Nur der Killerinstinkt fehlte

SID
Frankfurts Patrick Ochs und Alex Meier hadern mit den vergebenen Chancen in Hannover
© Getty

Erst erfragte Heribert Bruchhagen hektisch die Endergebnisse von den anderen Plätzen, dann gab der Vorstandsboss von Eintracht Frankfurt in Sachen Abstiegskampf Entwarnung.

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"Nach meiner Einschätzung sind wir durch. Von den Klubs die unten stehen, holt keiner mehr sieben Punkte. Schließlich haben wir auch noch das bessere Torverhältnis", meinte der 60-Jährige.

Zufrieden war der Klubchef nach dem 1:1 (1:1) bei Hannover 96 aber dennoch nicht. "Wir waren über 90 Minuten dominant und hatten sechs oder sieben klare Torchancen. Mit einem überzeugenden Sieg hätten wir viele Dinge der Betrachtensweise positiver gestalten können. Das haben wir leichtfertig vergeben", sagte Bruchhagen.

"Daher bin ich enttäuscht. Wir müssen dieses Spiel einfach gewinnen. Zumindest können wir mit den Ergebnissen der Konkurrenten nicht unzufrieden sein."

Funkel gibt keine Entwarnung

So verloren am Samstag sowohl der VfL Bochum (0:2 bei Hertha BSC Berlin) als auch Energie Cottbus (1:3 gegen Bayern München) und der Karlsruher SC (0:4 bei Borussia Dortmund).

Bereits am Freitag war Arminia Bielefeld nicht über ein 2:2 bei Bayer Leverkusen hinaus gekommen. Frankfurts Vorsprung auf den Relegationsplatz blieb drei Spieltage vor Saisonende mit sechs Punkten konstant.

Im Gegensatz zu seinem Chef wollte Trainer Friedhelm Funkel nach dem dritten Spiel ohne Sieg nacheinander jedoch keine Entwarnung geben. "Wir haben leichtfertig zwei Punkte verschenkt und sind fahrlässig mit unseren Chancen umgegangen. Leider konnten wir uns nicht weiter von den Plätzen, die für die zweite Liga bestimmt sind, absetzen", meinte der Coach.

14 Scorerpunkt für Bruggink

"Uns fehlt einfach die Qualität im Abschluss." Doch Funkel wollte nach dem Remis vor 44.855 Zuschauern nicht allein Kritik stehen lassen: "Die Mannschaft hat sich durch den Rückstand nicht verunsichern lassen. Mit der Leistung insgesamt bin ich über weite Strecken zufrieden."

Tatsächlich war die Eintracht vor 44.855 Zuschauern das bessere Team und übernahm nach dem frühen 0:1 durch Arnold Bruggink (9.), der bereits seinen 14. Scorerpunkt der Rückrunde verbuchte und seine Karten im Vertragspoker mit Hannover weiter verbesserte, das Kommando.

Nur der Killerinstinkt fehlte. So reichte es durch den ersten Bundesliga-Treffer von Ümit Korkmaz nur zum 1:1 (42.). "So wie das Spiel gelaufen ist, müssen wir mit dem Ergebnis zufrieden sein", musste auch Hannovers Nationaltorhüter Robert Enke zugeben.

Bruchhagen ärgert sich

"Ich denke Frankfurt ist mit dem Punktgewinn gerettet. Wir wollen jetzt bis zum Saisonende ungeschlagen bleiben." Der Klassenerhalt war den seit nun zwölf Heimspielen ungeschlagenen Niedersachsen schon vor der Partie nur noch theoretisch zu nehmen gewesen.

Als Tabellenelfter hielt man die Frankfurter durch das Remis zudem weiter auf Distanz. Sehr zum Ärger von Bruchhagen. "Auf lange Sicht macht es schon einen Unterschied, ob man am Ende Elfter oder 13. wird", meinte der Eintracht-Boss und spielte darauf an, dass die TV-Gelder von der Deutschen Fußball Liga (DFL) stets nach den Platzierungen der vergangenen drei Spielzeiten verteilt werden: "Mir geht es hierbei aber nicht nur um das Geld, sondern auch darum, dass sich eine sportliche Entwicklung widerspiegelt."

Hannover - Frankfurt: Daten und Fakten