Hoeneß sieht Wechsel van Gaals in Gefahr

SID
Bayern-Manager Uli Hoeneß äußerte Bedenken aufgrund Alkmaars Millionen-Forderung
© Getty

Nachdem der AZ Alkmaar scheinbar eine Millionenablöse für seinen Coach Louis van Gaal fordert, macht sich Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß ernsthafte Gedanken über den Transfer.

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Im Poker um Wunschkandidat Louis van Gaal hat Bayern Münchens Manager Uli Hoeneß eine Einigung mit dem 57-Jährigen bestätigt, wegen der vom AZ Alkmaar geforderten Millionen-Ablöse aber erstmals Bedenken geäußert.

"Wenn das stimmt, was ich lese, kommt er nicht. Ich halte den Wechsel im Moment für sehr gefährdet", sagte Hoeneß im "kicker", nachdem ihm van Gaal klar gesagt habe, "dass er keine Verträge bricht".

Alkmaars Präsident Dirk Scheringa ("Eine Freigabe kommt nicht infrage") pocht bisher offiziell auf die Einhaltung des Kontrakts von van Gaal bis 2010. Für den Fall eines vorzeitigen Ausstiegs des Erfolgscoaches fordert Scheringa mindestens 2,5 Millionen Euro, die Bayern wollen für den Niederländer aber keine Ablöse bezahlen. Dies betonte Hoeneß bereits mehrmals.

Hoffnung auf angebliche Vereinbarung zwischen van Gaal und AZ

Die Münchner hoffen vielmehr auf eine angebliche Vereinbarung zwischen van Gaal und Scheringa, wonach der Trainer im Falle eines (bereits erreichten) Titels Alkmaar zu einem ausländischen Klub verlassen dürfe. Niederländische Medien spekulierten zudem, dass van Gaal sich selbst aus dem Vertrag freikaufen könnte.

Scheringa aber mauert weiter. "Bis zu diesem Moment weiß ich nichts von Bayern München, und ich habe auch von van Gaal selbst nichts gehört. Ich weiß aber wohl, dass ich mit einem Toptrainer in die Champions League will, und zwar mit Louis van Gaal. Deshalb bestehe ich darauf, dass er seinen Vertrag erfüllt", sagte er der Tageszeitung "de Volkskrant". Van Gaal habe den Kontrakt "bei vollem Verstand" unterschrieben.

Einigung auf Zwei-Jahres-Vertrag

Trotzdem hat sich der frühere Trainer des FC Barcelona mit den Bayern bereits auf einen Zwei-Jahres-Vertrag geeinigt. "Zwischen ihm und uns ist alles klar, mehr oder weniger", sagte Hoeneß. Falls das Engagement doch nicht zustande kommen würde, "können wir nicht viel machen, dann müssen wir die Sache neu überdenken".

Van Gaal hatte allerdings schon am Wochenende betont, "dass ich gut dorthin passen würde. Bei Bayern kann man Meister werden und auch in der Champions League etwas leisten".

Laut de Volkskrant will van Gaal mit einem umfangreichen Team an die Säbener Straße wechseln. Andries Jonker, Sportdirektor beim niederländischen Erstligisten Willem II aus Tilburg, soll als sein Assistent ebenso mitkommen wie Torwart-Trainer Fans Hoek. Darüber hinaus stehen sein Analyse-Experten Max Reckers und Kees Verver auf dem Wunschzettel van Gaals.

Personalentscheidungen vom neuen Coach abhängig

Vom neuen Trainer "und ob wir die Champions League erreichen" hängen beim FC Bayern auch die weiteren Personalentscheidungen ab, wie Hoeneß verdeutlichte. Allerdings sei in diesem Jahr in Bezug auf Transfers "alles möglich, es kann noch einige Überraschungen geben".

Spekuliert wurde in den vergangenen Tagen immer wieder über einen Wechsel von Bremens Spielmacher Diego, zudem wurde Alexander Hleb vom FC Barcelona mit den Bayern in Verbindung gebracht.

Selbst Stuttgarts Torjäger Mario Gomez soll trotz einer Ablöse von 35 Millionen Euro weiter auf der Wunschliste stehen.

Gesucht wird auf jeden Fall noch ein Rechtsverteidiger, eventuell auch ein Torwart. Sicher kommen Ivica Olic vom Hamburger SV (ablösefrei), Anatolij Timoschtschuk (Zenit St. Petersburg/11 Millionen Euro Ablöse) und Alexander Baumjohann (Gladbach/ablösefrei).

Louis van Gaal im Steckbrief