Droht Bayern Champions-League-Ausschluss?

Von SPOX
Das letzte Spiel der Bayern in der Champions Leauge: Das 0:0 gegen Juventus Turin
© Getty

Aufgrund eines geplanten Sponsoren-Deals mit Audi droht dem FC Bayern München juristischer Ärger mit der UEFA - im schlimmsten Fall sogar der Ausschluss aus der Champions League.

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Vor wenigen Wochen noch rieben sich die Bayern-Fans die Hände, als bekannt wurde: Die Audi AG wird beim Rekordmeister als strategischer Partner einsteigen und angeblich 100 Millionen Euro für Anteile in Höhe eines einstelligen Prozentsatzes bezahlen.

Nun allerdings müssen die Bayern zunächst prüfen, ob der Deal nicht gegen UEFA-Recht verstößt. Artikel 3 nämlich besagt: Um Wettbewerbsverzerrungen auszuschließen und die "Integrität des Wettbewerbs" zu wahren, darf keine Person und kein Unternehmen auf mehr als einen Teilnehmer des Wettbewerbs "entscheidenden Einfluss" haben.

Bayern: "Wir sind mit UEFA in Kontakt"

Mit dem Erwerb von Anteilen aber hätte die Audi AG zumindest mittelbar Einfluss auf den FC Bayern. Das Problem: Audi ist eine Tochter des Volkswagen-Konzerns - und VW gehört zu 100 Prozent bereits der VfL Wolfsburg.

"Wir sind diesbezüglich mit der UEFA in Kontakt", sagt Bayern-Anwalt Michael Gerlinger, der jedoch keinen größeren Ärger befürchtet: "Die Integrität des Wettbewerbs wäre nicht gefährdet. Denn die VfL Wolfsburg GmbH hat über die VW AG oder die Audi AG keinen unmittelbaren oder mittelbaren Einfluss auf die Bayern München AG."

Laut "Sport Bild" aber droht den Bayern im schlimmsten Fall der Ausschluss aus der Champions League. Sollte die UEFA die Integrität gefährdet sehen, dürfte nur Wolfsburg, das als deutscher Meister die höhere Priorität genießt,  am Wettbewerb teilnehmen.

Präzedenzfall Abramowitsch

Für den Leiter der UEFA-Rechtsabteilung, Marcel Benz, ist dieser Fall zwar grundsätzlich möglich, er hält ihn aber für "unwahrscheinlich". Um jedes Risiko zu vermeiden, arbeiten die Verantwortlichen der Bayern aber mittlerweile sogar dem VfL Wolfsburg zusammen.

Für einen Präzedenzfall zu diesem Thema sorgte übrigens Roman Abramowitsch. Dem Russen gehörten 2004 der FC Chelsea und ZSKA Moskau.

Damit ZSKA in der Champions League antreten durfte, musste Abramowitsch in Moskau abtreten: Dazu allerdings überschrieb er den Sponsorenvertrag mit ZSKA einfach seiner Ölgesellschaft und blieb als Privatperson Eigentümer von Chelsea.

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