Heynckes mit positivem Rückblick auf Bayern-Zeit

SID
Bayer-Coach Jupp Heynckes lobt Rene Adler und Stefan Kießling
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Jupp Heynckes hat über seine Zeit bei Bayern München ein positives Fazit gezogen. Er hätte über ein langfristiges Engagement nachgedacht, so der Coach von Bayer Leverkusen

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Trainer Jupp Heynckes hätte sich nach seinem Fünf-Spiele-Intermezzo durchaus ein langfristiges Engagement beim deutschen Rekordmeister Bayern München vorstellen können.

"Ich hätte darüber nachgedacht", sagte der 64-Jährige dem "Kicker": "Drei Klubs sind in meinem Herzen: Mönchengladbach, Bilbao und Bayern."

Sein Comeback nach mehr als zwei Jahren als Interimscoach nach der Entlassung von Jürgen Klinsmann sei eigentlich "ein schöner Abschluss gewesen". Doch nachdem "mein Freund Ulrich - Uli - Hoeneß und die Bayern-Führung mich dazu animierten, kam ich auf Temperatur und konnte den Motor nicht mehr abwürgen".

Deshalb sei er zu Bayer Leverkusen gegangen. Mit den Rheinländern führt er nach acht Spieltagen die Bundesliga-Tabelle an.

Heynckes lobt Adler und Kießling

Zudem sprang Heynckes in Sachen Nationalmannschaft für zwei seiner Bayer-Spieler in die Bresche.

Der von Bundestrainer Joachim Löw trotz seiner sechs Bundesliga-Tore zuletzt nicht berücksichtigte Stefan Kießling habe "es verdient. Solche Spieler gibt es nicht sehr viele in Deutschland."

Und Rene Adler, der beim 1:0 in Russland am Samstag mit seiner starken Leistung das WM-Ticket sicherte, soll nach Ansicht von Heynckes trotz seiner engen Beziehung zum Konkurrenten Robert Enke (Hannover 96) 2010 in Südafrika im Tor stehen.

"Robert ist ein fantastischer Mensch und hat sich als Torwart weiterentwickelt", sagte Heynckes: "Aber ich sehe Rene Adler als Nummer 1 im deutschen Tor. Er ist ein Klassekeeper, hat großes Talent und dank seines Intellekts schon ein Führungsspieler bei uns. Wenn er ständig im Europapokal spielt, wird er ein Weltklassetorwart."

"Fühle mich noch zu jung für die Rente"

Nach seinem Comeback möchte der Weltmeister von 1974 noch einige Jahre als Trainer arbeiten.

"Ich fühle mich auch mit 67 für die Rente noch zu jung", sagte der 64-Jährige. Die letzten Jahre hätten ihn verändert: "Ich hatte Operationen und Krankheiten, da erhielt ich einen Blick für das Wesentliche, etwa dass der Sport die herrlichste Nebensache der Welt ist."

Selbstkritisch äußerte sich Don Jupp, der mit München zweimal deutscher Meister und mit Real Madrid 1998 Champions-League-Sieger wurde, mit Blick auf seine Anfangsjahre. "In der Menschenführung und Kommunikation habe ich Fehler gemacht", sagte er. Heute analysiere er ausgewogener: "Man darf nicht verletzend sein."

Jupp Heynckes im Steckbrief