Nach 0:0: Heldt sieht Handlungsbedarf

SID
VfB-Coach Babbel (l.) und Manager Heldt sehen nach dem Remis gegen Nürnberg Handlungsbedarf
© Getty

Die Fehleranalyse von Horst Heldt war gnadenlos: "Mangelnde geistige Frische, Wellen im Kopf, fehlende Aggressivität" - der Manager vom VfB Stuttgart war nach dem enttäuschenden 0:0 des Champions-League-Teilnehmers gegen den Aufsteiger 1. FC Nürnberg nicht zufrieden.

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Und Heldt wird reagieren: "Wir müssen noch etwas machen", sagte er. Die mit dem Einzug in die Königsklasse sichergestellten Millionen sollen also bis Montag sinnvoll investiert werden.

Und obwohl Heldts Kollege Martin Bader nach dem Achtungserfolg bei den Schwaben deutlich zufriedener wirkte, will auch der nach wie vor sieglose Club noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv werden.

Jones ein Kandidat?

Bei beiden Klubs werden Verstärkungen für die Offensive diskutiert, Stuttgart sucht nach dem Ausfall von Martin Lanig (Kreuzbandriss) aber auch fürs defensive Mittelfeld.

"Wir haben bis zum Winter große Aufgaben in drei Wettbewerben vor uns. Es ist unser Anspruch, überall möglichst lange dabei zu sein. Wir haben zwei, drei Spieler in der engeren Auswahl", sagte Heldt.

Einer dieser Spieler soll Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann sein, der zwar seit diesem Sommer vereinslos, aber ein guter Kumpel von VfB-Teamchef Markus Babbel ist und Lanig ersetzen könnte. Allerdings erklärte Hamann in der "Bild am Sonntag", dass er mit dem VfB nicht in Verhandlungen stehe.

Die "BamS" bringt daher einen weiteren Namen ins Gespräch: Jermaine Jones. Der 27-Jährige passt als Kämpfertyp perfekt ins Anforderungsprofil der Schwaben und könnte bei einem Wechsel viel Geld in die klammen Kassen von Schalke 04 spülen

Hleb ohne Akzente

Wo es beim VfB zeitweilig mangelt, nämlich an Ideen, war gegen den Club deutlich zu sehen. Der angeschlagene Spielmacher Alexander Hleb war nach seiner Einwechslung keine große Hilfe.

Nur Zugang Pawel Pogrebnjak deutete in zwei Szenen sein Potenzial an. "Man hat in den Gesichtern der Spieler gesehen, dass sie müde waren", meinte Heldt, doch in den Beinen sah es offenbar anders aus.

Tasci bleibt bis 2014

"Die Champions League ist eine billige Ausrede", sagte Sami Khedira. Auch die von Babbel praktizierte Rotation - er brachte nach dem 0:0 gegen den FC Timisoara fünf frische Kräfte - wollte keiner als Grund für das magere Remis gelten lassen.

Laut Heldt hätte sie "den Spielfluss nicht gehemmt", Khedira meinte: "Wir spielen ja trotzdem das gleiche System, jeder weiß also, wie er zu laufen und was er zu tun hat."

Wenigstens die Abwehr überzeugte. Nationalspieler Serdar Tasci, der seinen Vertrag beim VfB bis 2014 verlängerte, hatte daran seinen Anteil.

Club: Smolarek weiter ein Kandidat

Als Erklärung für die dürftige Offensivleistung blieb dagegen nur mangelnde Qualität, weshalb Heldt ankündigte: "Ich denke, dass es bis Montagnachmittag einen großen Schritt nach vorne geben wird."

Nürnberg denkt in kleinen Schritten. "Wir werden unserer Philosophie treu bleiben", sagte Manager Bader. Die junge Truppe, möglicherweise ergänzt durch den Ex-Dortmunder Ebi Smolarek, soll also den Klassenverbleib sichern.

"Wir betrachten die Situation weiter unaufgeregt, nicht hektisch", ergänzte Bader. Dass das Ziel des FCN nicht unerreichbar ist, bewies der couragierte Auftritt.

"Das war eine klare Reaktion", sagte Trainer Michael Oenning mit Blick auf das 0:2 gegen Hannover 96. Nürnberg war mit Marcel Risses Pfostenschuss sogar näher am Sieg. "Das gibt mir die Sicherheit, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Oenning.

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