Ein Traum wird wahr

Von SPOX
Pretty in green: Wolfsburg ist deutscher Meister 2009!
© Getty

Die Pflicht ist getan, jetzt folgt die Kür: Der VfL Wolfsburg ist deutscher Meister 2009! Nach dem 5:1 gegen Bremen feierte die Mannschaft den Triumph vor 70.000 Fans in der Wolfsburger Innenstadt. Spät am Abend gab Aufsichtsratschef Pötsch dann endlich offiziell bekannt, dass Armin Veh die Nachfolge von Felix Magath antreten wird.

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Von Ministerpräsident Christian Wulff über Uli Hoeneß und Jupp Heynckes bis Markus Babbel - Prominenz und Liga gratulierten dem neuen Meister zum verdienten Titel.

SPOX hat die Meilensteine auf dem Weg zum Premieren-Titel und die Feier auf dem Rathausplatz in Wolfsburg zusammengefasst.

Der Magath-Nachfolger steht fest

VW-Chef Martin Winterkorn bestätigte unmittelbar nach dem Titelgewinn, dass der Nachname des neuen Trainers mit "V" anfange, wollte aber noch nicht mehr sagen. Erst nach dem Abendessen im noblen "Ritz" gab Aufsichtsratschef Pötsch offiziell bekannt, dass Armin Veh am Montag vorgestellt werden soll. Veh soll bei den Wölfen einen Zweijahresvertrag erhalten.

Die Reaktionen zur Meisterschaft

Felix Magath (Trainer VfL Wolfsburg): "Ich wusste, dass wir gut sind. Wir haben die ganze Saison starke Leistungen gebracht und ich denke, dass wir verdient Meister geworden sind. Der Abschied fällt schwer, ist doch klar."

Edin Dzeko (VfL Wolfsburg): "Das ist der absolute Wahnsinn, ein Traum! Ich hätte vor zwei Jahren, als ich nach Deutschland kam, nie gedacht, dass wir heute deutscher Meister werden können. Heute feiern wir die ganze Nacht!"

Christian Gentner (VfL Wolfsburg): Das ist zur Zeit noch nicht zu realisieren, was wir hier geschafft haben. Das wird auch sicherlich noch einige Tage oder sogar Wochen dauern.

Jupp Heynckes (Trainer Bayern München): "Glückwünsche nach Wolfsburg. Der VfL ist verdient deutscher Meister geworden, sie haben vor allem in der Rückrunde den besten Fußball gespielt. Glückwunsch an die Mannschaft, an den Klub, vor allem an Felix Magath, der einen guten Job gemacht hat."

Uli Hoeneß (Manager Bayern München): "Sie haben sich keine Blöße gegeben in den letzten Wochen. Wer so souverän spielt, hat es auch verdient."

Karl-Heinz Rummenigge (Vorstandsvorsitzender Bayern München): "Ich möchte Wolfsburg ausdrücklich zur Deutschen Meisterschaft gratulieren, die haben sich das verdient - in der Rückrunde haben sie eine tolle Leistung gebracht. Das ist der erste Titel für Wolfsburg, sie sollen ihn genießen, denn in der nächsten Saison werden wir ihn ihnen wieder streitig machen."

Markus Babbel (Trainer VfB Stuttgart): Großes Kompliment an Wolfsburg. Deren Fußball ist nicht nur erfolgreich gewesen, sondern war auch noch schön anzuschauen. Sie sind absolut verdient Meister geworden."

Theo Zwanziger (DFB-Präsident): "Vor der Saison hatte ich den VfL Wolfsburg überhaupt nicht auf der Rechnung bei den ersten vier, fünf Mannschaften. Von daher ist das für mich eine unglaubliche Leistung, die vor allem mit dem Namen Felix Magath verbunden bleiben wird. Er hat aus Stars und Talenten ein starkes Team geformt und am Ende für eine der größten Überraschungen der letzten Jahre in der Bundesliga gesorgt. Das ist auch ein Beweis für die Stärke der Bundesliga, in der nicht nur vier Teams dominieren wie zum Beispiel in England."

Christian Wulff (Ministerpräsident Niedersachsen): "Es ist irre, dass wir nach Eintracht Braunschweig und Hannover 96 endlich wieder einen deutschen Meister aus Niedersachsen haben."

Die Meilensteine der Saison

1. Spieltag: Mühsamer 2:1-Sieg über Aufsteiger 1. FC Köln. Magaths Mannschaft zeigt schon erste Ansätze, aber noch viel Stückwerk.

3. Spieltag: Ein mageres 2:2 zu Hause gegen Eintracht Frankfurt. Zu diesem Zeitpunkt konnte natürlich noch niemand ahnen, dass danach nur noch Siege in der VW-Arena zu feiern sein sollten. Am Ende stehen 16 Siege und ein Remis - das gegen Frankfurt.

17. Spieltag: Nach dem 1:2 in Bremen schließt der VfL die Vorrunde als Tabellen-Neunter ab. Die Bilanz: Sieben Siege, fünf Niederlagen, fünf Remis. Mittelmaß eben. Der Rückstand zu Herbstmeister 1899 Hoffenheim: Neun Punkte!

20. Spieltag: Der erste Auswärtssieg der Saison! 2:0 in Frankfurt. Von nun an läuft es wie geschmiert...

26. Spieltag: Jetzt weiß jeder, dass es Wolfsburg ernst meint. Mit 5:1 werden die Bayern aus dem Stadion gefegt. Wolfsburg klettert erstmals an die Spitze. Magath wird später sagen, dass dieser Sieg in ihm den Glauben an den Titel reifen ließ.

28. Spieltag: Das 2:1 über Leverkusen stellt Borussia Mönchengladbachs Rekord von zehn Siegen in Folge ein - eine Woche später verliert Wolfsburg allerdings in Cottbus.

32. Spieltag: Nach dem 1:4 von Stuttgart gewinnt der VfL gegen Borussia Dortmund mit 3:0. Jetzt nimmt Magath erstmals das Wort "Meisterschaft" in den Mund.

34. Spieltag: Mit einem 5:1 über Werder Bremen ist der VfL Wolfsburg mit 69 Punkten und 80:41 Toren erstmals deutscher Meister.

Die Meisterfeier zum Nachlesen

22.10 Uhr: Die Mannschaft verabschiedet sich, geht offenbar jetzt ne Runde ins "Ritz". Wir sind dann auch mal raus. Tschüß.

21.58 Uhr: Nächste Stimmen, diesmal von Alex Madlung. "Wir haben uns in der Rückrunde keine Krise geleistet. Egal ob Hoffenheim, Leverkusen, Hertha, Hamburg oder Bayern, die haben alle irgendwo nachgelassen. Wir konnten einfach immer noch mal zulegen, haben sie allesamt direkt geschlagen und sind dann an ihnen vorbei gezogen."

21.50 Uhr: Magath speaks: "Ihr macht es mir nicht leicht. Ich bin schon einige Zeit als Trainer, aber es war keine Station so schön wie hier in Wolfsburg."

21.28 Uhr: Caiuby entpuppt sich als der große Partykracher, hat offenbar vorhin in der Kabine schon den Ton angegeben. Kann man auch mal machen, wenn man ein Tor zu den 80 Toren beigesteuert hat.

21.25 Uhr: Die Top-Spieler werden im Lamborghini chauffiert. Oder im Bentley. Oder im Bugatti. Schöne Wagen, kann man ja nicht anders sagen.

21.22 Uhr: Und wirklich: Es fährt ein Golf auf die Bühne. Ganz schön durchgestyled, das. Im Hintergrund läuft "Sirius" von Alan Parsons Project. Ist Wolfsburgs Einlaufmusik. Und gleich noch ein Golf, vier Spieler hocken drin. Madlung, Esswein, Zaccardo und Costa.

21.10 Uhr: Nächster O-Ton: Sebsatian Schindzielorz, früher mit Teams wie Bochum oder Köln im Abstiegskampf: "Das hier hätte ich mir nie träumen lassen. Das ist ein absolut geiles Gefühl."

21.00 Uhr: Laudatio von OB Schnellecke auf "Sir Felix Magath". Mutet wie bei Omis 80. Geburtstag an. Vielleicht gleich noch ein Gedicht? Kleiner Auszug: "Dieser Titel wird Stoff geben für Legenden und man wird noch unseren Kindern und Kindeskindern davon erzählen."

20.56 Uhr: Weißer Nebel verhüllt die Bühne, könnte spannend werden. Tritt gleich Bushido auf? Nee, Fehlalarm. Die Mannschaft trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Immerhin lässt Bürgermeister Schnellecke die Welt Anteil haben: "Wir feiern nicht vom Balkon, von oben herab. Wir feiern auf einer Höhe mit den Menschen!" Geradezu ergreifend.

20.40 Uhr: Nach Feldhandball, Judo und Badminton jetzt also endlich ein deutscher Meistertitel im Fußball.

20.36 Uhr: Heißes Gerücht: Einige Golfs sollen auf die Bühne fahren. Was ein Gag! Viel wichtiger wäre da doch, dass endlich die Verpflichtung von Armin Veh rausposaunt wird...

20.33 Uhr: In die völlig gerechtfertigten Feierlichkeiten: Etwas mehr hätten's dann schon sein dürfen am Rande der Strecke bis zum Platz der Feierei. Erinnert irgendwie doch fatal an Bayer Leverkusens Feier damals 1988 nach dem UEFA-Cup-Sieg. Gefühlte 30 Leute säumten damals die Straßen in Leverkusen. Hier sind es momentan nur unwesentlich mehr. Sind halt alle schon auf dem Marktplatz...

20.30 Uhr: Und gleich noch ne Stimme, diesmal von Zvjezdan Misimovic: "Niemand hat mit uns gerechnet. Deshalb ist die Meisterschaft umso süßer. Im Bezug auf die Bayern verspüre ich übrigens keine Genugtuung. Im Gegenteil: Ich freue mich schon, nächste Saison zusammen mit ihnen in der Champions League zu spielen."

20.15 Uhr: In Ermangelung eines Rathausbalkons wird die Mannschaft nachher auf einer extra gebauten Bühne auftreten. In ca. 20 Minuten sollen die Cabrios mit dem Team eintrudeln.

19.40 Uhr: VW-Boss Dr. Martin Winterkorn hat sich ja vor dem Premiere-Mikrophon schon zur Aussage hinreißen klassen, dass der Nachname des neuen Trainers mit "V" beginnt. Nachher, auf dem Meisterbankett, soll die Entscheidung offiziell verkündet werden: Armin Veh wird neuer Coach! Und Alfons Higl sein Assistent. Beide sollen am Montag in Wolfsburg vorgestellt werden.

19.35 Uhr: Der Konvoi setzt sich so langsam in Gang. Einige Spieler haben sich leicht glasige Augen. Doktor Alkohol hatte wohl Hausbesuch in den Stadionkatakomben...

19.25 Uhr: Und gleich noch Edin "21-Tore-in-der-Rückrunde" Dzeko: "Heute steigt die größte Feier, die Wolfsburg jemals gesehen hat. Heute lassen wir so richtig die Sau raus!"

19.20 Uhr: Die letzten O-Töne vor der Abfahrt. Mittelfedrenner Sascha Riehter lief unserem Reporter Kevin Bublitz in die Arme. "Der Titel ist die absolute Krönung einer tollen Saison, nach der wir verdient Meister geworden sind."

19.10 Uhr: Nach knapp einer Stunde feucht-fröhlicher Feier in der Kabien machen sich die Spieler und Verantwortlichen in den Cabrios des Konzerns auf den Weg in die Innenstadt. In den Autos: Wasser. WASSER! Da besteht noch Verbesserungsbedarf.

17.50 Uhr: Endlich ist es soweit! Die Fans sind wieder hinter der Absperrung der Ordner, die DFL-Bosse schreiten zur Tat. Die Mannschaft wird durchgewunken, jeder bekommt seine Medaille. Als Vorletzter geht Trainer Felix Magath auf die Bühne, danach Kaiptän Josue mit seinem kleinen Sohn an der Hand. Dr. Rauball üverreicht dem Brasilianer Sekunden später dann die Schale. Es ist tatsächlich wahr: Wolfsburg ist Meister!

17.19 Uhr und 22 Sekunden: Schiedsrichter Kinhöfer pfeift ab. Wolfsburg hat's gepackt, der VfL ist Meister!

5:1! Wolfsburg macht sein Meisterstück!