Skibbe muss nach Kritik zum Rapport

SID
Das Verhältnis zwischen Michael Skibbe (l.) und Heribert Bruchhagen ist in Schieflage geraten
© Getty

Scharfe Kritik an der Transferpolitik und schonungslose Abrechnung mit der Klubführung: Nach dem erneuten Rundumschlag von Michael Skibbe steht Eintracht Frankfurt und der Coach am Scheideweg.

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Ein Abschied von Skibbe im Sommer nach nur einem Jahr wird immer wahrscheinlicher. "Ich bin auf jeden Fall bemüht, auch mich sportlich zu verbessern. Es ist wichtig für mich, dass der Verein, der von mir trainiert wird, mit mir eine sportliche Entwicklung gehen möchte", sagte Skibbe bei seiner Wutrede im Wintertrainingslager im türkischen Belek.

Diese gewünschte Entwicklung sieht Skibbe bei der Eintracht offenbar nicht. "Wir sind jetzt absolut an eine Grenze gestoßen, die wir leider nicht überspringen können", bemängelte Skibbe und schob nach: "Ich stehe für Veränderungen. Die möchte ich vorantreiben. Dafür brauche ich jegliche Unterstützung von allen Seiten."

Bruchhagen: "Das nervt"

Mit seiner erneuten Kritik hat Skibbe bereits zum dritten Mal in dieser Saison öffentlich Alarm geschlagen. Die Folge: Am Dienstag muss Skibbe nach der Rückkehr aus Belek zum Rapport.

"Ich habe kein Verständnis für seine provokanten Äußerungen, die er immer wieder in der Öffentlichkeit macht", sagte Vorstandsboss Heribert Bruchhagen: "Das nervt."

Während Bruchhagen weiterhin jegliches Risiko bei Einkäufen ausschließt, ist Skibbe sauer, dass die Hessen trotz der vielen Verletzten in der Winterpause einmal mehr nicht tätig geworden sind.

Djebbour-Transfer geplatzt

Der geplatzte Transfer des Algeriers Rafik Djebbour brachte das Fass bei Skibbe endgültig zum Überlaufen. "Im Offensivbereich sind wir zu dünn besetzt", sagte der 45-Jährige.

In Ioannis Amanatidis und Martin Fenin fallen zwei Angreifer weiterhin aus. Zudem stehen auch Mittelfeldspieler Zlatan Bajramovic und Alexander Vasoski nach Verletzungen längere Zeit nicht zur Verfügung.

Schon in der Hinrunde hatte Skibbe Kritik geübt, nachdem die Verpflichtung des brasilianischen Spielmachers Lincoln gescheitert war. Zudem wurmte es den Trainer, dass Theofanis Gekas von Spitzenreiter Bayer Leverkusen zu Schlusslicht Hertha BSC wechselte und die Eintracht nicht reagiert hatte.

"Wir müssen damit leben, dass wir als Eintracht Frankfurt nicht die Möglichkeit haben, uns weiter zu entwickeln, sondern auf dem Punkt verharren", sagte Skibbe. Ob er auch in der kommenden Saison damit leben will, wird immer fraglicher.

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