Magath - Kritik an Joachim Löw

SID
Felix Magath gewann mit dem Hamburger SV als Spieler 1983 den Europapokal der Landesmeister
© Getty

Meistermacher Felix Magath hat den Eingriff der Nationalverbände in Vereinsbelange scharf kritisiert und damit auch Bundestrainer Joachim Löw angegriffen.

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"Was mache ich denn dann als Vereinstrainer überhaupt noch? Diese Tendenz, dass die Verbände immer mehr in die Vereinsarbeit eingreifen, muss aufhören. Mich wundert, dass sich die Vereine so etwas bieten lassen. Ich lege Wert darauf, dass ich meine Spieler trainiere", sagte der neue Trainer von Fußball-Bundesligist Schalke 04 gegenüber der "Sport Bild".

Magath, der den VfL Wolfsburg zum ersten Meistertitel in der Klubgeschichte geführt hatte und dann zu den Königsblauen wechselte, monierte die Tatsache, dass die Nationalspieler von den Verbänden Trainingspläne erhalten.

"Wo komme ich denn da hin?"

"Wenn das nun Schule macht und jeder Verband seine eigenen Trainingspläne macht - wo komme ich denn da hin? Wenn die Kroaten nach ihren Plänen zusätzlich trainieren, die Norweger und die Polen wieder andere Ideen haben", sagte der Europapokalsieger von 1983 mit dem Hamburger SV.

Schon Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hatte sich vor einer Woche eine derartige Einmischung verbeten. "Wir haben hier einen Trainer, der die Trainingspläne macht. Das sage ich ganz klar. Bei Bayern wird ab sofort ausschließlich nach Louis van Gaal trainiert", sagte er.

Bierhoff wehrt sich

Nationalmannschaft-Manager Oliver Bierhoff wehrte sich gegen die Vorwürfe: "Wir haben nie die Intention gehabt, in irgendeiner Weise in die Vereinsarbeit einzugreifen."

Von Joachim Löw, der sich zur Zeit im Urlaub befindet, war am Mittwoch auf "SID"-Anfrage keine Stellungnahme zu erhalten.

Kritik gab es auch von Wolfsburg neuem Coach Armin Veh: "Es können keine Pläne ausgegeben werden, ohne zu wissen, was im Verein trainiert wird. Da das nie abgestimmt war, kann ich mir nicht vorstellen, dass es diesmal anders sein wird."

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