Van Gaal bittet um mehr Zeit

SID
Louis van Gaal braucht noch die Freigabe des niederländischen Meisters AZ Alkmaar
© Getty

Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat das Interesse des deutschen Meisters an Stuttgarts Torjäger Mario Gomez und an Bremens Spielmacher Diego erneuert - doch alles hängt vom neuen Trainer ab.

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Immer noch warten die Bayern im Poker um Wunschkandidat Louis van Gaal auf ein positives Zeichen aus Alkmaar. Bis zu einer Entscheidung ruhen auch die weiteren Personalplanungen in München. Doch die Trainerfrage wird immer mehr zu einem Geduldsspiel für die Bayern.

Er wolle den AZ Alkmaar wegen eines Wechsels nach München "nicht unter Druck setzen", sagte der niederländische Erfolgscoach in der Zeitung "Telegraaf". Er glaube deshalb nicht, "dass es diese Woche noch etwas wird". Van Gaal hat sich dem Vernehmen nach mit den Bayern bereits auf einen Zwei-Jahresvertrag bis 2011 geeinigt. Der Rekordmeister lehnt bisher aber eine Ablöse ab.

Kaderplanung von neuem Coach abhängig

Rummenigge machte schon einmal klar, "dass wir die Kaderplanung nur mit dem neuen Trainer angehen werden. Wenn feststeht, wer in der Saison 2009/2010 unser neuer Trainer ist, werden wir entscheiden, ob Personalien wie Gomez oder Diego von uns vorangetrieben werden. Diese Namen werden wir diskutieren", sagte Rummenigge der "tz"und fügte an: "Dass Gomez ein sehr guter Spieler ist, hat sich auch bis zum FC Bayern herumgesprochen."

Um Gomez hatten die Bayern schon im vergangenen Sommer heftig gebuhlt. Der VfB-Angreifer soll 35 Millionen Euro kosten.

Auch Diego ist weiterhin ein Thema, auch wenn aus Italien schon eine Einigung des Brasilianers mit Juventus Turin vermeldet wurde. Doch angeblich gilt Diego auch als Wunschspieler von van Gaal. Laut "Bild" wird Diegos Vater und Berater Djair da Cunha in dieser Woche zu erneuten Verhandlungen nach München kommen.

Clerc und Grosso im Visier

Sprechen wollen die Bayern auch mit Franck Ribery, "ob es eine Chance gint, den bis 2011 laufenden Vertrag vorzeitig zu verlängern", wie Rummenigge der Münchner "AZ" sagte: "Wir wollen ja nicht Kasse machen, wir wollen Klasse haben." Da würde auch passen, dass zuletzt Barcelonas Alexander Hleb mit den Bayern in Verbindung gebracht wurde.

Aus Frankreich wird zudem kolportiert, dass die Münchner an den beiden Verteidigern Francois Clerc und Fabio Grosso von Olympique Lyon Interesse bekunden würden.

Spekuliert wurde auch, dass van Gaal aus Alkmaar Mittelfeldspieler Stijn Schaars mitbringt. Manager Uli Hoeneß kündigte auf jeden Fall schon einmal an, "dass alles möglich ist, es kann noch einige Überraschungen geben". In der T-Frage soll es dagegen keine böse Überraschung mehr geben.

Es gibt keinen Plan B

Nach Aussage von Rummenigge gibt es "keinen Plan B". Der FC Bayern habe trotz der von Hoeneß zu Beginn der Woche geäußerten Bedenken "keinen Grund, pessimistisch zu sein".

Im Moment bleibt den Bayern aber nur, sich in Geduld zu üben, da van Gaal die Problematik mit seinem Klub AZ Alkmaar, wo er noch bis 2010 unter Vertrag steht, selbst lösen will "und nicht der FC Bayern. Darauf hat er in unserem Gespräch extra Wert gelegt", meinte Rummenigge.

Wenn der 57 Jahre alte Niederländer van Gaal mit seinem jetzigen Klubboss Dirk Scheringa zu einer Einigung gekommen ist, dann sehen die Bayern keine Probleme mehr, "zeitnah" (Rummenigge) Vollzug melden zu können.

AZ-Boss soll 2,5 Millionen Euro Ablöse fordern

Zumal mit van Gaal bereits Vertragsdetails geklärt wurden. Scheringa pocht bisher offiziell auf die Einhaltung des Kontrakts von van Gaal.

Für den Fall eines vorzeitigen Ausstiegs des Erfolgscoaches fordert der AZ-Boss angeblich mindestens 2,5 Millionen Euro. Dies betreffe den FC Bayern nicht, meinte Rummenigge: "Es ist eine Angelegenheit zwischen van Gaal und dem Klub."

So gut wie sicher ist indes, dass Christian Nerlinger ab 1. Januar 2010 Nachfolger von Hoeneß im sportlichen Bereich wird. "Wir im Vorstand sind uns alle sicher, dass wir ihm diese Aufgabe zutrauen", sagte Rummenigge.

Der Kader des FC Bayern