HSV wahrt Chance auf Europa

SID
Der HSV mit Ivica Olic waren gegen den VfL Bochum oben auf
© Getty

Es geht abwärts, der Fahrstuhl saust in den Keller und niemand beim VfL Bochum findet den Nothalte-Knopf. Keine Initiative, nur Angst und Hoffnung, dass nichts passieren möge.

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Wie ein Absteiger präsentierte sich der VfL bei der 1:3 (0: 2)-Niederlage beim Hamburger SV, der nach seinen grauenvollen Werder-Wochen genug eigene Probleme hatte.

"Schade", sagte Trainer Marcel Koller lapidar, "jetzt sind wir noch weiter abgerutscht." Nur die Unfähigkeit von Arminia Bielefeld, aus zahlreichen Großchancen gegen 1899 Hoffenheim Zählbares zu machen, bewahrte Bochum nach der fünften Niederlage in Folge vor dem Sturz auf den Relegationsplatz 16.

VfL erwartet zum Endspiel Frankfurt

"Es fällt nicht leicht, optimistisch nach vorne zu schauen", sagte Sportchef Thomas Ernst nach dem schwachen Auftritt vor der Hamburger Saisonminuskulisse von 47.942 Zuschauern.

Am Samstag erwarten die Westfalen im eigenen Stadion nun zu einer Art "Endspiel" Eintracht Frankfurt, das am Mittwoch von Werder Bremen mit 0:5 zerpflückt wurde und seit vier Partien sieglos ist. Am letzten Spieltag geht es dann nach Köln.

Erstaunlich ist da die immer noch selbstbewusste Einschätzung von Mittelfeldspieler Christoph Dabrowski, der meinte: "Das sind zwei absolut machbare Aufgaben." Dafür müsste das Team aber auch mal an sich glauben und nicht den Gegner durch eklatante Fehler zum Toreschießen einladen.

Vor dem 0:1 versagte Anthar Yahia, bei den weiteren Gegentreffern sah Matias Concha schlecht aus. "Wir helfen dem Gegner dabei, Tore zu schießen. Wenn wir das nicht abstellen, wird es ganz bitter", ahnt Philipp Bönig.

Rost: "Hätten solch einen Gegner 5:0 abschießen müssen"

Wie schwach Bochum auf dem Platz wirkte, sprach Torhüter Frank Rost gewohnt offen an. "Bei allem Respekt vor dem VfL, solch einen Gegner müssen wir auch mal mit 4:0 oder 5:0 abschießen", bemerkte der HSV-Keeper.

Lediglich Paolo Guerrero (15.) und der überragende Ivica Olic (33., 58.) trafen für die Hanseaten, die durch den Erfolg wieder an Borussia Dortmund vorbei auf Platz fünf vorrückten und die wichtige Teilnahme an der Europa League wieder aus eigener Kraft schaffen können.

"Wir müssen versuchen, die Saison zu retten und unbedingt wieder nach Europa zu kommen", sagte Olic. Der Kroate zerriss sich erneut für seinen Klub und wurde von den Fans mit Sprechchören gefeiert, obwohl sein Wechsel zu Bayern München längst feststeht.

Olic: "Hatte in Hamburg sehr schöne Jahre"

"Das war mein vorletztes Heimspiel im HSV-Trikot", sagte der 29-Jährige, "jetzt werde ich auch am Samstag gegen Köln noch einmal richtig Gas geben. Ich hatte in Hamburg schließlich sehr schöne Jahre." Inzwischen bemüht sich der HSV um Ersatz. Der Schalker Torjäger Kevin Kuraniy bestätigte bereits ein Angebot der Hanseaten.

Erst als der HSV nach klarer Führung etwas die Konzentration verlor, kam Bochum zum Treffer von Paul Freier (71.). Und in der Schlussphase attackierten sie die Hamburger sogar aggressiv in deren Hälfte. Aber natürlich kam diese Initiative viel zu spät.

"Wir haben gegen Ende gezeigt, dass wir es besser können", redet sich Vorstands-Mitglied Ansgar Schwenken ein und glaubt: "Das Nervenkostüm ist intakt. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Samstag gegen Frankfurt gewinnen werden."

Hamburg - Bochum: Daten & Fakten