Ein Königreich für ein paar Stürmer

Von SPOX
Stefan Kießling erzielte in dieser Saison bereits zwölf Tore für Bayer Leverkusen
© Getty

Die Bundesliga hat sich in die Winterpause verabschiedet und mit Leverkusen einen verdienten Herbstmeister hervorgebracht. In der kurzen Winterpause haben die Manager die Möglichkeit, die Problemzonen in ihrem Team zu beheben und auf dem Transfermarkt aktiv zu werden. Die Baustellen und Kanidaten der 18 Bundesligisten.

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Bayer Leverkusen

Baustelle: Sturm

Bayer hat Richard Sukuta-Paso nach St. Pauli und Fanis Gekas nach Berlin verliehen. Aus Sicht von Bayer nicht wirklich nachvollziehbar. Mit Derdiyok, Kießling und Helmes bleiben nur drei echte Stürmer.

Ein hohes Risiko, das Bayer da eingeht. Zumal niemand weiß, wie gut Helmes nach einem halben Jahr Pause einschlagen wird. Es muss noch ein Angreifer kommen. Allerdings hält sich Leverkusen bedeckt, Namen kursieren keine.

Schalke 04

Baustellen: Sturm, Linksverteidiger, defensives Mittelfeld

Hinter Kuranyi und Farfan fehlt ein torgefährlicher Stürmer. Sanchez ist kein Knipser, Altintop und Asamoah sollen weg, Bogdan Müller kommt aus der 6. Liga. Hier besteht Handlungsbedarf.

Die linke Abwehrseite ist wegen Panders notorischer Verletzungsanfälligkeit eine ständige Baustelle. Dessen Rückkehr ist fraglich, Hanzel ist nicht gut genug. Wolfsburgs Schäfer wird hartnäckig gehandelt, unter Umständen im Tausch mit Höwedes. Von den vier Innenverteidigern könnte einer gehen. Der Norweger Tore Reginiussen ist als Perspektivspieler angedacht.

Im defensiven Mittelfeld könnte Schalke auch noch justieren. Mineiro ist ziemlich weg vom Fenster, Jones kehrt frühestens im Februar zurück. Magath könnte sich eine Lösung a la Schindzielorz vorstellen, den er damals in Wolfsburg als Routinier holte. Für die Offensive ist Nürnbergs Peer Kluge angeblich im Visier der Schalker.

Als ziemlich sicher gilt bereits der Transfer von Atsuto Uchida (Kashima Antlers). Der Japaner ist als Backup für Rafinha gedacht. Der Kader ist mit 33 Spielern immer noch unheimlich aufgebläht...

Bayern München

Baustellen: Außenverteidiger

Van Gaal will den Kader von derzeit 26 auf maximal 24 Spieler verkleinern. Toni und Breno werden verkauft oder verliehen. Baumjohann wird mit Leverkusen in Verbindung gebracht und darf gehen - spätestens im Sommer. Lell und Görlitz spielen in van Gaals Überlegungen überhaupt keine Rolle, werden aber bis Saisonende bleiben.

Auch Altintop, Klose und Tymoschtschuk, die momentan keine Chance auf einen Stammplatz haben, werden mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht.

Die größte Baustelle ist die Rechtsverteidigerposition. Lahm konnte auf seiner erklärten Lieblingsposition nicht überzeugen. Die Backups Lell und Görlitz tauchen so gut wie nie im Kader auf. Chelseas Bosingwa sollte im Sommer kommen, die Bayern konnten sich aber weder mit dem Spieler noch mit den Londonern einigen.

Auf links spielte Notlösung Badstuber ordentlich. Zuvor versuchten sich Pranjic und Braafheid vergeblich. Allerdings werden die Bayern wohl erst zur nächsten Saison aktiv.

Sollten sich Riberys chronische Verletzungsprobleme im Winter nicht bessern, könnte sich im offensiven Mittelfeld noch was tun. Da mit Kroos im Sommer aber wahrscheinlich ein Zehner zurückkehrt, vertrauen die Münchner auf ihr vorhandenes Personal.

Hamburger SV

Baustellen: keine

Trotz der teilweise verheerenden Verletztenmisere in der Hinrunde steht der Kader sehr gut da. Petric ist schon zurück, Guerrero steht in den Startlöchern und wird seinen Vertrag aller Voraussicht nach auch verlängern.

Gleiches gilt für Keeper Rost, der ebenfalls noch länger in Hamburg bleiben wird und die Diskussionen um seine Nachfolge um ein Jahr verschiebt und Reinhardt, der ebenfalls verlängert hat.

Borussia Dortmund

Baustellen: Rechtsverteidiger, linkes Mittelfeld

Außer Owomoyela findet sich im Kader keine Alternative für rechts hinten. Die Backups Koch und Öztekin (z.Zt. verletzt) sind noch nicht so weit, Kringe ist ausgeliehen, Kuba hat schon bewiesen, dass er für die Position unbrauchbar ist.

Ein Typ wie Bayerns Andreas Görlitz wäre durchaus sinnvoll. Auch Peter Pekarik vom VfL Wolfsburg wäre eine passable Lösung.

Auch im Gespräch: Ein echter linker Mittelfeldspieler. Valdez funktioniert im Mittelfeld nicht, Feulner will dort nicht spielen und ist nach der Verletzung weiter hinten dran. Einzig Großkreutz wäre eine dauerhafte Option. Coach Klopp wird da aber eher nichts unternehmen.

Werder Bremen

Baustellen: Sturm, Außenverteidiger

Hinter Pizarro fehlt Werder ein zuverlässiger Torelieferant. Rosenberg und Almeida treffen immer nur sporadisch und dann eine ganze Weile wieder nicht. Im Titelkampf ist ein Pizarro allein zu wenig. Leihgabe Moreno ist bisher ein ziemlicher Flop, ein Kauf des Bolivianers scheint derzeit ausgeschlossen.

Die Ausfälle von Fritz und Boenisch können Pasanen und Prödl nicht adäquat kompensieren. Im Prinzip besteht dort schon seit Jahren Handlungsbedarf. Auch wenn Trainer Schaaf dies stets verneint hat, wird Werder wohl bald aktiv werden. "Wir werden sehen, was machbar ist", sagte Vorstand Allofs.

Hier geht's zu Teil 2: Von Hoffenheim bis Köln

Hier geht's zu Teil 3: Von Freiburg bis Berlin