Werder will Offensiv-Spektakel und Borowski

SID
Durch Tore von Per Mertesacker und Clemens Fritz holte Werder gegen Wolfsburg den Supercup
© Getty

Werder-Trainer Thomas Schaaf misst dem Supercup keinen hohen Wert bei. Für die kommende Saison fordert er wieder Offensiv-Spektakel. Frings fordert Verstärkungen und der Wechsel von Tim Borowski wird konkreter.

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Thomas Schaaf und Armin Veh wurden nicht müde, den Testspiel-Charakter des Aufeinandertreffens ihrer Mannschaften zu betonen. Der eine hatte "gute Ansätze" bei seinem Team entdeckt, die er aber nicht überbewerten wollte, dem anderen war die noch fehlende Spritzigkeit seiner Spieler aufgefallen. "Aber das ist ja kein Wunder, schließlich haben wir zuletzt sehr viel im Training gearbeitet", merkte Veh nach dem 1:2 (0:1) des VfL Wolfsburg gegen Werder Bremen im Kampf um den inoffiziellen Supercup an.

Von einem hart umkämpften Titel hatte der zwischen 1987 und 1996 noch offiziell ausgespielte Wettbewerb dagegen nichts. "Es ist wichtig, zu diesem Zeitpunkt der Saisonvorbereitung auch mal etwas stärkere Gegner zu haben. Deshalb kam uns diese Partie gelegen", erklärte Schaaf, der in dem von einem Sponsor ermöglichten Duell "Meister gegen Pokalsieger" zahlreiche Leistungsträger wie die U21-Europameister Mesut Özil, Marko Marin und Sebastian Boenisch weitgehend schonte.

Frings blickt positiv in die Zukunft

Der neue Werder-Kapitän Torsten Frings hatte nach der Partie sogar wertvolle Erkenntnisse gewonnen: "Man hat gesehen, dass jeder bei uns seine Aufgabe erfüllt hat - vor allem in der Defensive. Das war ja letzte Saison nicht immer so", sagte der Nationalspieler mit Blick auf die verkorkste vergangene Bundesligaspielzeit.

An dieser Ordnung müsse man in der verbleibenden Zeit bis zum Saisonstart in zweieinhalb Wochen weiter arbeiten, um dann wieder oben anzugreifen, so Frings weiter.

Das wollte Schaaf dann aber doch nicht ganz so stehen lassen. 'Wir haben uns auch in diesem Spiel wieder einen ganz schönen Bock geleistet, der dann ja auch zum Gegentor geführt hat", sagte der Coach. Deshalb bedürften Disziplin und Ordnung in der Defensive weiterer Verbesserung - "aber ohne dabei die Attraktivität im Spiel nach vorne zu verlieren", sagte Schaaf: "Ich hoffe vielmehr, dass wir in der nächsten Saison wieder viel Spektakel nach vorne bieten."

Defizite im Offensivspiel

Dass die beiden Bremer Treffer von den Abwehrspielern Per Mertesacker (20. Minute) und Clemens Fritz (81.) erzielt wurden, deutete an, dass Werder in der Offensive durchaus noch nicht perfekt aufgestellt ist.

"Ich hoffe, dass da bald etwas passiert", meinte Frings in Anspielung auf die weiter ausstehenden Verpflichtungen der Bremer Ex- und Wunschspieler Claudio Pizarro (FC Chelsea) und Tim Borowski (FC Bayern): "Wenn die beiden kommen, sind sie sofort eine Verstärkung für uns", meinte Frings.

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Borowski soll fünf Millionen Euro kosten

Schaaf konnte zu den beiden Personalien allerdings "nichts Neues" berichten. Während einer Rückholaktion von Pizarro derzeit noch die Ablöseforderung von sechs Millionen Euro aus London im Weg steht, ist Sportchef Klaus Allofs der Verpflichtung von Borowski offenbar schon recht nah gekommen. Bei dem Ex-Bremer steht eine Transfersumme von fünf Millionen Euro im Raum.

Im zweistelligen Millionen-Bereich bewegt sich derzeit noch das Investitionspotential der Wolfsburger, die einen Top-Stürmer als Ergänzung zu Edin Dzeko und Torschützenkönig Grafite, der zum zwischenzeitlichen Ausgleich gegen Werder traf (67.), suchen. Wie weit die Suche gediehen ist, wollte sich Veh jedoch nicht entlocken lassen. Top-Kandidat ist wohl der brasilianische Nationalstürmer Nilmar von Internacional Porto Alegre, der rund 14 Millionen Euro Ablöse kosten soll.

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