Alles fit für die Rückrunde?

Von SPOX
Der FC Bayern München absolvierte sein Winter-Trainingslager in Dubai
© Getty
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1899 Hoffenheim (7., 25 Punkte, 27:17 Tore)

Personal: Keine neuen Spieler und ein Teil der alten geht am Stock - im ersten Testspiel konnten Salihovic, Jaissle, Weis (alle verletzt) sowie Vorsah und Obasi (beide Afrika-Cup) nicht mitmachen.

Dafür überzeugte Zuculini und darf auf einen Einsatz gegen Bayern hoffen, auch wenn er noch nicht ganz den taktischen Anforderungen entspricht. "Er ist wie ein junger Hund, der noch gesagt kriegen muss, worauf es ankommt", meinte Co-Trainer Zeidler. Dass 1899 am Transfermarkt noch mal nachlegt, wollte Manager Schindelmeiser nicht ausschließen.

Trainingslager: Trainingslager zuhause in Zuzenhausen

Testspiele: 1. FC Kaiserslautern (2:1), 1860 München (0:0)

Das ist neu: Hoffenheim verzichtete auf einen Kurztrip ins warme La Manga und trainierte stattdessen im neuen Trainingszentrum in Zuzenhausen, wo die Spieler sieben Tage lang wie bei einem normalen Trainingslager zusammen blieben. Ungewöhnlich war auch der späte Start (3.1.) und die Tatsache, dass 1899 ohne Trainer Rangnick auskommen musste, der bei seinem kranken Vater weilte. Zeidler leitete die erste Trainingswoche.

Ausblick: In der letzten Rückrunde kosteten Hoffenheim Disziplinlosigkeiten eine bessere Platzierung, nun kam Carlos Eduardo erneut zu spät aus dem Urlaub. Salihovic schlägt Alarm: "Ab sofort muss die Disziplin wieder an erster Stelle stehen. In letzter Zeit stimmte einiges nicht bei uns." Schindelmeiser kündigte ein Gespräch mit Eduardo an, wollte aber auf eine Geldstrafe verzichten. Ohne Trainer auszukommen, ist sicher auch nicht ideal - vor allem weil 1899 mit Bayern, Leverkusen und Schalke das schwerste Auftaktprogramm hat.

Zitat: "Wir haben unseren Teamspirit verloren. Erlangen wir den nicht zurück, brauchen wir über internationale Plätze nicht zu reden." - Sejad Salihovic im "Kicker"

Wann gegen wen? Das Rückrundenprogramm von 1899 Hoffenheim im Überblick

 

VfL Wolfsburg (8., 24 Punkte, 32:32 Tore)

Personal: Wenn Verstärkung kommt, dann im defensiven Bereich. Die Namen Arne Friedrich und Rafinha hatten bislang nur Gerüchte-Status. 22 Spieler reisten mit zum viertägigen Kurztrainingslager nach Südafrika, nicht dabei waren die Afrika-Cup-Teilnehmer Martins und Ziani sowie die verletzten Santana und Schindzielorz.

In Port Elizabeth verletzte sich Schäfer am Oberschenkel und kann seitdem noch nicht wieder uneingeschränkt trainieren. In der Abwehrzentrale hat sich Trainer Veh indes wieder auf Barzagli als Chef festgelegt, "alle anderen kämpfen um den Platz an seiner Seite". Bezüglich Transferaktivitäten sagte Veh: "Ich denke, dass wir uns noch weiter verstärken müssen. Solange niemand kommt, wird uns auch kein Spieler verlassen." Gentner wechselt am Saisonende nach Stuttgart zurück.

Trainingslager: 2.1. - 5.1. in Port Elizabeth (Südafrika)

Testspiele: Maroka Swallows (2:1), 4. Platz bei Blitzturnier in Düsseldorf

Das ist neu: Neben Veh schwingt jetzt Dieter Hoeneß das Managerzepter - eine Hilfe, die von Veh ausdrücklich erwünscht war. Auf dem Platz probierte Veh zuletzt ein 4-4-2 mit Doppel-Sechs Josue/Gentner aus; Riether kam über rechts, Misimovic über links. Gut möglich, dass Veh dieses System beibehält, um defensiv weniger anfällig zu sein.

Ausblick: Im Vorjahr war Wolfsburg nach der Hinrunde nur 9., marschierte dann aber zum Titel. Ähnliches ist dieses Jahr nicht zu erwarten, auch wenn Keeper Benaglio sagt: "Ich halte unser Ziel, unter die ersten Fünf zu kommen, immer noch für realistisch."

Der Rückrundenauftakt hat es in sich: Nach den unangenehmen Aufgaben Stuttgart und Köln kommt es mit Hamburg, Bayern, Leverkusen und Schalke knüppeldick. Will man ins internationale Geschäft, muss es zuhause besser werden - nur elf Punkte aus neun Hinrundenspielen bei 21 Gegentoren (Liga-Minus) waren eindeutig zu wenig.

Zitat: "Dass ein Elefant einen Meter vor einem über die Straße läuft, passiert einem sonst ja eher nicht." - Edin Dzeko hatte Spaß in Südafrika

Wann gegen wen? Das Rückrundenprogramm des VfL Wolfsburg im Überblick

 

FSV Mainz 05 (9., 24 Punkte, 21:22 Tore)

Personal: Am Sonntag lieh sich der FSV Szalai von Real Madrid B aus und bekam damit seinen "Wunschstürmer" (Trainer Tuchel). Ebenfalls positiv für Mainz: Bance verzichtete wegen Differenzen mit Burkina Fasos Nationalcoach auf den Afrika-Cup und zog das Trainingslager voll durch.

Pech hatten hingegen Polanski und Rose, die mit Fußverletzungen abreisen mussten. Rose (Mittelfuß) droht eine längere Pause, Polanski (Knochenstauchung am Zehengrundgelenk) ist zum Rückrundenauftakt wohl dabei. Baljak ist weg, Gunkel soll noch abgegeben werden.

Trainingslager: 1.1. - 8.1. an der Costa Ballena (Spanien)

Testspiele: Real Puerto (7:0), Fortuna Düsseldorf (5:1), 1. FC Kaiserslautern (2:2)

Das ist neu: Die Ersatzspieler drängten sich im Trainingslager richtig auf, vor allem Borja, Hyka und der lange verletzte Trojan machten Boden auf die Stammspieler gut. "Ich weiß definitiv noch nicht, wer spielt", sagte Tuchel nach dem Trainingslager. Mit Fabian Götze und Jeffrey verpflichtete Mainz zudem Perspektivspieler, die langsam an die erste Mannschaft herangeführt werden sollen.

Ausblick: Nach einem bombastischen Start (21 Punkte in 12 Spielen) war am Ende der Hinrunde die Luft raus. Nun muss Mainz wieder anschieben, um sich im Liga-Mittelfeld zu etablieren. Vor allem daheim müssen Punkte her - die ersten Auswärtsaufgaben sind mit Leverkusen, Bayern, Hertha und Hoffenheim nämlich knackig. Mit dem Abstieg wird 05 aber nichts zu tun haben.

Zitat: "Unter diesen Umständen hätte eine Teilnahme am Afrika-Cup für mich keinen Sinn gemacht. Für mich persönlich ist es dann wichtiger, hundert Prozent für meinen Verein da zu sein" - Aristide Bance erklärt seinen Afrika-Cup-Verzicht

Wann gegen wen? Das Rückrundenprogramm von FSV Mainz 05 im Überblick

Eintracht Frankfurt (10., 24 Punkte, 22:24 Tore)

Personal: Neben Dauerpatient Amanatidis musste Trainer Skibbe auch auf die verletzten Fenin, Vasoski, Bajramovic und Tosun verzichten. Positiv: Meier verlängerte seinen Vertrag bis 2014. Steinhöfer wurde bis Saisonende an Kaiserslautern ausgeliehen.

Priorität genießt weiterhin die Stürmersuche. Nachdem Transfers von Gekas und Djebbour nicht finanzierbar waren, nahm man Primorac von NK Osijek mit ins Trainingslager. Der Stürmer traf beim Test gegen RWO auch gleich. Ob er verpflichtet wird, steht jedoch noch nicht fest.

Trainingslager: 4.1. - 11.1. in Belek (Türkei)

Testspiele: Rot-Weiß Oberhausen (5:1), Karlsruher SC (0:3)

Das ist neu: Wenig. Frankfurt geht mit unverändertem Personal in die Rückrunde. Keine allzu schlechte Idee, spielte die Mannschaft in der Vorrunde doch immerhin 24 Punkte ein. Im Sturm ist mit Meier und Liberopoulos die Personaldecke extrem dünn. "Die Spuren, die wir verfolgen, sind nicht sehr heiß. Es wird jetzt eng", sagt Skibbe über die bislang erfolglose Stürmersuche.

Ausblick: Die Eintracht spielte eine mehr als ordentliche Vorrunde - steht aber dennoch nur auf Rang zehn im grauen Mittelmaß. Extreme Ausschläge nach oben wird es aufgrund der dünnen Personaldecke nicht geben.

Sollte Frankfurt die Verletztenmisere überstehen und Skibbe nicht mehr so häufig seine Elf umbauen müssen, ist eine Wiederholung der bisherigen Punkteausbeute möglich. Bremen, Nürnberg und Köln sind zumindest kein Killer-Auftaktprogramm.

Zitat: "Wir sind nach Hoffenheim der Verein, der in den vergangenen fünf Jahren den größten Sprung nach vorn gemacht hat." Heribert Bruchhagen zieht Bilanz am Neujahrstag

Wann gegen wen? Das Rückrundenprogramm von Eintracht Frankfurt im Überblick

 

Borussia Mönchengladbach (11., 21 Punkte, 24:29 Tore)

Personal: Friede, Freude, Eierkuchen in Gladbach. Warum auch nicht, die Leistungen am Ende der Hinrunde waren durch die Bank sehenswert. Daher verzichtet die Borussia wohl auf Wintertransfers. Passieren könnte nur etwas, wenn für den wechselwilligen Colautti ein Abnehmer gefunden wird.

Im Gespräch als Ersatz im Fohlen-Sturm ist der 21-jährige Österreicher Jantscher aus Graz. Bedauerlich aus Gladbacher Sicht ist, dass sich im Trainingslager Dorda (Riss der Patellesehne) und Stalteri (Innenbanddehnung) erneut verletzten. Der Vertrag mit Verteidiger Gohouri wurde aufgelöst.

Trainingslager: 2.1. - 8.1. in La Cala de Mijas (Spanien)

Testspiele: Energie Cottbus (0:1), Borussia Dortmund (2:0), 1. Platz bei Blitzturnier in Düsseldorf

Das ist neu: Nicht viel. Kapitän Filip Daems ist nach Knieproblemen zurück und kämpft um einen Platz in der Startformation. Ansonsten besteht bei den Fohlen kein Anlass, etwas zu erneuern bzw. zu verändern. Da Matmour beim Afrika-Cup weilt, ist Bobadilla Favorit auf den Platz im Sturm neben Friend.

Ausblick: Mit 21 Punkten hat Gladbach zehn Zähler mehr als nach der Hinrunde der Vorsaison. Die Mannschaft hat sich gefunden, ist eingespielt und hat mit Arango und Reus zwei Kreativspieler, die den Unterschied machen können. Mit Dante und Marx gibt es zudem zwei Dynamos, die Mannschaft und Fans mitreißen.

Kurzum: Mit dem Abstieg sollte Gladbach nichts zu tun haben. Die Weichen dazu können gleich zu Rückrundenbeginn gestellt werden, wenn es in den ersten fünf Spielen u.a. gegen Bochum, Hertha, Mainz und Nürnberg geht.

Zitat: "Wir geben Gas. Wenn morgen ein Stern vom Himmel fällt, könnten wir den auffangen. Wir können uns etwas Gutes leisten." - Präsident Rolf Königs blickt aufgrund der Gladbacher Finanzkraft gut gelaunt in die Transfer-Zukunft

Wann gegen wen? Das Rückrundenprogramm von Mönchengladbach im Überblick

 

1. FC Köln (12., 18 Punkte, 10:15 Tore)

Personal: Die Abwehr steht, der Sturm eigentlich auch. Ein guter Offensivspieler im Mittelfeld ist weiter nicht in Sicht, also muss Soldo mit dem vorhandenen Material auskommen. Große Verletzungen gab es nicht. Petit (Erkältung), Brosinski (grippaler Infekt) und Ehret (Knieprobleme) fehlten nur kurzfristig.

Novakovic konnte voll trainieren, Podolski hätte beinahe den Flieger ins Trainingslager verpasst, das kurzfristig wegen des schlechten Wetters in Deutschland gebucht wurde.

Trainingslager: 4.1. - 8.1. in Belek (Türkei)

Testspiele: Greuther Fürth (1:0), 1. FC Nürnberg (0:1), Genclerbirligi (0:0)

Das ist neu: Mohamad ist von Soldo neu als Kapitän bestimmt worden, McKenna hat überraschend seinen Vertrag verlängert. Ansonsten neues Jahr, alter Binärcode: Köln kam auch in den Tests nicht über ein 1:0, ein 0:1 und ein 0:0 hinaus, wobei gegen den Club nur eine B-Elf spielte.

Ausblick: "Unser oberstes Ziel muss es jetzt sein, die Klasse zu halten und mehr Punkte zu holen, als in der Hinrunde", sagte Podolski in der "Bild". Doch noch ist das Kölner Gebilde fragil, ein ähnlich schlechter Start wie in der Hinrunde könnte Existenzängste aufkommen lassen. Immerhin warten in den ersten acht Spielen die ersten Fünf der Tabelle auf den FC.

Zitat: "Hierarchien kann man nicht künstlich aufbauen. Die bestehen einfach. Und Youssef genießt in der Mannschaft eine sehr hohe Wertschätzung. Er trägt und übernimmt Verantwortung." - Zvonimir Soldo erklärt seine Kapitänsentscheidung

Wann gegen wen? Das Rückrundenprogramm des 1. FC Köln im Überblick

Platz 1 - 6: Ribery bleibt Sorgenkind, Hamburg mit Rumpfkader

Platz 13 - 18: VfB holt Molinaro, Hertha bläst zum Angriff