Juwelen, Kracher, Puzzleteile

Von SPOX
Mario Gavranovic (r.) wechselte von Xamax Neuchatel zum FC Schalke
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Eintracht Frankfurt

Zugänge: Ricardo Anthony Clark (Houston Dynamo), Halil Altintop (Schalke)

Abgänge: Markus Steinhöfer (Kaiserslautern, ausgeliehen), Mehdi Mahdavikia (Asin Steel Teheran), Habib Bellaid (US Boulogne-sur-Mer, ausgeliehen), Christoph Preuß (Karriereende)

Fazit: Ein Wunsch von Michael Skibbe wurde kurz vor Transferschluss noch erfüllt: Mit Halil Altintop kam ein neuer Stürmer. Eine wichtige Personalie für die Eintracht, schließlich fällt Ioannis Amanatidis noch auf unbestimmte Zeit aus und Liberopoulos und Fenin blieben bislang konstant gute Leistungen schuldig. Und: Altintop kennt die Bundesliga, braucht deshalb wohl kaum Anlaufzeit. Skibbes zweiter Wunsch, ein offensiver Mittelfeldspieler, wurde dagegen nicht erhört. Stattdessen kam mit Clark ein Mann fürs defensive Mittelfeld, der den Kader eher in der Breite verstärkt. Verhindert wurde Oka Nikolovs Last-Minute-Transfer nach New York.

FSV Mainz 05

Zugänge: Radoslav Zabavnik (Grosny), Jared Jeffrey (FC Brügge), Fabian Götze (Borussia Dortmund II), Adam Szalai (Real Madrid, ausgeliehen), Jan Simak (VfB Stuttgart), Malik Fathi (Spartak Moskau, ausgeliehen)

Abgänge: Daniel Gunkel (Koblenz), Srdjan Baljak (Duisburg), Milorad Pekovic (Greuther Fürth), Peter van der Heyden (FC Brügge)

Fazit: Die bisherige Schwachstelle links hinten wurde neu besetzt, allerdings gleich dreifach. Dortmunds Götze wurde zwar eher perspektivisch verpflichtet, Zabavnik und Fathi hingegen sollen sofort helfen, wobei der Slowake wohl Backup für Ex-Nationalspieler Fathi wird. Ein kluger Schachzug ist die Ausleihe von Szalai, den Tuchel noch aus Stuttgart kennt. Der Ungar ist ein ähnlicher Typ wie Bance. Fällt der nun mal aus oder schwächelt, kann Tuchel sein 4-2-3-1 mit Szalai im Sturm durchziehen. Spannend und gefährlich ist die Personalie Simak: Das Potenzial des Tschechen ist unumstritten. Aber: Wegen Simak muss der starke Ivanschitz vom Zentrum auf den Flügel ausweichen.

1899 Hoffenheim

Zugänge: Denis Thomalla (Karlsruher SC)

Abgänge: Ramazan Özcan (Besiktas, ausgeliehen)

Fazit: Hoffenheim war bemüht, trotz eines bislang durchwachsenen Saisonverlaufs nicht in Aktionismus zu verfallen. Dass 1899 letztlich allerdings mit Ausnahme von Perspektivspieler Thomalla völlig untätig auf dem Transfermarkt blieb, ist schon etwas überraschend. Denn: Der eine oder andere Euro hätte den Verantwortlichen durchaus zur Verfügung gestanden. Und vor allem: Im Sturm ist die Rangnick-Elf zu schwach besetzt. Ba plagt sich dauernd mit Verletzungen herum, Ibisevic sucht nach seiner Form, Maicosuel fehlt mit Bänderriss noch mehrere Wochen, Obasi war lange beim Afrika-Cup und ist zudem anfällig für Muskelverletzungen und Prince Tagoe fasst erst langsam Fuß. So musste zuletzt schon Boris Vukcevic, nominell Mittelfeldspieler, vorne aushelfen.

VfB Stuttgart

Zugänge: Cristian Molinaro (Juventus Turin, ausgeliehen)

Abgänge: Ludovic Magnin (FC Zürich), Jan Simak (Mainz), Yildiray Bastürk (Blackburn), Thomas Hitzlsperger (Lazio Rom), Elson (Hannover, ausgeliehen)

Fazit: So schlecht der VfB in der Hinrunde abschnitt, so perfekt lief die Winterpause für die Schwaben. Die gut bezahlten Bankdrücker Bastürk und Simak sind nach unzähligen missglückten Versuchen doch endlich weg, für Hitzlsperger (Vertrag bis zum Saisonende) kassierte Stuttgart immerhin noch eine Million und für die Probleme hinten links fand man mit Molinaro eine schnelle wie hochwertige Lösung. Besonders wertvoll: Weil Gross Marica und Pogrebnjak im Winter wieder in Form brachte, kam der VfB um die geplante und womöglich millionenschwere Verpflichtung eines Stürmers herum.

VfL Wolfsburg

Zugänge: Rever (Gremio Porto Alegre)

Abgänge: Daniel Baier (Augsburg), Rodrigo Alvim (Flamengo), Vlad Munteanu (FSV Frankfurt, ausgeliehen), Ricardo Costa (OSC Lille)

Fazit: In der Breite ist der Kader gut besetzt, qualitativ hätte der VfL aber gerne noch etwas mehr nachgebessert. Nicht ganz zu Unrecht. Denn vor allem in der Problemzone Abwehr haben sich die Wölfe auf den ersten Blick nicht wirklich verbessert. Costa, Pendler zwischen Stammelf und Bank, wurde zwar Eins-zu-eins durch Rever ersetzt, ob der talentierte Brasilianer allerdings sofort die erhoffte Verstärkung wird, ist zumindest fraglich. Die geplante Verpflichtung eines Rechtsverteidigers (Nürnbergs Diekmeier) scheiterte im letzten Moment. Ebenso verpasste es der VfL, schon jetzt eine Alternative für Christian Gentner (geht im Sommer nach Stuttgart) und den wechselwilligen Edin Dzeko zu holen.

Borussia Mönchengladbach

Zugänge: keine

Abgänge: Sebastian Svärd (Kerkrade), Steve Gohouri (Wigan Athletic)

Fazit: Im Sommer hatte die Borussia ihren Kader als einer der ersten Bundesligisten beisammen, im Winter sahen die Gladbacher Verantwortlichen keinen Anlass, irgendwelche Korrekturen vorzunehmen. Durchaus nachvollziehbar. Zwar plagt sich im Angriff Mittelstürmer Rob Friend immer wieder mit Verletzungen. Mit Bobadilla und Colautti ist man allerdings immer noch recht ordentlich besetzt, zumal den Talenten Herrmann und Bäcker mit einem weiteren Angreifer die Perspektive genommen werden würde. Die einzigen Fragezeichen im Kader sind die beiden Außenpositionen. Sollten Daems (links) und Stalteri (rechts) ihre Verletzungsprobleme in der Rückrunde nicht ablegen können, wäre man mit Levels und Jaures zu dünn besetzt.

Teil 3: Von Köln bis Berlin