England verrückt nach Edin Dzeko

Von SPOX
Edin Dzeko traf am 30. September zum 1:0 für Wolfsburg in Old Trafford gegen Manchester United
© Imago

Wolfsburg sagt: Im Sommer darf Edin Dzeko gehen. Der Spieler sagt: Ein Wechsel im Winter kommt nicht infrage. Englische Medien berichten aber, dass der FC Arsenal und Manchester United den Poker um den bosnischen Stürmerstar verschärfen wollen.

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Letzten Samstag in Bremen: Edin Dzeko vernascht Naldo und Boenisch erst an der rechten Seitenlinie, zieht dann nach innen, düpiert beide Werder-Verteidiger erneut und lässt Wiese mit einem trockenen Schuss in den linken Winkel nicht den Hauch einer Chance.

Eine andere Wertung als weltklasse konnte es für das fünfte Saisontor des Wolfsburger Stürmerstars nicht geben.

Für die Klasse des 23-Jährigen hätte es keines Beweises mehr bedurft, doch erinnerte sein Kunstwerk von Tor im Weserstadion noch einmal schmerzlich daran, was der Bundesliga in Kürze abgehen könnte.

"Am Ende der Saison kann er gehen"

Nach jetzigem Stand deutet alles darauf hin, dass Dzeko nur noch in dieser Saison für die Wölfe zaubert - wenn überhaupt. Spätestens im Sommer ist er dann wohl weg, trotz seines bis 2013 laufenden Vertrags. Doch auch ein Wechsel schon im Winter ist denkbar.

"Er hat eine Ausstiegsklausel und das entscheidet im Endeffekt er", sagte VfL-Trainer und -Manager Armin Veh. "Am Ende der Saison kann er für eine gewisse Summe gehen."

Über die Höhe der Ausstiegssumme wird viel spekuliert: Mal ist von 15 Millionen, mal von 20 Millionen Euro die Rede. In Wirklichkeit dürfte sie sich eher im Bereich von 30 Millionen bewegen.

Milan rechnet mit Wechsel

Der Bosnier selbst macht keinen Hehl daraus, dass der AC Milan das Ziel seiner Träume sei, und die Italiener wiederum wollen Dzeko. Das wahrscheinlichste Szenario sieht also einen Wechsel für viel Geld zu den Rossoneri vor.

"Im Juli haben wir versucht, mit Wolfsburg Verhandlungen über Dzeko aufzunehmen - umsonst. Aber wir wissen, dass Dzeko Milan-Fan ist und zu uns kommen möchte", sagte Milan-Vize Adriano Galliani.

Bedarf bei Arsenal und ManUtd

Auch wenn Edin Dzeko jüngst erklärte, dass ein Wechsel in der bevorstehenden Winter-Transferperiode nicht infrage käme, machen sich die großen Klubs in England bereit zum Wettbieten.

Laut Medienberichten aus dem Königreich sind vor allem der FC Arsenal und Manchester United an einer baldigen Verpflichtung interessiert, denn beiden drohen die Felle davonzuschwimmen, woran wiederum der FC Chelsea und dessen beinahe schon erschreckende Dominanz schuld sind.

Arsenal hat harte Tage hinter sich. Erst die schockierende Nachricht der Ärzte über das wahre Ausmaß von Robin van Persies Knöchelverletzung, dann die ernüchternde 0:3-Heimpleite gegen die Blues.

ManUnited darf sich zwar mit dem zweifelhaften Etikett versehen, einzig nennenswerter Chelsea-Verfolger in der Premier League zu sein, ist aber bei weitem nicht so stark wie in den vergangenen beiden Jahren.

Was beide gut gebrauchen können, ist ein Torjäger von internationalem Klasseformat. Und da ist der Weg zu Edin Dzeko nicht weit.

Ersatz für van Persie gesucht

Das Boulevardblatt "Sun" spekuliert darüber, dass Arsene Wenger alles daran setzen wird, Dzeko schon im Winter zu bekommen, da Arsenal vielleicht sogar bis April auf van Persie verzichten muss.

15 Millionen Pfund seien die Gunners bereit aufzurufen. Das sind nur 16,5 Millionen Euro, doch angeblich spekuliert Wenger darauf, dass Wolfsburg ins Nachdenken kommen könnte, sollte Erzfeind ManUnited den deutschen Meister in der kommenden Woche aus der Champions League schießen.

Arsenal verfolgt das Loser-Image

ManUnited lässt Deal mit Partizan platzen

United selbst wird ebenfalls großes Interesse an Dzeko nachgesagt. Sir Alex Ferguson zeigte sich ja nach dem Hinspiel der Wolfsburger in Old Trafford sehr angetan.

"Wenn er so spielt wie heute, dann kann er auf höchstem internationalen Niveau spielen", hatte Fergie Ende September nach dem mühsamen 2:1-Sieg seines Teams gesagt.

Nicht ausgeschlossen sei es, dass der englische Meister seinem Interesse ein baldiges Angebot folgen lässt, vermutet unter anderem der "Daily Mirror".

Ein Indiz dafür sei, dass ManUnited den geplanten Deal mit Partizan Belgrad über die Verpflichtung der beiden serbischen Talente Adem Ljajic und Zoran Tosic platzen ließ. Knapp 19 Millionen Euro hätte man so mehr zur Verfügung, um sie anderweitig anzulegen.

Poker im Januar

Bedarf hätten die Red Devils mit Sicherheit. Von Wayne Rooney abgesehen, verfügt man über keinen verlässlichen Scorer. Dimitar Berbatov und Michael Owen sind zu unbeständig, Antonio Valencia ist per Definition kein Torjäger, und Nani hat es sich mit Ferguson verscherzt und dürfte bald ein anderes Trikot tragen.

Gut möglich, dass auf Wolfsburg eine Menge Arbeit im Winter zukommt. Dzeko steht im Wort mit seinem Versprechen, die Saison in Wolfsburg zu Ende zu spielen. Doch was passiert, wenn einer der Big Spender den Poker im Januar eröffnen sollte, ist noch nicht absehbar.

Dem VfL und der Bundesliga wäre zu wünschen, dass Dzeko mindestens noch bis zum Saisonende bleibt. Tore wie das in Bremen schießt hierzulande nämlich nur einer.

Duell mit ManUnited: Wolfsburgs Champions-League-Gruppe