufsteiger nun eine Innenverteidigung, die es so in dieser Saison noch gar nicht gab: Pavel Krmas, der seit dem 13. Spieltag verletzugsbedingt fehlte zusammen mit Ömer Toprak, der nach seinem fürchterlichen Kartunfall im letzten Jahr sein Bundesligadebüt überhaupt erst am 18. Spieltag feierte. Ob das wohl gut geht?

Zahl des Spiels: 11. Erschreckende elf Mal blieb Aufsteiger Freiburg in dieser Saison schon ohne eigenen Treffer. Das ist die schlechteste Bilanz der Liga.

Zitat des Spiels: "Wir haben aus psychologischer Sicht und auch aus Sicht des Trainers eine wahnsinnig spannende Zeit hinter uns. Es macht mir auch riesig Spaß in so einer Zeit Trainer zu sein." (Freiburgs Coach Robin Dutt über die Aufarbeitung der 0:3-Heimklatsche gegen Hertha und die Vorbereitung aufs Gladbach-Spiel)

VfL Bochum - 1. FC Nürnberg

Duell des Spiels: Unpässlichkeit gegen Schusseligkeit. Zugegeben, das ist sprachlich nicht ganz zufreffend und auch ein wenig spöttisch, aber so ist es nun mal. In Bochum empfängt die Mannschaft, die die meisten Fehlpässe spielt die Mannschaft, die den schlechtesten Torabschluss hat. Ausgang ungewiss.

Zahl des Spiels: 0. Null Niederlagen weist die Bilanz des VfL Bochum im Jahr 2010 aus. Das ist mehr als beachtlich, zumal die einzigen anderen Mannschaften, denen es ebenfalls gelang ungeschlagen zu bleiben, Bayer und Bayern heißen.

Zitat des Spiels: "Wir haben zuletzt hervorragend gespielt und gute Ergebnisse erzielt. Das ist aber kein Grund, nun wieder in die Komfortzone zu rutschen und sich bequem zurück zu lehnen." (Bochums Coach Heiko Herrlich und der Tritt auf die Euphoriebremse)

Bayer Leverkusen - 1. FC Köln

Duell des Spiels: Köln gegen den bösen Fluch. In den letzten acht Bundesliga-Spielen gegen Leverkusen holte der FC genau einen Punkt und erzielte genau ein Tor. Das machte auch noch der jetzige Leverkusener Patrick Helmes. Dass Sami Hyypiä bei Leverkusen nach seiner Gelbsperre wieder zurück ist, erhöht auch nicht eben die Wahrscheinlichkeit, dass sich diese Statistik aus Kölner Sicht entscheidend verbessert. Zumal Lukas Podolski inzwischen seit 21 Stunden und 43 Minuten nicht mehr getroffen hat.

Zahl des Spiels: 24. Wenn Bayer das Derby unbeschadet übersteht, darf man sich Bundesliga-Rekordhalter nennen. 24 Spiele ungeschlagen vom Saisonbeginn weg - das gab's noch nie. Die alte Marke stellten übrigens die Bayern 1988/89 auf. Gladbach beendete damals deren Serie mit einem 2:1. Jupp Heynckes hieß damals der Bayern-Trainer.

Zitat des Spiels: "Und vermeintlich leichte Gegner sind am Ende eben doch meistens die schwersten - so wird es Samstag für uns auch sein." (Leverkusens Trainer Jupp Heynckes mit einer Höflichkeitsfloskel am Ende des Doppelinterviews mit Ihm und Kölns Präsident Wolfgang Overath in der "Bild")

Der 24. Spieltag im Überblick