Stuttgart will auf Schalke dran bleiben

SID
Der VfB Stuttgart braucht im Titelkampf einen Dreier auf Schalke
© Getty

Das M-Wort meiden sie beim VfB Stuttgart weiter wie der Teufel das Weihwasser. Trotz eines Mario Gomez in Meisterform, trotz der Erinnerungen an den Überraschungscoup von 2007 und trotz einer brillanten Rückrundenbilanz mit 33 Punkten aus 14 Spielen.

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Doch insgeheim hoffen die Schwaben im Saisonendspurt um die deutsche Meisterschaft in der Fußball-Bundesliga auf die Rolle des lachenden Vierten. "Wer den Titel holen will, der muss jetzt alle Spiele gewinnen", sagte VfB-Manager Horst Heldt und machte vor dem Auswärtsspiel bei Schalke 04 am Mittwoch (19.45 Uhr im LIVE-Ticker und bei Premiere) eine deutliche Ansage.

Heldt wird dabei besonders im Fokus stehen: Schalke buhlte um den Ex-Nationalspieler, der aber seine Treue zum VfB bekundet hat. Die Stuttgarter Profis konnten die Auftritte der Meisterschafts-Konkurrenten VfL Wolfsburg, Bayern München und Hertha BSC Berlin am Dienstagabend bequem vor dem Fernseher verfolgen.

Geballter Abstiegskampf

Ungeachtet des VfB-Gastspiels auf Schalke steht Teil zwei des 32. Spieltages aber im Zeichen des Abstiegskampfes, der analog zum Titelrennen auf ein Herzschlagfinale herausläuft. Besondere Brisanz birgt das 'Endspiel´ zwischen dem Tabellenvorletzten Energie Cottbus und der punktgleichen Borussia aus Mönchengladbach.

"Das ist für uns das Spiel des Jahres. Da geht es um alles oder nichts", sagte Energie-Kapitän Timo Rost. Auch die wie Cottbus und Gladbach ebenfalls mit 27 Zählern ausgestattete Arminia aus Bielefeld steht gegen den abgestürzten Herbstmeister 1899 Hoffenheim unter Druck.

Viel auf dem Spiel steht nach dem Doppel-K.o. im UEFA-Cup und DFB-Pokal zudem für den Hamburger SV (gegen VfL Bochum). Der HSV kämpft um den Einzug in die Europa League (bisher UEFA-Cup). Eintracht Frankfurt will mit einem Punktgewinn gegen Werder Bremen endgültig den vorzeitigen Klassenerhalt besiegeln.

Babbel bremst die Euphorie

In Stuttgart bremst vor allen Dingen Teamchef Markus Babbel ungeachtet der jüngsten Ausbeute (19 von 21 möglichen Punkten) und nur einer Niederlage in diesem Jahr die Euphorie. "Unser Ziel ist und bleibt es, von keiner Mannschaft mehr überholt zu werden", sagte der Ex-Nationalspieler.

Ausgerechnet gegen Schalke hatte Babbel am 30. November 2008 (2:0) sein Bundesligadebüt als Chefcoach gefeiert. Trotz aller Dementis sind in der Schwabenmetropole Gedanken an das Wunder von 2007 allgegenwärtig: Damals wurde der VfB mit acht Siegen in den letzten acht Spielen überraschend deutscher Meister.

"Jetzt ist wieder alles möglich", äußerte Gomez, der am vergangenen Wochenende Tabellenführer Wolfsburg (4:1) mit seinen Saisontoren 20 bis 23 fast im Alleingang abschoss. Die Schalker haben nach zwei Niederlagen in Folge den internationalen Wettbewerb fast schon aus den Augen verloren.

Interimstrainer Mike Büskens, der den Rest der Saison auf Christian Pander (Knieverletzung) verzichten muss, weiß um die Schwere der Aufgabe: "Ich bin zwar kein Mathematiker, doch in kenne mich in Mathe soviel aus, dass ich weiß: es wird für uns nicht einfach, noch Platz fünf zu erreichen."

Gladbach wittert Morgenluft

Morgenluft im Abstiegskampf wittern nach dem "Last-Minute"-Erfolg gegen Schalke (1:0) die Gladbacher. "Ich würde beim Blick auf die Tabelle, wo alles so eng ist, kein Geld darauf wetten, wer drinbleibt. Aber wer auf Gladbach setzt, macht alles richtig", erklärte Borussen-Trainer Hans Meyer voller Selbstvertrauen.

Auch die Konkurrenz aus Bielefeld gibt sich nach drei Unentschieden in Folge zuversichtlich. "Meine Mannschaft hat in den letzten Wochen einige schwierige Situationen gemeistert", sagte Coach Michael Frontzeck mit Blick auf die erkämpften Punkte nach Rückständen.

Hoffenheims Tobias Weis weiß, was ihn auf der Bielefelder Arena erwartet: "Die werden um ihr Leben kämpfen."

Der 32. Spieltag im Überblick