Dubai sein ist alles

Von Für SPOX in Dubai: Thomas Gaber
Franck Ribery (l.) und Edson Braafheid müssen Dubai wieder verlassen - Thomas Gaber auch
© Getty

Am sechsten Tag in Dubai fällt SPOX-Redakteur Thomas Gaber erst die Treppe runter und begegnet später über den Wolken der albernen Ausgabe von James Dean.

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So, noch wenige Stunden, dann geht's back to good old Germany. Der Temperatursturz hält sich mit 40 Grad in Grenzen. Ich bin eh seit fünf Tagen erkältet. Jeder Taxi-Fahrer hier, und davon gibt es reichlich, stellt das Gebläse in der Karre auf zehn Grad ein. Und wenn ich die Klimaanlage in meinem Hotel-Zimmer anmache, pustet es mich auf den Balkon, selbst wenn ich die kleinste Stufe einstelle. Mit Verlaub: der volle Dreck dieses Hotel. Aber davon habe ich ja schon ausführlich berichtet...

Heute ging übrigens der Aufzug nicht. Hätte mich auch gewundert, wenn hier irgendwas irgendwann reibungslos funktioniert hätte. Ich war ein bisschen in Eile, wollte wenigstens einmal pünktlich zum Bayern-Training erscheinen. Also rein ins Treppenhaus und mit jedem Schritt drei Stufen nehmen. Drei Stufen vor dem Ziel hat's mir die Füße weggezogen und ich mich knackig auf den Rücken gelassen. Hätte mich gewundert, wenn wenigstens das irgendwie reibungslos geklappt hätte.

Da der Hexenschuss seit geraumer Zeit mein ständiger Begleiter ist und es mir am Abflug-Tag wieder mal reingefahren ist, habe ich mir in weiser Voraussicht zwei Wärmepflaster mit nach Dubai genommen. Die kamen jetzt auch zum Einsatz. Ich würde schätzen, es waren so um die 55 Grad unterm T-Shirt. Aber da muss man durch.

Mojito, guad eigschenkt

Hoch muss man in Dubai übrigens in den 51. Stock des Emirates Tower. Da steht Vu's Bar. Überragende Aussicht von dort. Und die Leute, die sich da oben tummeln... Weltklasse! Die reinste Comedy. Ich saß mit einem Zeitungs-Kollegen an der Bar und schlürfte zwei, drei Mojito. Die sind richtig lecker da oben, frische Minze und so. Und guad eigschenkt, wie der Bayer sagt.

Uns gegenüber versuchten zwei, dem Anschein nach horizontal gewerbliche Damen, einem deutschen Investment-Banker schöne Augen zu machen. Sie rochen wohl die dicke Kohle, der Typ hatte einen Cashmere-Pulli um die Schultern gelegt und drei Handys vor sich liegen. Ein Spießer in Reinkultur mit alberner James Dean-Tolle.

Für einen Leningrad Cowboy hat's wohl nicht gereicht. Seinem Kollegen, auch so ein Lackaffe, wollte er weismachen, dass die Medien mit ihrer Panikmache schuld seien an der Finanzkrise. Wahrscheinlich sind beide mittlerweile arbeitslos und haben im 51. Stock ihre Abfindung versoffen.

Rechts neben mir rauchte ein lässiger Scheich zwei Kippen gleichzeitig, in Dubai gehen wohl nicht nur die Öl-Reserven langsam aus. Man nimmt, was man kriegen kann. Vermissen werde ich diese Stadt nicht.

Aber der Trip hat sich gelohnt. Die Bayern sind zufrieden, Pressechef Markus Hörwick ist zufrieden und ich bin's auch. Bis zum nächsten Jahr im Januar. Ma assalaama, Dubai!

Tagebuch, Tag 5: Brillanter Tiger zwischen Nervensägen