Van Gaal schließt Ribery-Wechsel nicht aus

SID
Louis van Gaal (M.) trainierte in der vergangenen Saison noch den AZ Alkmaar
© Getty

Mit Blick auf einen möglichen Wechsel von Franck Ribery zu Real Madrid fordert Bayern-Trainer Louis van Gaal nun klare Verhältnisse. Ein Verkauf ist für ihn nicht mehr undenkbar.

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UpdateLouis van Gaal fordert, dass das Wechseltheater um Franck Ribery so schnell wie möglich beendet wird. "Er hat es augenblicklich sehr schwer, weil sein Umfeld ihn stark beeinflusst und das können wir alle sehen. Darüber habe ich mit ihm gesprochen", erklärte der neue Trainer von Rekordmeister Bayern München in einem Interview mit der "Bild am Sonntag".

"Das Wechsel-Thema ist nicht gut für Franck, nicht gut für Bayern München und auch nicht gut für mich. Es muss bald vorbei sein. Wir müssen das Problem lösen", so van Gaal weiter.

Van Gaal: "Wenn wir Ribery verkaufen, haben wir genug Geld"

Für den niederländischen Coach ist es aber durchaus vorstellbar, dass der französische Mittelfeldspieler trotz aller Dementi aus der Bayern-Chefetage München vorzeitig Richtung Real Madrid verlässt.

"Viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, nicht zuletzt das Geld", sagte van Gaal, der im Falle eines Verkaufs von Ribery möglicherweise noch einen Torwart verpflichten will.

"Es ist ein Thema, das ich in den ersten zwei Wochen beobachten muss. Dann werde ich entscheiden: Es reicht, oder es reicht eben nicht. Es könnte vielleicht sein, dass wir noch einen Torwart verpflichten. Wenn wir Ribery verkaufen sollten, haben wir genug Geld. Ein guter Torwart ist sehr wichtig", meinte der Bayern-Coach und nährte damit wieder die Spekulationen um einen Verpflichtung von Manuel Neuer von Schalke 04.

Nur ein Platz frei für Lucio, Demichelis, van Buyten und Breno

Dem brasilianischen Confed-Cup-Sieger Lucio kündigte er unterdessen einen harten Konkurrenzkampf an: "Ich bevorzuge es, auf der rechten Innenverteidiger-Position einen Rechtsfuß und auf der linken Verteidiger-Position einen Linksfuß spielen zu lassen."

"Wir haben mit Lucio, Demichelis, van Buyten und Breno viele Innenverteidiger, die einen starken rechten Fuß haben. Aber ich sehe nur diese eine Position für diese Spieler. Lucio steht also im Konkurrenzkampf zu Demichelis, van Buyten und Breno. Das habe ich bei den Gesprächen mit Bayern gesagt", fügte der Niederländer hinzu.

Bayerns Sportdirektor Christian Nerlinger glaubt indes, dass Lucio den Kampf annehmen wird, obwohl der Brasilianer zuletzt von Abschied sprach.

Luca Toni: "Wer neben mir stürmt, ist mir egal"

Das gelte auch für Luca Toni, sagte Nerlinger in der "AZ" - und der Stürmer meldete sich prompt mit einer Kampfansage aus dem Urlaub.

"Wer neben mir stürmt, ist mir egal", ließ er Mario Gomez, Ivica Olic, Miroslav Klose und Thomas Müller wissen. Und auch zu Ribery hat Toni eine Meinung.

"Franck ist der beste Spieler der Welt! Ich wünsche mir, dass Bayern nicht die besten Spieler verkauft, sondern die besten Spieler kauft. Er sollte bei Bayern bleiben", sagte der Italiener.

Spanische Presse: Real-Angebot für Ribery steht bevor

Für die spanische Presse steht indes fest, dass die Bayern sich vergeblich mühen. Das Sportblatt "Marca" nannte Riberys Trainingspause einen "klaren Akt der Rebellion".

Nerlinger wies das zurück, Riberys Probleme seien "keine Erfindung und kein Vorwand" gewesen. Seit Sonntag trainiert der Franzose, der seine Achillessehnenprobleme wohl überstanden hat, wieder mit der Mannschaft. Eine vorgetäuschte Verletzung könnte Ribery auch bald gar nicht mehr nötig haben.

Laut der Sportzeitung AS wird sich Madrids Unterhändler Pedro Lopez Jimenez bald bei den Bayern melden - und ein Angebot für Ribery abgeben, "das die Bayern nicht ausschlagen können".

Käpitans-Frage bleibt noch offen

Zudem verriet van Gaal in der "Bams", dass er sich in der Kapitäns-Frage noch nicht festgelegt habe: "Ich kann noch nicht sagen, ob Mark van Bommel Kapitän bleibt. Aber was ich sagen kann: Mein Kapitän spielt immer! Also muss ich einen Spieler wählen, der sehr wichtig ist auf dem Platz."

Weiter sagte van Gaal: "Er muss ein Leader sein und seine Mitspieler coachen können. Das können nicht viele. Bei van Bommel weiß ich, dass er das kann. Mit ihm habe ich ja schon bei der holländischen Nationalmannschaft zusammengearbeitet."

Franck Ribery im Steckbrief