Nur ein Sieg kann Veh retten

SID
Armin Veh (r.) ist seit acht Monaten bei Wolfsburg im Amt
© Getty

Nur mit einem Sieg am Sonntag gegen den 1. FC Köln kann Armin Veh seinen Trainerjob beim im Mittelmaß versunkenen deutschen Meister VfL Wolfsburg noch retten.

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"Es ist normal, dass ich in Frage gestellt werde", sagt der Coach, der im Falle eines weiteren Misserfolgs gegen Köln (So., 15.15 Uhr im LIVE-TICKER und auf SKY) wohl nach achtmonatiger Amtszeit den Hut nehmen muss: "Schließlich bin ich für das verantwortlich, was auf dem Platz passiert. Wir müssen gegen Köln gewinnen."

Veh ist sich seiner brenzligen Lage angesichts von zuletzt acht Pflichtspielen ohne Sieg in Folge und dem Aus in der Champions League absolut bewusst. Der Rückstand auf den angestrebten Platz im internationalen Geschäft beträgt schon neun Punkte. Spitzenreiter Bayer Leverkusen ist dem Titelverteidiger sogar um 14 Zähler enteilt.

"Wenn man sich Ziele gesteckt hat und so weit von ihnen entfernt ist wie wir, steht man unter Druck", sagt der Coach und zog in dieser Woche die Zügel merklich an. Auf dem Trainingsplatz wurde Veh zum Schleifer und entpuppte sich beinahe als Ebenbild seines Vorgängers Felix Magath.

Konzentration liegt beim Köln-Spiel

Hart ging es in den Zweikämpfen zur Sache. Schlendrian wurde nicht geduldet. "Ich konzentriere mich nur auf das Spiel gegen Köln und weiß, dass ich als Trainer Ergebnisse brauche. Also muss ich die Mannschaft so einstellen, dass wir Ergebnisse einfahren", sagt Veh: "So wie in Stuttgart können wir uns jedenfalls nicht präsentieren. Das akzeptiere ich nicht."

1:3 verlor der VfL am vergangenen Wochenende bei den Schwaben und offenbarte vor allem in der Abwehr erneut Schwächen. 35 Gegentore haben die Wolfsburger schon kassiert, neun mehr als zum gleichen Zeitpunkt in der Meistersaison. Folgerichtig fahndet VfL-Geschäftsführer Dieter Hoeneß weiter nach einem gestandenen Innenverteidiger.

Am 31. Januar endet die Wechselfrist. Die Zeit wird knapp. Auch für Veh, der schon vor der Winterpause in der Kritik stand. Öffentlich will Hoeneß eine Trainerdiskussion jedoch nicht führen. "Wir verschwenden jetzt keine Energie an der falschen Stelle", sagt der 56-Jährige, fügt jedoch auch hinzu: "Unsere Spielweise muss sich entscheidend ändern. Ein Sieg gegen Köln hat höchste Priorität."

Stevens als Nachfolger

Angeblich sollen sich die Wolfsburger bereits bei Red Bull Salzburg nach Huub Stevens erkundigt haben. Den Niederländer kennt Hoeneß noch aus gemeinsamen Tagen bei Hertha BSC Berlin. Die Veh weiter wohlgesinnte Mannschaft scheint die Botschaft vor der Partie am Sonntag verstanden zu haben.

"Das wird ein besonderes Spiel. Wir müssen für uns alle gewinnen. Die Situation ist sehr angespannt. Der Trainer hat im Training den richtigen Hebel angelegt. Das müssen wir jetzt umsetzen", sagt Nationalspieler Marcel Schäfer. Teamkollege Sascha Riether ergänzt: "Natürlich ist der Druck enorm. Aber wir denken nicht an eine Trainerentlassung."

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