Becker verteidigt langwierige Sportdirektor-Suche

SID
Die starken Männer beim HSV: Horst Becker (l.) und Bernd Hoffmann
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Horst Becker hat die langwierige Suche des Hamburger SV nach einem Sportchef verteidigt. "Wir wollen nicht die zweitbeste Lösung", sagte der Aufsichtsrat-Boss.

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Aufsichtsrats-Boss Horst Becker hat die inzwischen schon fast sieben Monate andauernde Suche beim Bundesligisten Hamburger SV nach einem Sportchef verteidigt.

"Wir alle sind uns einig, dass wir zusätzliche sportliche Kompetenz brauchen. Wir wollen aber nicht einfach jemanden Bekanntes verpflichten, um für Ruhe zu sorgen. Wir wollen einen Sportchef, der den Verein prägt. Wir wollen nicht die zweitbeste Lösung beschließen", sagte Chef-Kontrolleur Horst Becker auf der Mitgliederversammlung der Hanseaten am Sonntag.

Sportchef soll dem Vorstand angehören

Auf ein Zeitfenster für die Vorstellung des neuen Managers wollte sich Becker jedoch nicht festlegen. Dafür betonte der Aufsichtsrats-Boss, dass der Sportchef nach Wunsch der Kontrolleure auch künftig dem Vorstand um den Vorsitzenden Bernd Hoffmann angehören solle.

"Allerdings hängt dies auch von der Persönlichkeit des Managers ab", meinte Becker, der die Namen potenzieller Kandidaten für den Posten nicht kommentieren wollte.

Zuletzt war Horst Heldt, der derzeit noch in gleicher Funktion beim VfB Stuttgart tätig ist, in Hamburg als möglicher Nachfolger des im vergangenen Juni abgetretenen Dietmar Beiersdorfer gehandelt worden. Derzeit teilen sich Hoffmann und HSV-Trainer Bruno Labbadia die Sportchef-Aufgaben bei den Hanseaten. Auch der Coach nahm den Aufsichtsrat angesichts der langwierigen Managersuche in Schutz.

Erfolgreiches Geschäftsjahr

"Der Verein ist nicht führungslos. Es wird immer strategisch gedacht. Man muss dem Aufsichtrat Zeit geben, die richtige Entscheidung zu treffen", sagte Labbadia und wandte sich an die rund 500 anwesenden HSV-Mitglieder im Hamburger Kongresszentrum: "Ich kann nur dazu auffordern, den handelnden Personen Vertrauen zu schenken."

Finanziell erlebten die Hamburger im Geschäftsjahr 2008/2009 derweil die erfolgreichsten zwölf Monate der Vereinsgeschichte. Die Hanseaten erwirtschafteten einen Rekordgewinn in Höhe von 13,4 Millionen Euro.

Somit blieb bei einem auf zuvor nie erreichte 188, 62 Millionen Euro gestiegenen Gesamtumsatz zum sechsten Mal in Folge ein positives Ergebnis unter dem Strich. Die Bankverbindlichkeiten, die ausschließlich aus Stadionkrediten resultieren, sanken zum 30. Juni auf 54 Millionen Euro.

"Können uns keine Fehler leisten"

"Der Verein ist wirtschaftlich hervorragend aufgestellt", sagte Hoffmann: "Aber wir können uns keine Fehler leisten. Wir müssen schlauer, schneller, mutiger und innovativer als unsere Mitbewerber sein."

Labbadia schwärmte derweil von der Perspektive des HSV: "Mein großes Ziel ist es, lange in diesem Verein zu arbeiten. Es gibt kaum einen Klub mit so einem großen Potenzial. Wir haben jetzt aber den schwierigsten Schritt vor uns: Wir wollen uns dauerhaft unter den ersten Drei der Tabelle etablieren."

Labbadia will sich weiter durchwurschteln