KSC plant Neustart mit alter Führung

SID
Es sieht düster für den KSC aus - der Abstieg ist kaum noch zu vermeiden
© Getty

Die Volksseele kochte, doch Trainer Edmund Becker und Manager Rolf Dohmen bekräftigten trotz der so gut wie gescheiterten Mission Klassenerhalt ihr Bekenntnis zum Karlsruher SC.

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Die Badener planen im Falle des sechsten Abstiegs aus der Fußball-Bundesliga zwar einen Umbruch der Mannschaft und einen Neustart - aber mit der alten Führung.

"Der Unmut unserer Fans stachelt mich eher an. Ich möchte eine neue Mannschaft auf die Beine stellen, die hier wieder für bessere Stimmung sorgt", erklärte Becker nach dem 2:3 (2:2) gegen Hannover 96 und auch Dohmen dachte nicht an Rücktritt:"Ich habe hier einen Vertrag bis 2010 und den möchte ich zu 100 Prozent erfüllen. Ich möchte weiter alles für den KSC geben."

Hochexplosive Stimmung im Wildpark

Geht es nach eigenen Anhängern, sollten Becker und Dohmen allerdings die Verantwortung für die verkorkste Saison tragen und gehen.

Hochexplosiv war die Stimmung im Wildparkstadion. Schon in der Schlussphase des Spiels zündeten die Fans Feuerwerkskörper, nach der Pleite versammelten sich etwa 500 von ihnen vor der Spielerkabine und machten ihrem Unmut gegenüber Becker, Dohmen und den Profis lautstark Luft.

Fakt ist, dass sich das Gesicht der Mannschaft drastisch verändern wird. "13 Spieler haben noch Verträge auch für die zweite Liga. Ich rechne damit, dass etwa fünf bis sechs bleiben", sagte Dohmen. Dabei wird der KSC den Gürtel deutlich enger schnallen müssen. Der Etat werde "mehr als halbiert".

Kein Vorwurf an Miller

Keine Vorwürfe gab es an die Adresse von Torhüter Markus Miller, der beim 1:2 durch Sergio Pinto (42.) einen harmlosen Distanzschuss durch die Hände gleiten ließ und damit die Niederlage einleitete. "Es würde nichts bringen, Markus dafür an die Wand zu nageln", sagte Kapitän Maik Franz.

Miller selbst war ohnehin am Boden zerstört. "Ich weiß nicht, wie das passieren konnte. Das ist einer der schrecklichsten Augenblicke in meiner Karriere", meinte der Schlussmann. Für Becker war die Pleite "symptomatisch für die ganze Saison".

Der zwischenzeitlich schon ausgemusterte Alexander Iaschwili (11.) und Lars Stindl (32.) hatten zunächst die Hoffnung auf ein Wunder im Abstiegskampf geschürt, ehe Pinto, Mikael Forsell (45.) und Hanno Balitsch (64.) das Spiel wendeten und das Wildparkstadion in ein Pulverfass verwandelten.

In der bitteren Stunde wollte Dohmen auch keine Hoffnung auf eine sofortige Rückkehr ins Oberhaus schüren. "Die zweite Liga wird schwer genug", sagte Dohmen: "Ich wäre doch bekloppt, wenn ich in unserer jetzigen Situation vom Wiederaufstieg sprechen würde."

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