Gladbach plant den großen Angriff

Von Pascal Jochem
Ein starkes Team: Max Eberl (l.), Michael Frontzeck und Rainer Bonhof (r.)
© Getty

Letztes Jahr noch haben die Gladbacher mit Mühe und Not den Abstieg verhindert. In dieser Saison läuft's besser und im Sommer will die Borussia richtig angreifen - und Millionen für neue Stars ausgeben.

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Im Trainingslager im spanischen La Cala de Mijas bereiten sich die Fohlen gerade auf die Rückrunde vor. 21 Punkte auf dem Konto, Tabellenplatz elf mit Polster auf die Nichtabstiegsplätze - in der Hinrunde lief es nicht schlecht für die Gladbacher. Und es soll weiter bergauf gehen.

Präsident Rolf Königs und Sportdirektor Max Eberl basteln offenbar schon an der Zukunft und wollen im Sommer auf dem Transfermarkt zuschlagen. "Wir wollen das Team weiter verstärken. Spieler mit Qualität kosten Geld. Das ist nun mal so. Wir wissen, wo wir stehen und können aus eigener Kraft etwas realisieren", so Eberl selbstbewusst.

Die "Bild"-Zeitung spekuliert über eine Summe von sieben Millionen Euro. Gladbach-Präsident Rolf Königs geht noch einen Schritt weiter: "Wir geben Gas. Wenn morgen ein Stern vom Himmel fällt, könnten wir den auffangen. Wir können uns etwas Gutes leisten."

Zeiten haben sich geändert

Die Zeiten und wohl auch die Ansprüche in Gladbach haben sich geändert: das Abstiegsgespenst scheint vertrieben. Dabei ist es noch nicht lange her, das Herzschlagfinale der vergangenen Spielzeit. Erst am letzten Spieltag zitterten sich die Fohlen mit dem 1:1-Unentschieden daheim gegen Borussia Dortmund zum Klassenerhalt - Feuerwehrmann Hans Meyer sei Dank.

Mit Michael Frontzeck haben sich die Verantwortlichen in dieser Saison für einen neuen Mann entschieden. Ein junger Trainer, Gladbach-affin und mit Perspektive. Ein Coach, dem man zutraut, eine Mannschaft mit aufzubauen. Erfahrene, gestandene Akteure hat man dazu geholt.

Thorben Marx kam aus Bielefeld, Marcel Meeuwis aus Kerkrade und ein alter Bekannter namens Paul Stalteri wechselte schon in der Winterpause der letzten Saison von Tottenham Hotspur an den Niederrhein. Dazu kommen junge Talente wie etwa Marco Reus (kam aus Ahlen), der in der Hinrunde die ein oder andere arrivierte Innenverteidigung schwindelig gespielt hat, und Tobias Levels aus der eigenen Nachwuchsabteilung. Es scheint, als hätten die Gladbacher die richtige Mischung gefunden.

Kampf um internationale Plätze?

Immer wieder ist von Stabilität und Kontinuität in den Aussagen der Kluboberen zu hören. Doch vermutlich schwebt ihnen Größeres vor. Aufsehen erregende Transfers wie die von Bobadilla und Arango, der vollends überzeugt und in allen 17 Partien der Hinrunde auf dem Platz gestanden hat, lassen zumindest erahnen, wo es einmal hingehen soll.

Vize-Präsident Rainer Bonhof sieht die Fohlen im Kampf um Punkte und Spieler-Transfers schon auf Augenhöhe mit den in gesicherten Gefilden etablierten Klubs: "Wir sind in der Lage, auch gestandene Bundesliga-Spieler vom BVB oder Schalke 04 zu bezahlen."

Gladbach-Scouts sind rund um den Globus aktiv und schauen sich auf allen Positionen um. Bonhof: "In den nächsten ein, zwei Monaten wissen wir genau, was wir brauchen." Ein deutliches Zeichen an die Konkurrenz. Mutiert Gladbach zum Anwärter auf die internationalen Plätze?

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