1.FC Nürnberg schreibt rote Zahlen

SID
Michael A. Roth (l.) und Martin Bader (r.) waren die Macher Club
© Getty

Bundesligist 1. FC Nürnberg hat bei der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend für das Geschäftsjahr 2008/2009 einen Verlust von 5,8 Millionen Euro in der Bilanz ausweisen müssen.

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Der sofortige Wiederaufstieg in die Fußball-Bundesliga ist den 1. FC Nürnberg teuer zu stehen gekommen. Bei der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend musste der Club für das Geschäftsjahr 2008/2009 einen Verlust von 5,8 Millionen Euro in der Bilanz ausweisen.

Ein Jahr zuvor hatte der Verein noch ein Eigenkapital von 500.000 Euro. Zum Ehrenpräsidenten wurde Michael A. Roth ernannt, der von den anwesenden Mitgliedern für sein Schaffen im Verein stehend mit Ovationen gefeiert wurde.

Roth wurde von der Mannschaft ein Geschenk überreicht. Der fränkische Unternehmer Roth hatte sich nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer als Präsident nach insgesamt 20-jähriger Tätigkeit zurückgezogen.

Gesamte Mannschaft war anwesend

Roths Nachfolger, Interims-Präsident Franz Schäfer, wurde bis zur Jahreshauptversammlung im Herbst 2010 zum Präsidenten gewählt, sein Vize bleibt Lothar Schmauß. Die gesamte Mannschaft war in der Meistersingerhalle anwesend.

Trainer Michael Oenning nahm zur sportlichen Situation Stellung. Da steht der Tabellen-17. der Bundesliga enorm unter Druck. Finanz-Geschäftsführer Ralf Woy ließ durchblicken, dass sich der Club zur Konsolidierung seiner Finanzen unbedingt in der 1. Liga halten muss. "Mittelfristig müssen wir Gewinne machen", sagte er bereits vor der Jahreshauptversammlung am Abend.

Für das laufende Geschäftsjahr streben die Franken eine ausgeglichene Bilanz an - Schulden können damit nicht abgebaut werden. Nach der Saison 2007/2008 hatte der 1. FC Nürnberg bei einem Umsatz von 60,9 Millionen Euro noch einen Gewinn von 1,4 Millionen Euro ausgewiesen und war damit erstmals seit Jahren schuldenfrei.

Nach dem Abstieg entschieden sich die Franken allerdings, so viele Leistungsträger wie möglich zu halten, um den Wiederaufstieg möglich machen zu können.

Gehälter und Prämien blieben auf Erstliganiveau

Trotz geringerer Einnahmen wurden weiter Gehälter und Prämien auf Erstliganiveau bezahlt. Sportlich gelang die Rückkehr in die Bundesliga, in der Kasse aber entstand ein großes Loch.

Weil unter anderem die TV-Einnahmen von 24,3 Millionen Euro in der Bundesliga auf 8,4 Millionen Euro in der 2. Liga zurückgingen, setzte der Club in 2008/2009 nur noch 36, 9 Millionen Euro um.

Woy legte allerdings Wert auf die Feststellung, dass es sich bei den 5,3 Millionen Euro Schulden nur bei 1,2 Millionen Euro um Bankverbindlichkeiten handele. Ein weiterer Tagesordnungspunkt war eine Satzungsänderung, die im Herbst 2010 greifen wird und mit großer Mehrheit (93,3 Prozent) angenommen wurde.

Danach wird der Verein nicht mehr von einem teils ehren-, teils hauptamtlichen Präsidium geführt. Abgelöst wird diese Struktur von einem zwei- oder dreiköpfigen hauptamtlichen Vorstand und einem ehrenamtlichen Aufsichtsrat. Letzterer wird bestellt und kontrolliert dann den neuen Vorstand.

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