Die Sache mit Helmes, Ribery und Kuranyi

Von SPOX
Kevin Kuranyi erzielte gegen 1899 Hoffenheim seinen elften Saisontreffer
© Imago

Bayer Leverkusen, Bayern München, Schalke 04 - derzeit sieht es in der Bundesliga nach einem Dreikampf um die Meisterschaft aus. Jeder aus dem Trio hofft auf einen Patzer der Konkurrenz. Doch wo lauern überhaupt Gefahren, wer oder was könnte für die drei Top-Klubs in den kommenden Wochen zum Stolperstein werden?

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Nach sechs Siegen und zwölf ungeschlagenen Spielen in Folge hat es nun auch Borussia Dortmund wieder erwischt. Der BVB unterlag am 20. Spieltag mit 1:4 in Stuttgart und hat damit zumindest vorerst den Anschluss ans Spitzentrio verpasst.

Hinter Bayer Leverkusen (44 Punkte), Bayern München (42) und dem FC Schalke 04 (41) klafft nun schon eine kleine Lücke zur Konkurrenz. Denn vor dem Ausrutscher des BVB (4. Platz / 36 Punkte) patzte auch schon der Hamburger SV (5. / 35). Werder Bremen (6. / 28) muss sich nach fünf Niederlagen in Folge gewaltig strecken, um überhaupt noch eine Chance aufs internationale Geschäft zu haben.

Spitzentrio wartet auf Patzer der Konkurrenz

So sieht derzeit alles nach einem Dreikampf um die Meisterschaft aus. Dabei belauert sich das Spitzentrio gegenseitig. Münchner und Schalker warten auf die erste Bayer-Niederlage der Saison. Leverkusener und Schalker hoffen, dass der FC Bayern nach sieben Siegen in Serie mal wieder verliert. Und auch bei S04 wäre nach 16 Punkten aus den letzten sechs Partien mal wieder eine Nullrunde angebracht. Zumindest nach Meinung der beiden Kontrahenten.

Doch wo lauern für Leverkusen, Bayern und Schalke überhaupt Gefahren, wer oder was könnte für die drei Top-Klubs in den kommenden Wochen zum Stolperstein werden?

Bayer Leverkusen

Die nächsten vier Gegner: Bochum (A), Wolfsburg (H), Bremen (A), Köln (H). Geht es nach der Statistik, ist Bayer spätestens gegen Werder reif für die erste Niederlage der Saison. Denn: Nur zwei der letzten zehn Aufeinandertreffen konnte Leverkusen gegen die Schaaf-Elf gewinnen. Und: In der Vorrunde war Werder das erste Team der Liga, das gegen Bayer keinen Treffer kassierte. Allerdings war das noch ein anderes Werder.

Die Sache mit Helmes: Leverkusens Top-Torjäger der vergangenen Saison fehlte fast die komplette Hinrunde wegen eines Kreuzbandrisses. Nun fühlt sich Helmes allerdings wieder topfit. Was fehlt, ist die Spielpraxis. Die will Heynckes ihm bislang allerdings nicht so gewähren, wie es der Angreifer gerne hätte. Gegen Freiburg schmorte Helmes die kompletten 90 Minuten auf der Bank, dabei war die Partie zur Pause quasi schon gelaufen. Weil Kießling und Derdiyok allerdings bislang glänzend harmonieren, hält Helmes zumindest öffentlich still. Die Frage ist nur, wie lange noch, schließlich hat der 24-Jährige die WM noch nicht komplett abgeschrieben.

FC Bayern München

Die nächsten vier Gegner: Wolfsburg (A), Dortmund (H), Nürnberg (A), Hamburg (H). In der derzeitigen Verfassung muss der FC Bayern eigentlich keinen Gegner fürchten - hätte der HSV da nicht eine für die Münchner beängstigende Bilanz vorzuweisen. Noch nie konnte der Rekordmeister die Norddeutschen in der heimischen Allianz Arena in einem Ligaspiel bezwingen. Da könnte auch ein fitter Franck Ribery nichts bringen, denn: Ein einziges Mal spielten Ribery und Arjen Robben bislang gemeinsam über 90 Minuten für die Bayern - in der Hinrunde in Hamburg. Endstand: 1:0 für den HSV.

Die Sache mit Ribery: Sieben Spiele, sieben Siege, dabei 23 Tore erzielt - beim FC Bayern läuft es derzeit vor allem in der Offensive richtig rund. Trainer Louis van Gaal hat sich auf ein 4-4-2-System festgelegt. Darin greifen im Moment alle Rädchen perfekt ineinander. Robben und Müller wirbeln auf den Außenbahnen, Olic schafft Räume im Sturmzentrum und Gomez trifft mittlerweile in schöner Regelmäßigkeit. Wo soll da noch Platz für Ribery sein? Der Franzose fühlte sich schon vor dem Mainz-Spiel bereit für die Startelf, saß zunächst allerdings wieder auf der Bank. Van Gaal steht in den kommenden Spielen nun vor der Entscheidung: Reiße ich eine funktionierende Mannschaft auseinander, oder leiste ich mir einen unzufriedenen Ribery auf der Bank?

FC Schalke 04

Die nächsten vier Gegner: Freiburg (A), Köln (H), Wolfsburg (A), Dortmund (H). Schalke vor schwierigen Wochen. Zwei Heimniederlagen gab's in dieser Saison bislang, eine gegen Freiburg (0:1), die andere gegen Wolfsburg (1:2). Vor allem der VfL scheint für S04 gefährlich, haben die Knappen in Wolfsburg doch schon seit über sieben Jahren nicht gewonnen. Und: Gegen Ex-Coach Felix Magath wirkten Edin Dzeko und Co. schon im Hinspiel außerordentlich heiß. Zumal die Wölfe unter Lorenz-Günther Köstner zuletzt einen klaren Aufwärtstrend erkennen ließen.

Die Sache mit Kuranyi: Elf Tore hat der 27-Jährige in dieser Saison schon erzielt, fünf davon in den letzten sechs Begegnungen. Keine Frage, Kuranyi ist derzeit so gut drauf, wie schon lange nicht mehr. Gut für Schalke, doch auch gefährlich. Das Angriffspiel der Königsblauen ist mittlerweile extrem auf den Mittelstürmer zugeschnitten, obwohl man keinen vergleichbaren Spielertypen im Kader hat. Altintop ist weg, Asamoah ist keine Alternative mehr, die Neuzugänge Müller und Ibraimi sind dies noch nicht. Edu scheint noch nicht soweit, und Sanchez und Farfan sind auf dem Flügel weitaus wertvoller. Was also tun, wenn Kuranyi mal fehlt?

20. Spieltag: Ergebnisse und Tabelle