Hoeneß will nochmal in die Zukunft investieren

SID
Will nochmal investieren: Bayern-Manager Uli Hoeneß
© Getty

Manager Uli Hoeneß will in den letzten Monaten vor seinem Abschied vom FC Bayern "noch etwas Geld in die Hand nehmen" um den Rekordmeister in eine siegreichere Zukunft zu führen.

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Nach einer Saison voller Enttäuschungen will Uli Hoeneß seinen FC Bayern in den letzten Monaten seiner Amtszeit mit weiteren Investitionen in eine erfolgreichere Zukunft führen.

"Wir müssen noch etwas Geld in die Hand nehmen, damit wir nicht wieder am vorletzten Spieltag dastehen und mehr oder weniger kein deutscher Meister mehr werden können", sagte der am Jahresende nach 30-jähriger Amtszeit scheidende Manager des deutschen Rekordmeisters wenige Stunden nach dem 2:2 (2:2) bei 1899 Hoffenheim im Aktuellen Sportstudio des ZDF.

"Wir konzentrieren uns jetzt voll auf Stuttgart"

Durch das Unentschieden beim Herbstmeister hat der noch amtierende Titelträger bei zwei Punkten Rückstand auf Tabellenführer VfL Wolfsburg wohl alle Chancen auf einen versöhnlichen Saisonausklang verspielt und muss vor dem Finale gegen den punktgleichen VfB Stuttgart sogar um die erneute Teilnahme an der Champions League fürchten.

"Wolfsburg hat alle Karten in der Hand. Die Chancen der Bayern liegen bei drei bis fünf Prozent", sagte Hoeneß: "Wir konzentrieren uns jetzt voll auf Stuttgart. Wir haben es noch selbst in der Hand, mit einem Sieg den zweiten Platz und die direkte Champions-League-Qualifikation zu sichern."

Spiel des Jahres gegen Stuttgart

Gegen die Schwaben steht nicht weniger als die nähere Zukunft des Vereins auf dem Spiel. Sollten die Bayern den Einzug in die Königsklasse verpassen, käme aus der Europa League (bislang UEFA-Cup) nur rund ein Zehntel der in der laufenden Saison in der Champions League eingenommenen rund 45 Millionen Euro aufs Konto.

Dann dürfte es wohl auch kaum möglich sein, Franck Ribery zu halten. Noch plant Hoeneß aber fest mit dem französischen Star.

Weitere Spieler zu Ribery dazuholen

"Warum sollten wir einen superstarken Spieler abgeben? Es kann nur die Diskussion mit dem Aufsichtsrat geben, zu Ribery Spieler dazuzuholen", sagte Hoeneß. Kandidaten habe man im Auge. Auch auf der Torwartposition könne sich etwas tun, wenngleich es "unheimlich schwer" sei zu entscheiden, was aus Michael Rensing wird.

"Er hat momentan nicht gerade viele Fürsprecher. Wenn wir in den kommenden Wochen zu der übereinstimmenden Meinung gelangen, dass er es nicht schafft, dann müssen wir reagieren. Die Torwartposition ist zu wichtig, als dass man da ein Vakuum entstehen lassen könnte. Wenn wir einen neuen Torwart holen, würden wir ihn natürlich gehen lassen", sagte Hoeneß.

Real an Bayern-Superstar interessiert

In der wichtigen Personalie Ribery war zuletzt kaum eine Woche vergangen, in der der Mittelfeldspieler nicht bei einem der europäischen Topklubs gehandelt worden war.

Aktuell betreibt Real Madrids Präsidentschafts-Kandidat Florentino Perez Wahlkampf mit der Aussicht auf eine Verpflichtung Riberys. AC Milans Kaka hat der Bau-Löwe den Stimmberechtigten ebenfalls versprochen.

Hoeneß voll Zuversicht auf van Gaal

Für Hoeneß liegen die Ursachen für die Saison der Enttäuschungen derweil auch beim ehemaligen Trainer Jürgen Klinsmann. "Die Software ist genauso wichtig wie die Hardware, und da hat es gehakt", sagte der Manager und erklärte: "Klinsmann hat nicht die alleinige Schuld. Aber wir sind der Meinung, dass für das Material, das wir ihm zur Verfügung gestellt haben, zu wenig herausgekommen ist. Aber auch wir im Vorstand haben diese Entscheidung mitgetroffen, und ich habe kein Problem, dafür den Kopf hinzuhalten." Neue Fehler will Hoeneß nun vermeiden.

Der künftige Coach Louis van Gaal habe gegenüber Klinsmann den Vorteil, "dass er enorm viel Erfahrung hat". Eine schriftliche Vereinbarung steht mit dem Meistertrainer des AZ Alkmaar allerdings noch aus.

"Louis van Gaal ist ein Ehrenmann. Sein Handschlag gilt genau wie unser, und deswegen bin ich mir totsicher, dass wir in zwei bis drei Wochen auch einen schriftlichen Vertrag vorliegen haben", sagte Hoeneß.

Ein Endspiel und ein bisschen Angst